Löwen-Bosse boykottieren umstrittenen Newcastle-Test

Das Präsidium blieb dem Spiel fern. Köllner: "Ich stelle auch nicht den Bundeskanzler auf".
Matthias Eicher
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
19  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Nicht in Saalfelden dabei: Löwen-Präsident Robert Reisinger.
Nicht in Saalfelden dabei: Löwen-Präsident Robert Reisinger. © IMAGO/MIS

München - Hans Sitzberger hatte sich vorsorglich ein Plätzchen auf der Tribüne reserviert. Dennoch war Sechzigs Vizepräsident genauso wenig zu Sechzigs Generalprobe am Freitagnachmittag gegen den Premier-League-Klub Newcastle United erschienen wie Löwen-Präsident Robert Reisinger.Dieser hatte die Partie gegen den Verein, der zu 80 Prozent Saudi-Arabiens Staatsfonds gehört, bereits im Vorfeld boykottiert: "Ich werde dem Spiel jedenfalls fernbleiben." Finanz-Boss Marc-Nicolai Pfeifer war am Freitagnachmittag ebenfalls nicht zugegen, konnte das Spiel allerdings aus terminlichen Gründen nicht im Stadion mitverfolgen.

Auch die "Löwenfans gegen Rechts" verurteilten das Duell: "Saudi-Arabien verhängt und vollstreckt mit die meisten Todesurteile weltweit. In Saudi-Arabien werden Menschenrechte konsequent und brutal missachtet", schrieb die Vereinigung.

Keine Fan-Proteste beim Testspiel gegen Newcastle

In der Pinzgau Saalfelden Arena war von Protesten allerdings weder auf, noch neben dem Rasen etwas zu sehen: Die etwa 1.500 Zuschauer verlegten sich auf die Begutachtung des Spiels und Anfeuerungsrufe der Sechzger sowie der Magpies. Spielführer Stefan Lex führte seine Sechzger lieber mit der gewohnten gelben Kapitänsbinde auf dem Rasen, als eine Regenbogenbinde anzulegen. Der Mannschaftsrat des TSV hatte am Vortag nochmals darüber diskutiert, ob man ein Zeichen setzen wolle. "Das ist ein schmaler Grat", meinte Sechzigs Sport-Boss Günther Gorenzel auf AZ-Nachfrage - zumal ja die mit Öl-Millionen aufgerüstete Mannschaft von Trainer Eddie Howe nicht viel für die Besitzverhältnisse des britischen Klubs kann.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Köllner blies in dasselbe Horn: "Für mich geht es um einen supersportlichen Test, den hatten wir. Warum muss der Fußball oder der Sport Statements abgeben?" Der Sport könne sicher "verbinden und mithelfen", doch er solle "nicht mit dem Finger zeigen."

Der Fußball habe eine andere Aufgabe als die Politik. "Ich spiele doch auch nicht mit dem Bundeskanzler hier und stelle den Ministerpräsidenten in den Sturm!" Olaf Scholz und Markus Söder würden sich gewiss freuen ...

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
19 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Kein1860Fan am 17.07.2022 16:55 Uhr / Bewertung:

    Ich hoffe, Michael Köllner wird sich zukünftig an seine Aussage halten: "Der Fußball habe eine andere Aufgabe als die Politik."

    Es wäre deshalb schön, wenn Köllner zukünftig seine politischen Botschaften während der Pressekonferenzen für sich behält, beispielsweise gegen Coronamaßnahmen, Impfempfehlungen oder Ukrainekrieg.

  • barzussek am 17.07.2022 11:18 Uhr / Bewertung:

    Ob die Protestierer im Winter auch ihre Gasheizung nicht in Betrieb nehmen da ist ja auch Gas aus Katar in der Gasleitung welches ins der Wirtschaft Minister Habeck erbettelt hat wenn ja dann sind sie Ober Heuchler vor dem Herrn

  • Chris_1860 am 17.07.2022 11:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von barzussek

    Der Unterschied zwischen lebensnotwendigem Heizen und einem Testspiel, das man auch gegen zig andere Gegner vereinbaren hätte können, ist dir nicht klar?
    Von einem jahrelangen Sponsoring der Kataris bei manchen Clubs ganz abgesehen...

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.