Kobylanski-Krise: Der Zehner des TSV 1860 steht nicht mal mehr im Kader
München – Als groß angekündigte Verstärkung kam Martin Kobylanski im letzten Sommer zum TSV 1860 München. Mit der Nummer zehn auf dem Rücken sollte er in große Fußstapfen treten und die Löwen mit seinen Toren in die 2. Bundesliga führen.
Doch so richtig durchsetzen konnte er sich nicht. Am letzten Wochenende dann der erste K.o. für Kobylanski. Im Kick gegen Wehen Wiesbaden stand er nicht mal im Kader.
Martin Kobylanski startet gut in die Saison beim TSV 1860
Dabei begannen die ersten Spiele im neuen Klub ansehnlich. Gleich im ersten Saisonspiel gegen Dynamo Dresden gab er eine Torvorlage und bis zum fünften Spieltag erzielte er zwei Tore. Das Problem an der ganzen Misere: Viel mehr Zählbares kam seitdem nicht mehr zusammen – bis jetzt gab es nur noch eine Vorlage und ein Tor extra. Zu wenig für die Ansprüche.
Die Kobylanski-Krise beginnt im Herbst beim Pokal-Aus der Löwen
Das erste Kriseln begann im Herbst. Die Grippewelle erwische auch ihn und so konnte er sich weder in der Liga noch in den Testspielen oder im Toto-Pokal beweisen. "Koby kommt wieder", sagte damals sein Ex-Trainer Michael Köllner. Er hatte den Spielmacher von Eintracht Braunschweig in den Süden gelockt. Auch wenn er bei den Nord-Löwen auf insgesamt 18 Tore kam: bei der Eintracht war er am Ende oft nur Ersatz oder noch weniger.

Extraschichten im Fitnessraum helfen Kobylanski nicht
Die Konsequenz vom Leistungsabfall war eine Nicht-Nominierung für das Spiel gegen Rot-Weiss Essen im November vor der langen WM-Pause. "Es wurmt einen, klar habe ich mich unglaublich geärgert, da musste ich zwei, dreimal schlucken", sagte er im Nachgang. Doch anstatt in der Schmoll-Ecke zu versauern, gab es klärende Gespräche mit dem Trainerteam, eine Ernährungsumstellung und Extra-Runden im Fitnessraum.
Zum Jahreswechsel im Trainingslager in der Türkei versprach er, endlich den "Löwen-Turbo" zu zünden und sein wahres Gesicht auf dem Platz zu zeigen. Doch der Turbo zündete nie. Unter Interims-Coach Günther Gorenzel kamen nicht viele Einsatzminuten zusammen und auch Maurizio Jacobacci setzte zuletzt nicht auf Kobylanski. Die Höchststrafe dann die Nicht-Nominierung für das Wiesbaden-Spiel.
Wie geht es weiter für Kobylanski bei den Löwen?
Ist die Zeit bei 1860 im Süden für den Kicker damit schon wieder beendet? Geht es zurück in den Norden, vielleicht mit Zwischenstopp beim Ex-Trainer in Ingolstadt? Fragen, die sich in den nächsten Wochen beantworten werden, denn die Löwen-Verantwortlichen planen im Hintergrund schon fleißig die neue Saison, mit deutlich weniger Budget übrigens.