Löwen: Die Großbaustelle an der Grünwalder

Die Löwen beginnen mit der Vorbereitung auf die Rückrunde – erstmals unter Chef Markus von Ahlen. Der hat viel zu tun: Von Stimmung und Mentalität über defensive Löcher und fehlende Stürmer.
Marc Merten |
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Markus von Ahlen (Mi.) bereitet die Löwen-Profis auf die letzten 15 Saisonspiele vor.
sampics Markus von Ahlen (Mi.) bereitet die Löwen-Profis auf die letzten 15 Saisonspiele vor.

München - „Die Pause war lang genug“, sagte Stefan Ortega, als der Keeper des TSV 1860 am Donnerstagmorgen zum Trainingsauftakt an die Grünwalder Straße kam. Lang genug, um zu regenerieren. Lang genug, um die verkorkste Hinrunde abzuhaken. Und lang genug, um die Fehler der letzten Monate zu analysieren.

Letzteres hat vor allem Chefcoach Markus von Ahlen beschäftigt. Für den 44-Jährigen begann am Donnerstag ein neues Kapitel seiner Amtszeit. Erstmals verantwortet er als Übungsleiter eine Vorbereitung. Erstmals entscheidet er über die Schwerpunkte der täglichen Arbeit. Erstmals kann er wirklich zeigen, dass er nicht nur Interimstrainer ist, sondern ein Coach, der eine Mannschaft formen kann. Doch die Baustellen sind enorm.

Die AZ nennt die größten Probleme, die von Ahlen in den kommenden Wochen lösen muss.

Die Stimmung im Verein:

Ganz oben auf der Liste steht die triste Stimmung, die noch immer im Umfeld der Löwen herrscht. Handgezählte 33 Zuschauer kamen zum Trainingsauftakt. Im Vorjahr waren noch mehrere hundert Fans an die Grünwalder Straße gepilgert. Ein alarmierendes Zeichen: Denn noch schlimmer als Fans, die ihrem Unmut über die sportliche Situation Luft machen, sind Fans, denen die Lage des Klubs gleichgültig ist. Von Ahlen weiß, dass er diese schwierige Stimmung nur mit positiven Ergebnissen wird beeinflussen können. Bestenfalls schon in den Testspielen.

Lesen Sie hier: Der Winterfahrplan der Löwen

Die Mentalität im Team:

Gute Ergebnisse in den Testspielen würden auch das zweite große Problem der Löwen zumindest ansatzweise in den Griff bekommen. Kapitän Chris Schindler erklärte, wie es am Team genagt habe, „dass wir nach Siegen nicht nachlegen konnten“ und „dass wir uns zuhause unglaublich schwer getan haben“. Von Ahlen betonte nun, dass es darum gehe, in der Vorbereitung „Fundamente“ zu legen. Eines dieser Fundamente sei die „Mentalität der Spieler“. Er sei „voller Tatendrang“. Er wolle jetzt versuchen, „diese Energie auf die Mannschaft zu übertragen“. Gelingt ihm das, dürfte er erreichen, was sich schon in den letzten beiden Spielen zum Jahresausklang angedeutet hatte: „Wir haben Willen und Moral bewiesen. Das versuchen wir jetzt in die nächsten Wochen mitzunehmen.“

Die wackelige Defensive:

Gerade in der Defensive wird eine andere Mentalität gefordert sein, als sie die Löwen in den letzten Monaten an den Tag gelegt haben. Zu oft war 1860 nach Gegentoren eingebrochen. Zu oft hatte sich der TSV durch haarsträubende individuelle Fehler um den Lohn gebracht. Zu oft war man mental nicht stark genug gewesen, um in der rauen zweiten Liga zu bestehen. Von Ahlen glaubt, dass die Spiele gegen Kaiserslautern und in Leipzig gezeigt haben, dass die Weiß-Blauen auf dem richtigen Weg sind. „Wir kommen jetzt in die Phase der Stabilisierung und Perfektionierung. Es ist gut, dass wir jetzt viel Zeit haben, um an den Facetten zu arbeiten.“

Die dünn besetzte Offensive:

Eine stabilere Defensive würde auch den Stürmern zugutekommen. Trotz defensiver Ausrichtung hatten sich die Löwen gegen Leipzig einige hochkarätige Torchancen erarbeitet. Diese zu verwerten, ist vor allem Aufgabe von Rubin Okotie. Doch genau da drückt der Schuh. Oder besser: schmerzt das Knie. Okotie spielte zuletzt mit einem Bänderriss, der noch nicht wieder ausgeheilt ist. Weil mit Rodri und Stephan Hain zwei weitere Stürmer ausfallen, bleibt im Moment nur Fejsal Mulic als Ersatz. Eigentlich ein Risiko. Sportchef Gerhard Poschner erklärte daher: Ob 1860 noch einen Stürmer verpflichtet, „hängt vom Heilungsprozess bei Rodri und Hain ab“. Gibt es keine Komplikationen, kann von Ahlen mit beiden Stürmern „im Laufe der Vorbereitung“ planen. Gibt es welche, so Poschner, „müssten wir reagieren“.

Poschner betonte, dass 2015 besser laufen müsse als das vergangene Jahr. „Wir haben ambitionierte Ziele. Wir wollen aus einer schwierigen Situation heraus die 15 Spiele positiver bestreiten als in der Hinrunde.“ Dafür muss 1860 aber dringend einige Großbaustellen schließen.

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