Kult-Sechzger wird Sechzig: Thomas Miller feiert in Thailand
München - Dass Thomas Miller, der leibhaftige "Fußballgott" des TSV 1860, nach Thailand in den Urlaub geflogen ist, liegt keineswegs an der aktuellen Misere seiner Löwen. Da hat der frühere Verteidiger genug emotionalen Abstand.
Thomas Miller: 60. Geburtstag in Thailand
Nein, sein Geburtstag am heutigen Montag war der Anlass zu dieser Reise. Denn die Sechzger-Ikone wird Sechzig. Die große Sause zu seinen Ehren soll es trotzdem geben – im Sommer. Dann ist ein Grillfest bei Miller in der Nähe von Weilheim geplant mit 100 bis 150 Gästen, darunter zahlreiche seiner einstigen Weggefährten aus den legendären Teams der 1990er Jahre wie Bernhard Winkler oder Reiner Maurer. Auch Kult-Trainer Werner Lorant soll dabei sein.
Vater brachte Thomas Miller morgens um 5 Uhr zu Spielen
Es wird dann allerhand zu erzählen geben, zu den Löwen der Gegenwart - wer weiß, wie die dann dastehen? – und natürlich zu den Löwen der Vergangenheit. Anekdoten zu den Aufstiegen, zu den Derbys gegen die Roten vom FC Bayern und, und, und. Vielleicht erzählt Miller auch, wie alles begann auf dem elterlichen Hof im Finninger Ortsteil Entraching.

"Rund um die Uhr", erinnerte sich Vater Albert im AZ-Gespräch, hätte Thomas Miller da Fußball gespielt. Bis er als Zehnjähriger beim ansässigen TSV Finning die ersten Schritte im Verein machte. Später ging's zum FC Augsburg, der Papa fuhr ihn teilweise um fünf Uhr in der Früh zu den Spielen. "Ich hab' ja zurückmüssen in den Stall", meint er schmunzelnd.
Schon damals investierte Miller viel Zeit und Energie für das große Ziel, einmal höherklassig zu spielen. Miller schob sogar daheim noch Zusatzschichten. "Ein Miller setzt sich nicht auf die Bank", habe er gesagt. Fleiß, Disziplin und seine unerreichte Kampfkraft waren auch später Attribute des treuen Löwen. "Lass' dir bloß nicht durch die Hosenträger schießen, du hast Ellbogen", gab ihm der Papa schon als Kind mit auf den Weg.
Miller machte auch Ausbildung zum Finanzbeamten
Auf einen Weg, der zweigleisig angelegt war. Miller machte parallel eine Ausbildung zum Finanzbeamten. Bis er mit 27 die Verbeamtung erreicht hatte, übte er den Beruf in Teilzeit aus, erst dann konzentrierte Miller sich voll auf den Fußball.
Heute nicht mehr vorstellbar. In den Jahren davor lehnte Miller daher auch Angebote aus Kaiserslautern oder Berlin ab.
Seine Heimat wurde stattdessen der TSV 1860, den er heute regelmäßig als Stadiongast verfolgt. Wohl gut, dass er derzeit in Thailand ist...
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