Löwen-Gesellschafter Ismaik lädt Cassalette nach Abu Dhabi ein

1860-Präsident Peter Cassalette wird Anfang Januar zu Investor Hasan Ismaik in die Vereinigten Arabischen Emirate fliegen, um als Streitschlichter zwischen den Löwen und ihrem verstimmten Geldgeber zu fungieren. "Wir werden keine absurden Sachen machen, seine Konditionen müssen von uns auch zu erfüllen sein.“"
von  ME
Sahen sich sowohl den Sieg der Profis, als auch den Triumph der kleinen Löwen an: (v.l.)Hasan Ismaik und Präsident Peter Cassalette.
Sahen sich sowohl den Sieg der Profis, als auch den Triumph der kleinen Löwen an: (v.l.)Hasan Ismaik und Präsident Peter Cassalette. © sampics/Augenklick

1860-Präsident Peter Cassalette wird Anfang Januar zu Investor Hasan Ismaik in die Vereinigten Arabischen Emirate fliegen, um als Streitschlichter zwischen den Löwen und ihrem verstimmten Geldgeber zu fungieren. "Wir werden keine absurden Sachen machen, seine Konditionen müssen von uns auch zu erfüllen sein."

München - Nach verrichteter Dinge war 1860-Investor Hasan Ismaik vorerst nicht zu erreichen für die Bosse des TSV 1860. Nach seiner verbalen Breitseite gegen die wirtschaftlich wie sportlich erfolglosen Löwen kurz vor Weihnachten herrschte gut eine Woche Schweigen zwischen Klub und Investor. Am Montag äußerten sich nun Präsident Peter Cassalette und Verwaltungsrats-Vorsitzender Karl-Christian Bay, das Duo wollte eine Eskalation vermeiden.

Tags darauf signalisierte auch Ismaik wieder Gesprächsbereitschaft. Wie die AZ erfuhr, hat sich Ismaik nun zu einem Treffen mit Cassalette bereit erklärt. „Hasan hat mir am Morgen eine Email geschrieben: Er hat mich nach seinem Urlaub nach Abu Dhabi eingeladen“, sagte Cassalette der AZ am Dienstag und kündigte an: „Nächste Woche werde ich fliegen, am 4. oder 5. Januar. Ich werde mir schon zwei, drei Tage Zeit nehmen, um herauszufinden: Was will er überhaupt?“ Cassalette, der Ismaik einen Abstecher in die Höhle des Löwen(-Investors) zuvor mehrfach angeboten habe, soll also den Streitschlichter geben, will der Klub das Verhältnis zum seinem Geldgeber noch retten.

Lesen Sie auch: Exklusiv: Ismaik stimmt Mölders-Leihe zu - Augsburg-Stürmer im Anflug

„Es ist die letzte Chance, oder vielleicht eine der letzten Chancen“, sagte Cassalette, der sich selbst als „optimistischen Menschen“ bezeichnet. „Ich glaube noch dran, dass es eine Möglichkeit gibt, etwas zu bewegen. Warum sollte er mich sonst einladen?“ Der Präsident wolle sich freilich auch nicht allen Forderungen Ismaiks bedingungslos beugen: „Wir werden keine absurden Sachen machen, seine Konditionen müssen von uns auch zu erfüllen sein.“

Ismaik hatte zuletzt mit einem Einstieg bei einem englischen Klub kokettiert und gleichzeitig den Löwen ein Ultimatum gesetzt: Entweder spürbare Veränderungen oder keine Kredite mehr! Eine unmittelbare Konsequenz steht kurz bevor. „Der Status quo ist: Die Umwandlung der Darlehen von rund 3,5 Millionen Euro in Genuss-Scheine findet wohl nicht mehr statt. Für die DFL-Strafe von 750.000 Euro gehen nun die Pokal-Einnahmen drauf.“ Im März müssen laut AZ-Informationen rund 5 Millionen Euro für die Lizenzierung her - ohne einen Konsens mit Ismaik oder einem neuen Geldgeber unmöglich.

Lesen Sie hier: Ismaiks Ultimatum an die Löwen

„Vielleicht war das auch sein letzter Versuch, das Ganze in die Spur zu bringen. Die Alternative ist die Amateurliga - und die will keiner“, interpretiert der Oberlöwe die Drohung des Jordaniers. Umso wichtiger erscheint es nun, den Scheich zu einem Einlenken zu bewegen - oder zu einem Verkauf seiner Anteile. Cassalette weiß, warum diese Aufgabe beim gegenüber allen Löwen-Funktionären misstrauischen Ismaik nun ihm zufällt: „Der Einzige, der noch gut mit ihm kann, weil er noch unverbraucht ist, bin ich.“ Wird sich zeigen, ob es Cassalette schafft, das schwer belastete Verhältnis noch einmal zu verbessern.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.