Ismaik und Cassalette besuchen Troia
Die Löwen im Trainingslager in Portugal: Investor und Präsident reisen am Dienstag an. Neue Spieler sind vorerst aber nicht zu erwarten. In der "für alle unbefriedigenden" Personalie Vitus Eicher soll schnell eine Lösung her.
München - Stillstand kennt man bei den Löwen. Wenn andere Vereine ihre Kaderplanungen vorantreiben, rührt sich auf Giesings Höhen wenig. Diesmal fehlt es nicht an Ideen oder gar Finanzen, sondern am Sportchef.
Thomas Eichin ist Geschichte und liefert sich laut "Münchner Merkur" womöglich bald einen Kampf mit dem TSV 1860 vor dem Arbeitsgericht, es geht um seine Abfindung. Sein vormaliger Assistent Peer Jaekel hat keine Entscheidungsgewalt, Geschäftsführer Anthony Power hat bisher lediglich den Abgang von Urlöwen-Keeper Vitus Eicher torpediert.
Ob nun bald Bewegung in die Planungen der Sechzger kommt? Zumindest zwei Entscheidungsträger bewegen sich - und zwar ins Trainingslager: Wie Präsident Peter Cassalette der AZ am Montag bestätigte, wird Investor Hasan Ismaik am heutigen Dienstag in Troia ankommen.
"Ich habe mit Hasan vereinbart, dass wir uns im Trainingslager treffen", so der Oberlöwe, der seine Pläne kurzerhand umwarf: "Ich wollte eigentlich erst am Mittwoch fliegen." Also folgt Cassalette. Ein Pressetermin sei allerdings nicht geplant.
Und Neuzugänge sind ebenfalls noch nicht zu erwarten. "Ich weiß Stand jetzt noch keinen einzigen Namen von irgendwelchen Spielern", sagt Cassalette. Ohnehin müsse Trainer Vitor Pereira zuerst entscheiden, "auf welche Spieler er baut und wen er nicht braucht. Ich gehe davon aus, dass er in den nächsten Tagen seine Wünsche äußern wird. Dann wird man sehen, ob wir diese erfüllen können."
Es gelte, Akteure zu finden, die sofort weiterhelfen und nicht erst "im März, wenn die Hälfte der Rückrunde vorbei ist, auf Touren kommen". In Sachen Abgänge hat sich ebenfalls nichts getan - weshalb Vitus Eicher Frust schiebt.
"Ich verstehe langsam die Welt nicht mehr. 1860 verbaut mir so ohne Not meine Zukunft. Ich hänge seit vier Wochen in der Luft", schimpfte der Urlöwe in der "Bild"-Zeitung. Er hat ein Angebot des FC Heidenheim vorliegen, will weg. Angesichts der Tatsache, dass Eicher nur noch Nummer drei ist und nur noch ein halbes Jahr Vertrag hat, ist der Ligakonkurrent nicht bereit, die aufgerufene Ablöse von 500.000 Euro zu zahlen.
"Vitus spielt ohnehin nicht, es wird aber weiter ein gutes Gehalt bezahlt - die Situation ist doch für alle unbefriedigend", sagt Cassalette über die bisherige Wechselverhinderungstaktik. Eicher müsse zwar wissen, "dass er einen Vertrag hat, das steht über allem. Wir können ja auch nicht sagen: Wir brauchen einen Spieler nicht mehr, er kann heimgehen."
Dennoch kündigt er ein Ende der Posse an: "Der Trainer hat seine Freigabe erteilt. Den Rest muss Power klären." Er werde "versuchen, mit ihm zu sprechen".
- Themen:
- Hasan Ismaik
- Peter Cassalette