Koch über Präsident Reisinger und die Löwen: "Das sind keine Amateure"
München - Der abgestürzte TSV 1860. An den Löwen kommt man nicht vorbei, will man die Regionalliga Bayern beleuchten. In einer aktuellen Talksendung des Bayerischen Fußballverbands (BFV) dreht sich ebenfalls vieles um den Ex-Zweitligisten, der den schweren Gang in den Amateurfußball antreten musste.
Klaus: "Sechzig hat schon viel Glück aufgebraucht"
"Ich weiß nicht, ob 1860 generell auf einem guten Weg ist. Die Art und Weise, wie sie Fußball spielen, gefällt mir nicht immer", erklärte Gerd Klaus, Trainer von 1860-Konkurrent 1. FC Schweinfurt 05: "Sie haben viele Spiele mit Glück gwonnen, zum Beispiel, wenn ich mir das Heimspiel gegen Rosenheim anschaue." Der TSV hatte durch zwei späte Tore mit 2:0 gesiegt." Klaus' Einschätzung: "Sechzig hat viel Glück schon aufgebraucht." Dennoch glaube er an die Meisterschaft der Giesinger.
Grundsätzlich könne er schwer beurteilen, wie es weitergehe, denn: "Sechzig macht nicht immer einen guten, sondern eher einen chaotischen Eindruck. Das ist etwa bei Bayern München anders." Lobende Worte hat Klaus für Trainer-Kollege Daniel Bierofka parat: "Was er leistet, ist sensationell.
BFV-Präsident Koch: Präsident Reisinger und Co. sind "keine Amateure"
Dr. Rainer Koch, BFV-Präsident und Gastgeber der Talkrunde, hält 1860 "sportlich und fanmäßig für einen ein Gewinn für die Regionalliga", warnt aber vor davor, dass die Meisterschaft angesichts erstarkter Bayern aus Sicht der Sechzger noch spannend werden könne: "Die Bayern rücken den Löwen in der Tabelle ganz nah auf die Fersen und ich bin sehr gespannt, wie es nach der Winterpause weitergeht - auch wenn 1860 hoffentlich auf absehbare Zeit wieder in den Profifußball zurückkehrt."
Koch war es zudem ein Anliegen, nicht nur Bierofka für den Wiederaufbau der Sechzger zu rühmen: "Ich finde es nicht ganz gerecht zu sagen: Der Einzige, der diese Situation vernünftig angegangen ist, ist Bierofka. Dass 1860 eine solche Fan-Gemeinschaft hat, die nicht nur wie eine Eins hinter der Mannschaft steht, sondern sich im Grünwalder Stadion vorbildlich verhält und ein Zusammenhalt da ist, hat auch mit Robert Reisinger und der Führung des e.V. zu tun." Koch weiter: "Das sind keine Amateure. Das hat auch damit zu tun, dass Geschäftsführer Markus Fauser gefunden worden ist und die Sachen in der KGaA hinbekommen hat."
Ein Lob verteilte Koch auch an die beiden Vizepräsidenten Hans Sitzberger und Heinz Schmidt, die für ihren Auftritt am "schwarzen Freitag", als Sechzig die Drittliga-Lizenz nicht sichern konnte, vor laufenden TV-Kameras viel Kritik einstecken mussten: "Sitzberger und Schmidt waren die Einzigen, die sich an dem Tag zum Verein bekannt haben. Sie waren in ihrem Leben nicht bekannt dafür, auf Pressekonferenzen zu gehen. Aber es waren diejenigen, die den Löwen im Herzen tragen, sich dazu bekannt und gesagt haben: "Wir lassen Sechzig jetzt nicht untergehen."