Löwen-Arena in Riem? - Die große Sehnsucht
Eine eigene Heimat. Endlich nicht mehr Mieter beim Rivalen FC Bayern sein. Das ist das große Sehnsuchtsthema der Löwen, das wünschen sich die Fans des TSV 1860 einheitlich.
Jetzt kommt Bewegung in die Stadionfrage. Wie die AZ erfuhr, gab es Anfang Juli ein Informations-Gespräch zwischen den Sechzgern, der Stadt und der Messe. Die Löwen machten klar, dass sie sich für die Grundfläche nördlich des Autobahnkreuzes bei der Messe in Riem als Arena-Standort interessieren. Nach AZ-Informationen sollen weitere Gespräche alsbald folgen. Die Löwen wiederum klärten ab, was sie zur Vorleistung liefern müssten.
Das Planungsreferat der Stadt bestätigte das Gespräch. Sechzig muss reihenweise Fragen klären: Gibt es naturschutzrechtliche Bedenken? Wem gehört die Grundfläche? Wie schnell lässt sich das Vorhaben umsetzen? Laut Planungsreferat dauert ein Projekt von dieser Größenordnung Jahre. So legten die Löwen auch noch keine konkreten Pläne für einen Arena-Bau vor. Es war vielmehr ein gegenseitiges Abtasten. Vonseiten der Messe wurde fleißig Gesprächsbereitschaft signalisiert. Schon lange verlangt sie nach einem S-Bahn-Anschluss. Dieses Bestreben würde durch Stadionpläne der Löwen Auftrieb erhalten, heißt es aus Riem. Außerdem müssten im Zuge eines Stadionbaus Parkplätze für Tausende Fans entstehen. Auch davon würde die Messe profitieren.
Lesen Sie auch: Zaunfahne geklaut - Löwenfans werfen Bayernfans Tabubruch vor
Das Grünwalder ist schlicht keine Option
Das Grundstück liegt zwar auf der anderen Seite der Autobahn, gehört aber nicht dem Messebetreiber. Unbestätigten Angaben zufolge soll es sich um eine Grundfläche der Stadt handeln, die demzufolge auch noch begrenzt ist. Schließlich folgt unweit eine Mülldeponie, die nicht bebaut werden kann. Auch wenn die Pläne noch nicht sehr konkret waren, wird beim TSV 1860 die Stadionfrage offensichtlich weiter vorangetrieben.
Das Grünwalder Stadion ist schlicht keine echte Option mehr für den Zweitligisten. Die begrenzte Kapazität der Kultstätte wurde erst am Samstag deutlich, als das Stadion im Testspiel gegen Borussia Dortmund mit 12 500 Zuschauern ausgelastet war. Diese Bedingungen passen längst nicht mehr zu den Ambitionen von Geldgeber Hasan Ismaik, der in Zukunft eine Arena für kolportiert 52 000 Zuschauer anstrebt.
Lesen Sie auch: Löwen-Präsident Cassalette - "Mal der König, dann wieder der Prügelknabe"
Der neue Vorstoß passt momentan ins Bild. Es wirkt, als mache der jordanische Investor jetzt ernst. Löwen-Boss Peter Cassalette hatte jüngst im Gespräch mit der AZ erklärt, dass Ismaik weiteres Geld für Zugänge freigemacht habe.
Auf dem Trainingsgelände werden unter Hochdruck zwei Trainingsplätze saniert. Zudem soll die Mannschaft alsbald einen neuen Kraftraum bekommen. Die Investitionen an der Grünwalder sind hoch. Auch eine Machbarkeitsstudie für ein Stadion in Riem wird ordentlich kosten. Die ersten Sondierungsgespräche laufen.