Krise beim TSV 1860? Darum bleibt der Löwe trotz zweier Pleiten in Folge ruhig
München - Steckt Sechzig in der Krise? Müssen sich die Blicke nach der Niederlage bei Dynamo Dresden und damit zuletzt zwei Pleiten in Serie wieder nach unten richten? Wird es im Abstiegsrennen der Dritten Liga nochmal richtig brenzlig für die Blauen? Nein, so schlimm ist die Löwen-Lage nicht. Nach der stetig wachsenden Euphoriewelle der insgesamt acht Spiele in Serie ohne Niederlage wähnte sich der TSV 1860 schier unbesiegbar, zwei Spiele später sieht der Löwen-Kosmos wieder gänzlich anders aus. Dennoch: Ruhig Blut, Löwen. Die AZ zeigt, warum das Wort Krise in Sechzigs derzeitiger Lage alles andere als zutreffend ist.
Schröter nach Pleite gegen Dresden: "Wir hatten zwei Spitzenmannschaften"
Sechzigs Top-Gegner: 1860 hat zuletzt nicht gegen zwei Schießbuden der Liga, sondern die Ulmer Überflieger (0:1) und Topfavorit Dresden (1:2) gespielt. Zwei Gegner, gegen die der in Fankurven vor sich hin geschmetterte Spruch Gültigkeit genießt: "Gegen Dresden (oder: "U-huuulm") kann man mal verliern!" Rechtsaußen Morris Schröter brachte es auf den Punkt: "Wir hatten zwei Spitzenmannschaften, zwei ordentliche Leistungen, nur leider mit null Punkten."
Solide bis gute Löwen-Leistung: Dazu kommt, wie Schröter schon andeutet: Sechzig hat gegen Ulm eine starke Leistung hingelegt, auch bei Dynamo vor über 30.000 Zuschauer und einem der besten Teams der Liga auswärts einen couragierten Auftritt. Trotz des Rückstands im Hexenkessel Rudolf-Harbig-Stadion zerfiel der TSV nicht in seine Einzelteile, sondern kam stattdessen durch Abdenego Nankihsis Premierentor für 1860 zurück.
TSV 1860 hatte Chancen für einen Sieg gegen Dynamo Dresden
"Ich bin glücklich, dass ich mein erstes Tor für Sechzig gemacht habe, aber es ist ärgerlich, dass wir den Sieg nicht eintüten konnten", sagte der Neulöwe und zeigt mit seiner Aussage, dass 1860 nicht nur den Anspruch hatte, sondern auch die Chancen, um aus Dresden einen Dreier zu entführen. Nankishi traf das Lattenkreuz, Schröter zielte volley drüber - die Chancen waren da.
Unglückliche Spielverläufe: Führung aberkannt, fragwürdige Rote Karte, trotz Unterzahl stark dagegengehalten und erst in der Nachspielzeit durch einen Standard geschlagen: Gegen Ulm lief schier alles gegen Sechzig. In Dresden trübte der frühe Rückstand die weiß-blauen Hoffnungen, doch auch nach Sechzigs erfolgreichem Aufbäumen kassierte man ein denkbar unglückliches Gegentor: Cuetos Schuss aus der zweiten Reihe fälschte Leroy Kwadwo unfreiwillig ins eigene Tor ab.

TSV 1860: Noch zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze
"Man habe "ein bisschen unglücklich verloren mit dem abgefälschten Schuss zum 2:1", urteilte Schröter. Kollege Kilian Ludewig erkannte, dass 1860 richtig gut zurück gekommen" sei und fand es "bitter, dass wir hier keine Punkte mitnehmen." Und dann war da noch Joker Joel Zwarts: "Wir hätten mit Joel noch eine Chance reinmachen können", führte Ludewig auf. Dass der mustergültige Kopfball nicht ein gerechtes 2:2 besiegelte, lag einzig und allein an Dynamo-Schlussmann Kevin Broll, der per Glanzparade klärte.
Komfortables Polster: Mit Blick auf die Tabelle lässt sich erkennen, dass mit Bielefeld und Freiburg II zwar zwei Kellerkinder siegten, aber der Rest nicht dreifach punkten konnte und der TSV immer noch zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz vorweist. Deshalb würde Trainer Argirios Giannikis im nächsten Spiel auch eine ähnliche Leistung wie die in Dresden nochmal nehmen, wie er bei "Magentasport" meinte - "aber dann mit drei Punkten auf unserer Seite."
Es geht, wie könnte es auch anders sein, gegen den Tabellenvierten Preußen Münster, gerade im Jahr 2024 ein Top-Team. Dann kann 1860 zuhause zeigen, dass hier keine Krise herrscht, sondern nur eine kleine Ergebnisdelle.
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