Ivica Olics Torversprechen: "Das wird kommen"
München - Schelmisch setzt sich Ivica Olic neben den kleinen Ben und die noch kleinere Milena. Die beiden Kids stellen bei der offiziellen Wiesn-Einkleidung des TSV 1860 die Kinderlederhosen des Ausrüsters Angermaier vor. Solche Termine kennt Ivica Olic bestens – aus seiner Zeit beim FC Bayern. Olic gesteht aber: "Ich bin kein Typ, der gerne auf die Wiesn geht. Das ist mir zu viel Trubel, zu viele Leute", sagt der 36-Jährige im Gespräch mit der AZ. Und meint dann doch: "Da muss man zumindest mal gewesen sein. Das ist eine riesige Tradition hier. Lederhosen finde ich toll."
"33, 34 oder jetzt 37 - ich merke keinen Unterschied"
Olic hat schließlich die ideale Figur dafür: kantig, straffe Waden und markante Oberschenkel. Dazu ein dezenter, heller Dreitagebart. Volltreffer. Die gelingen dem einstigen Bayern-Star bei den Sechzgern nur bislang nicht auf dem Platz. Eines wird sich wohl nie ändern: Er ackert, er arbeitet, er opfert sich laufintensiv fürs Team, doch Torgefahr strahlt er kaum aus. Dabei nimmt er – zumindest bisher – seinen Sturmpartnern Sascha Mölders und Stefan Mugosa einen Platz in der Startformation weg.
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Ist Olic etwa nicht mehr der Fitteste? Stimmt die Kritik, er hätte in der vergangenen Saison beim Hamburger SV seinen Rhythmus verloren? "Die ersten Wochen waren ziemlich hart für mich, weil ich keine richtige Vorbereitung gemacht habe. Aber jetzt habe ich meinen Körper im Griff. Ich habe fast vier Spiele komplett durchgespielt und fühle mich wieder gut auf dem Platz", erklärt Olic. In der Länderspielpause hätte er gut arbeiten können, läuferisch gebe es ohnehin keine Probleme mehr.
Auch wegen seines Alters sieht er keinen Nachteil. Olic wird am kommenden Mittwoch 37 Jahre alt. "Seit ich 30 bin, haben mir die Leute gesagt: Pass auf, jetzt wirst du das Alter merken. Bei anderen ist das so. 33, 34 oder jetzt 37 – ich merke keinen Unterschied", sagt er. Vor dem Training mache er stets Mobilisationsübungen, um Verletzungen vorzubeugen. Ihm hilft dabei ein Vertrauter: Zvonko Komes, der Konditionstrainer der Sechzger. Mit seinem Landsmann arbeitete Olic einst bereits in der kroatischen Nationalmannschaft zusammen. "Er kennt mich sehr gut, weiß, was ich brauche", sagt Olic. Zwar hat er im Spiel eine mangelnde Torgefahr ausgemacht, doch er beschwichtigt. "Für mich war viel wichtiger, dass wir gut stehen und wenige Gegentore bekommen, seit drei Spielen sind wir schließlich ungeschlagen. Das ist der richtige Weg."
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Doch reicht das? Olic hat in allen vier Pflichtspielen bisher nicht getroffen, rechnet man seine Einsätze beim HSV in der vergangenen Saison dazu, kommt er in 14 Pflichtspielen auf nur ein Tor. "Ich kann auch Tore vorbereiten. Für mich wird immer die Mannschaft an erster Stelle stehen, ich werde alles dafür tun, dass wir als Team unsere Tore schießen", sagt er und weiter: "Für mich zählt, dass Sechzig oben steht und nicht unten wie die Jahre davor. Dafür werde er irgendwann wieder Tore schießen", verspricht er. "Das wird kommen."