Kohle für den "Killer Hiller": Der Transferplan des TSV 1860
München - Liebe Löwenfans, aufgemerkt: Der TSV 1860 präsentiert eine neue Serie: die "Blue Box".
Obwohl reichlich Material für eine tägliche Seifenoper der Sechzger, ein schmerzhaftes (Nichtaufstiegs-)Drama oder gar eine Komödie vorhanden wäre, handelt es sich bei der blauen Box der Blauen "nur" um kurze Videos, zu sehen im Internet bei "Löwen-TV", unterstützt von Sechzigs Hauptsponsor "die Bayerische." Interessant ist allerdings, was Torhüter Marco Hiller darin über seine Zukunft sagt - und wie diese mit dem Geldgeber der Sechzger zusammenhängt.
Das war Hillers größter Moment beim TSV 1860
Fangen wir von vorne an: Der 24-jährige Schlussmann, der sich aufgrund seiner Torwartkünste speziell im Elfmeterschießen den Spitznamen "Hiller-Killer" erworben hat, beantwortet im Dialog mit Stadionsprecher Sebastian Schach zunächst ein paar Fan-Fragen. Der größte Löwen-Moment? "Ganz klar der Aufstieg in die Dritte Liga", kommt es wie aus der Pistole geschossen über die erfolgreiche Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken und die legendäre Aufstiegsfete im (und um das) Grünwalder Stadion.
Was bestimmt auch noch nicht jeder Anhänger der Giesinger so genau wusste: die sportlichen Anfänge des Gröbenzellers in seinem Heimatort. "Ich habe angefangen mit Judo und dann mit sechs Jahren mit Fußball. Damals war ich Libero. Wir hatten aber keinen Torwart, also musste ich rein. Ich hatte gar keine Lust aufs Tor, weil ich mich austoben wollte, aber ich hab' mich dann mit der Position arrangiert." Gut für Gröbenzell, noch besser für Sechzig, wohin Hiller 2008 im zarten Alter von elf Jahren kam.
Marco Hiller bekräftigt erneut: Ich will beim TSV 1860 bleiben
Aber nun von der Vergangenheit in die Zukunft und eine Nachricht, die alle Sechzger wohl nur zu gerne hören: "Ich spiele sehr gerne hier und wenn ich die Möglichkeit bekomme, würde ich auch noch sehr gerne noch sehr lange hierbleiben", meint Hiller, dessen Vertrag im Sommer 2022 ausläuft. Das Problem ist nur: die nicht allzu volle Spar-Büchse der Blauen.
Nach AZ-Informationen kann sich Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel aktuell trotz der Mehreinnahmen aus dem DFB-Pokal und vor allem dem ungeplanten Teil des Zweitrunden- und Achtelfinaleinzuges gegen Darmstadt 98 und Schalke 04 (rund 900 000 Euro) noch lange keine Winter-Transfers leisten. Die Hintergründe: In erster Linie hat Investor Hasan Ismaik, der seinem Klub zu Beginn der Corona-Krise ein Ausfalldarlehen gegeben hatte, ein Anrecht auf die Einnahmen.

Der TSV 1860 muss seinen Etat kürzen
Zweitens: Versicherer "die Bayerische" will seinen Vertrag als Hauptsponsor unseren Informationen zufolge zwar verlängern, wohl aber zu deutlich geringeren Konditionen. Heißt für Gorenzel: Der Etat für den Kader der Spielzeit 2022/23 wird schmaler ausfallen als in der laufenden Spielzeit (über vier Millionen). Statt der Jagd auf Neulöwen auf dem Winter-Transfermarkt muss der Österreicher tunlichst zusehen, auslaufende Bestandsverträge zu verlängern (14 an der Zahl!).
Neben dem derzeit verletzten, aber talentierten Junglöwen Niklas Lang, Spielmacher Richard Neudecker oder Stürmer Stefan Lex heißt dabei einer der wichtigsten Akteure? Richtig, Hiller. Mit anderen Worten: Es braucht Kohle für den Killer.
Könnte auch eine spannende Serie werden, wie Gorenzel mit den geforderten Gehältern von Spielern und ihren Beratern Tetris spielt - im Rahmen der traditionell überschaubaren Möglichkeiten.