Löwen-Invasion in Ulm: Bis zu 10.000 TSV-1860-Fans erwartet
München - Normalerweise stehen in Ulm die Spatzen an der Spitze der lokalen Tier-Tabelle – doch am Dienstagabend bekommen sie Konkurrenz. Beim Drittligaspiel des SSV Ulm 1846 gegen den TSV 1860 München (19.00 Uhr) wird das heimische Donaustadion nicht nur erstmals seit über 23 Jahren bei einem Ligaspiel ausverkauft sein. Es ist durchaus möglich, dass die Partie für die Hausherren vor den erwarteten 17.000 Zuschauern zu einem Auswärtsspiel wird.
SSV Ulm rechnet mit rund 10.000 Sechzig-Fans
Christian Zacherle, Leiter des Polizeireviers Ulm-Mitte, sagte auf Anfrage der "Südwest-Presse", es sei "gut möglich", dass 8.000 Löwen-Fans im Stadion sein werden. Der SSV selbst rechnet sogar mit rund 10.000 TSV-Fans in der Münsterstadt. Ein völlig neues Gefühl für den Aufsteiger, denn in der vergangenen Regionalliga-Saison kamen im Schnitt 3900 Fans zu den Spielen der Spatzen, in der laufenden Drittliga-Saison sind es immerhin rund 8900.
Für die Löwen-Invasion in Ulm gibt es vor allem zwei Gründe. Zum einen die Entfernung - München und die Donaustadt trennen gerade einmal 150 Kilometer. Zum anderen leben in und um Ulm nicht gerade wenige Fans des TSV 1860, und die dürften sich schnell mit Karten eingedeckt haben. Offiziell waren gerade einmal 2200 Gästekarten nach Giesing gewandert.

TSV-1860-Fans und Ulm-Anhänger haben zu Marsch zum Stadion aufgerufen
Brisant: Sowohl die Sechzig-Fans, als auch die Anhänger des SSV haben vor dem Spiel zu einem Treffen in der Ulmer Innenstadt mit anschließendem Marsch zum Stadion aufgerufen. Diese Treffpunkte trennen gerade einmal 200 Meter. Rund 1500 Fans aus München werden mit dem Zug erwartet.
"Unsere Aufgabe wird es sein, diese zwei Treffen zu trennen", so Zacherle. Grundsätzlich sehe er aber kein erhöhtes Risiko, auch und vor allem nicht im Stadion, schließlich habe der Löwe insgesamt „friedfertige Fans“. Und mit Blick auf die insgesamt nicht zu verhindernde Durchmischung der Fan-Reihen auf den Rängen meinte er: "Wenn ein weiß-blauer Schal zu sehen ist, sollte das auf der Tribüne kein Problem sein."
Das nicht alle Löwen-Fans friedfertig sind, bewies die Hinfahrt. Nach AZ-Information gab es ein paar Sechzig-Chaoten, die auf der Zugfahrt nach Ulm randalierten. Deshalb kam ein Teil der Löwen-Fans erst später an, sodass der Fanmarsch nicht wie geplant stattfinden konnte, sondern entsprechend kleiner ausfiel.
Wegen Fan-Rückkehr aus Ulm: Wiesn-Besucher sollen Heimweg zu Fuß antreten
Und auch bei der Rückreise der weiß-blauen Fans am Münchner Hauptbahnhof sollte es laut Bundespolizei trotz des zu erwartenden hohen Reisendenaufkommens wegen des Wiesn-Endes keine Probleme geben. "Wir haben wegen des Oktoberfest-Einsatzes ohnehin verstärkte Kräfte am Hauptbahnhof und an der Hackerbrücke. Im Rahmen einer Lagebeurteilung können wir diese bei Bedarf verstärkt einsetzen", hieß es auf AZ-Nachfrage.
Empfehlung an die Wiesn-Besucher: "Es ist sinnvoll, den Heimweg zu Fuß anzutreten, an der Theresienwiese in die U-Bahn umzusteigen oder an der Hackerbrücke in die S-Bahn umzusteigen und so den Hauptbahnhof zu umfahren."