Ismaik kündigt: Der Liveticker von der Grünwalder

Ist es das endgültige Aus zwischen dem TSV 1860 und Hasan Ismaik? Die aktuellen Entwicklungen an der Geschäftstelle der Löwen lesen Sie bei uns im Liveticker
München -Der Jordanier erklärte am Dienstag in einem Schreiben seines Münchner Anwalts Michael Scheele an „Löwen“-Geschäftsführer Robert Schäfer mit sofortiger Wirkung die Kündigung von drei Darlehensverträgen in Höhe von insgesamt mehr als 9,3 Millionen Euro.
Nur im Falle einer personellen Neuausrichtung beim Traditionsclub sei er bereit, „Verhandlungen über ein erneutes finanzielles Engagement zu führen“, ließ Ismaik mitteilen.
Lesen Sie hier die aktuellen Entwicklungen an der Grünwalder Straße:
17.20 Uhr: Hier an der Grünwalder Straße tut sich heute jedenfalls nichts mehr. Nach einem ereignisreichen Tag in Giesing verabschieden wir uns für heute vom Trainingsgelände der Löwen.
16.48 Uhr: Ob sich Hep Monatzeder nach seiner Rückkehr aus Afrika morgen - also einen Tag vor der Delegiertenversammlung - nochmal persönlich zu den Ereignissen äußern wird?
16.46 Uhr: Man darf nach der Stellungnahme des Vereins gespannt sein, wie es jetzt weitergeht. Die Lage scheint einigermaßen verfahren.
16.45 Uhr: Hier die Erklärung im Wortlaut: "Die Geschaftsfuhrung der TSV Munchen von 1860 GmbH & Co. KGaA und der Gesellschafter TSV Munchen von 1860 e.V. bedauern die jungsten Entwicklungen im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Gesellschafter Hasan Ismaik. Wir haben uns stets gesprachs- und kompromissbereit gegenuber unserem Partner gezeigt. Zu der Kommunikation, die zuletzt lediglich uber einen Anwalt in den Medien erfolgte, stellt die Geschaftsfuhrung folgendes klar: Die Darlehensvertrage von Hasan Ismaik sind und bleiben gultig. Das Falligstellen der Darlehen im Rahmen einer ordentlichen Kundigung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht moglich. Grunde fur eine außerordentliche Kundigung liegen nicht ansatzweise vor / Alle Darlehen von Hasan Ismaik sowie Zinszahlungen stehen unter Rangrucktritt. Selbst im Fall einer Kundigung mussen Zinszahlung und Ruckzahlung nur erfolgen, wenn die Gesellschaft Bilanzgewinne ausweist, also operativ Gewinne erwirtschaftet und gleichzeitig kein negatives Eigenkapital hat / Hasan Ismaik wurde und wird weiterhin regelmaßig und ordnungsgemaß im Rahmen der ihm zustehenden Rechte uber den Geschaftsverlauf und die Finanzsituation informiert / Die KGaA hat die Vorgaben fur die wirtschaftliche Konsolidierung erreicht. Ein Anlass zu der Befurchtung, dass sich die Vermogensverhaltnisse bei der KGaA wesentlich verschlechtern, besteht nicht. Vielmehr sind die Vermogensverhaltnisse stabil, liegen im Plan und haben sich gegenuber dem Zustand vor Einstieg des Investors wesentlich verbessert, was Herrn Ismaik auch bekannt ist / Dem mehrheitsstimmberechtigten Gesellschafter der KGaA, dem TSV Munchen von 1860 e.V., obliegt nach dem Kooperationsvertrag und im Rahmen der 50+1-Regel der Deutschen Fußball-Liga die Hoheit bei Personalentscheidungen. Diese sind sowohl entsprechend dieser Vorgaben als auch nach den Bestimmungen des Kooperationsvertrages ordnungsgemaß getroffen worden."
16.40 Uhr: Jetzt gibt es auch eine Stellungnahme des Vereins!
16.14 Uhr: Äußerungen vom Verein zu den heutigen Ereignissen gibt es übrigens immer noch nicht. Ob Robert Schäfer heute nochmal an die Geschäftsstelle kommt und sich den Fragen stellt?
15.58 Uhr: Hier rund um die Löwen-Geschäftsstelle an der Grünwalder Straße ist im Moment zumindest niemand, den man genau das mal fragen könnte...
15.56 Uhr: Nachdem sich das erste Schreiben heute Vormittag also unter anderem gegen Geschäftsführer Robert Schäfer richtete, ist das zweite nun gegen Präsident Hep Monatzeder gerichtet. Ob in der Beziehung zwischen Verein und Investor in der jetzigen Konstellation noch irgendetwas zu kitten ist?
15.53 Uhr: Aber: Trotz allem will sich Ismaik nicht - zumindest nicht offiziell - auf Erich Meidert als "seinen" Kandidaten festlegen. So heißt es nämlich in dem Schreiben: "Gleichwohl soll und muss an dieser Stelle allen Spekulationen entgegengetreten werden, dass Herr Ismaik in irgendeiner Form Einfluss auf Wahlentscheidungen der Mitglieder nehmen möchte. Es gibt deshalb auch von seiner Seite keinerlei Aussage darüber, jetzt nicht und auch künftig nicht, wer als Kandidat für eine etwaige Nachfolge von Herrn Monatzeder geeingnet ist." Der Jordanier geht also wohl schon davon aus, dass Monatzeder am Donnerstag bei der Delegiertenversammlung durchfallen wird. Zum Schluss des Schreibens heißt es dann: "Er wird sich in solche Entscheidungen nicht einmischen. Es geht ihm einzig und alleine darum, dass die Strukturen so verändert werden, dass dann auch tatsächlich eine professionelle Führung des Vereins ermöglicht wird."
15.42 Uhr: Weiter heißt es in der Pressemitteilung: "Er (Hasan Ismaik; die Red.) war auch dankbar dafür, dass Herr Meidert ihm ein glaubwürdiges und nachvollziehbares Konzept über die Förderung des Vereins vorgelegt hat. Insbesondere hat Herr Ismaik die Vorstellungen über eine Jugendförderung begrüßt, die Herr Meidert unterbreitet hat. Herr Ismaik legt besonderen Wert auf die Feststellung, dass es ihm nicht nur um die Profi-Liga geht, sondern darum, dass der Verein insgesamt professionell geführt wird. Das betrifft auch andere Abteilungen."
15.38 Uhr: In dem Schreiben heißt es: "Nach einem ausführlichen Gespräch mit Herrn Meidert möchten wir über dessen Besuch in Abu Dhabi bei Herrn Hasan Ismaik gerne folgendes mitteilen: Herr Ismaik war dankbar dafür, dass sich ein langjähriges Vereinsmitlgied nach Abu Dhabi begeben hat, um sein persönliches Bedauern über das Verhalten der Vereinsführung zum Ausdruck zu bringen, nachdem sich der Verein seit Beginn der Amtszeit von Herrn Monatzeder nahezu ausschließlich über Medien geäußert hat (Ultimatum)." Ein klarer Affront gegen den amtierenden Präsidenten Monatzeder - Ismaik und Meidert machen jetzt richtig ernst.
15.35 Uhr: Jetzt rauscht gerade die nächste Pressemitteilung von Ismaiks Anwalt Michael Scheele rein - dieses Mal geht es um Erich Meidert, der die vergangenen zwei Tage beim jordanischen Investor in Abu Dhabi weilte.
15.17 Uhr: Nach wie vor Ruhe an der Grünwalder Straße. Die Mannschaft hat heute Mittag trainingsfrei - und auch Robert Schäfer ist noch nicht wieder in die Geschäftsstelle zurückgekehrt.
14.47 Uhr: Jetzt wird gerade "Löwenstüberl"-Wirtin Christl Estermann von den Kollegen des BR fürs Fernsehen interviewt. Sie mache sich schon Sorgen um ihre Löwen, sagt sie. "Aber Angst, dass wir untergehen, habe ich nicht. Ein echter Löwe wirft nicht so schnell das Handtuch", sagt sie und gibt sich kämpferisch.
14.30 Uhr: Ismaiks Anwalt Michael Scheele hat dem TSV 1860 übrigens auch ein Ultimatum für die im Schreiben formulierten Forderungen gesetzt: "Bitte geben Sie uns bis morgen, 24.04.2013 verbindlich Bescheid, ob Sie die hiermit angebotene Chance nutzen möchten und/oder ob Sie Interesse haben, mit uns ein Gespräch über die Modalitäten der Darlehensrückzahlung (nebst Zinsen) zu führen. Sollte diese Frist verstreichen und sollte der Darlehensbetrag nebst Zinsen nicht bis zum 25.05.2013 bezahlt worden sein, haben wir den Auftrag, die Forderung titulieren zu lassen."
14.11 Uhr: Jetzt sind auch die Fotografen und das Fernsehen abgezogen. Im Moment tut sich rund um die Löwen-Geschäftsstelle recht wenig.
13.47 Uhr: Wie die AZ jetzt erfahren hat, wird Hep Monatzeder morgen Vormittag wieder in München zurück erwartet - aber nicht im Bürgermeisterbüro. Dort taucht er erst wieder am 16. Mai auf - nach seinem Urlaub.
13.30 Uhr: Immer noch tote Hose an der Grünwalder Straße. Nur eine japanische Reisegruppe hat sich im "Löwenstüberl" eingefunden und macht bei Weißbier und Spezi mächtig Stimmung.
13.07 Uhr: Ein, zwei Fotografen sind jetzt noch an die Grünwalder Straße gekommen - dabei gibt es im Augenblick hier gar nichts abzulichten. In Giesing ist's derzeit ziemlich ruhig.
13.00 Uhr: Und all diese Entwicklungen zwei Tage vor der Delegiertenverammlung, an der sich Hep Monatzeder als Präsident bestätigen lassen möchte - die Vorzeichen für diese Versammlung könnten für den dritten Bürgermeister von München kaum schlechter sein. Mit Erich Meidert steht vor allem schon ein Gegenkandidat in den Startlöchern, der Monatzeder nur allzu gerne scheitern sehen würde. Meidert reiste in den vergangenen zwei Tagen sogar schon nach Abu Dhabi, um sich mit Ismaik zusammenzusetzen.
12.57 Uhr: Das Trainingsgelände an der Grünwalder Straße leert sich jetzt immer mehr. Nur ein paar Trainingskiebitze sind noch da und diskutieren im "Löwenstüberl" über die Reaktion Ismaiks. Sie machen sich alle Sorgen: "War's das jetzt mit unseren Sechzgern?"
12.50 Uhr: Aktuell verlassen die Spieler der Löwen nun tröpfchenweise das Trainingsgelände - ohne auch nur einen Ton zu sagen. Zum Unmut der Kollegen von Fernsehen. "Das zerstört ja meine ganze Planung", so der Kollege.
12.47 Uhr: Und auch die Mannschaft verschwandt nach ihrem Vormittagstraining kommentarlos in der Kabine. Trainer Alexander Schmidt erklärte: "Uns wurde mitgeteilt, dass wir nichts sagen dürfen."
12.45 Uhr: Ob die Forderung Ismaiks überhaupt rechtens ist, ist jedoch durchaus fragwürdig. Eine Reaktion von Vereinsseite gab es bislang noch nicht. Robert Schäfer verließ gegen 11.50 Uhr die Geschäftsstelle an der Grünwalder Straße ohne einen Kommentar abzugeben. 1860-Pressesprecherin Lil Zercher kündigte an, dass "sich erst einmal niemand dazu äußern wird. Es wird erst einmal alles sacken gelassen."
12.42 Uhr: Doch: Der Investor ließ sich noch ein kleines Hintertürchen für sein Engagement bei den Löwen offen - das sich allerdings wie eine Erpressung liest. Tenor: Wenn Robert Schäfer als Geschäftsführer des TSV 1860 abgelöst wird, wäre es wieder gesprächsbereit. Und so liest sich das dann in Scheeles Schreiben: "Soweit die KG oder der Verein die Besorgnis einer Vermögensverschlechterung entkräften möchte, empfehlen wir, hierfür ein unabhängiges Gutachten einzuholen. Da unabhängig von dem Ergebnis einer solchen Prüfung aktueller Zahlen aufgrund insbesondere Ihres Verhaltens weiterhin die Besorgnis eines vermögensgefährdenden Missmanagements besteht, empfehlen wir desweiteren eine unabhängige Personalagentur mit der Suche nach einem geeigneten Geschäftsführer zu beauftragen. Sollte sowohl das Gutachten über die finanzielle gegenwärtige und künftige Situation, als auch die Wahl eines neuen Geschäftsführers die Annahme rechtfertigen, dass eine Verschlechterung der Vermögensverhältnisse verhindert werden kann, ist unsere Mandantschaft bereit, die Verhandlungen über ein erneutes finanzielles Engagement zu führen."
12.40 Uhr: Die Begründung für diesen Schritt liest sich in der Erklärung wie folgt: "Wir hatten mehrfach Informationen zur finanziellen Situation angefordert, die nicht geliefert wurden. Wir hatten mehrfach angemahnt, keine endgültigen Personalentscheidungen ohne Rücksprache mit Herrn Ismaik zu treffen, was ignoriert wurde. Die Tatsache, dass trotz eines erheblichen Investments unseres Mandanten eine nachhaltige Sanierung nicht gelungen ist, gibt - ebenso wie das Verhalten der letzten Wochen – Anlass zu der Befürchtung, dass sich die Vermögensverhältnisse bei der KG wesentlich verschlechtern. Wir erachten darüber hinaus Ihr Verhalten und das von Herrn Monatzeder in der zurückliegenden Wochen insbesondere seit Amtsantritt von Herrn Monatzeder als Verletzung grundlegender Bestimmungen des Kooperationsvertrages. Die außerordentliche Kündigung der Darlehensverträge wird deshalb auch hierauf gestützt."
12.35 Uhr: In seinem Schreiben an Löwen-Geschäftsführer Robert Schäfer kündigte Scheele im Auftrag des jordanischen Investors drei Darlehensverträge in Höhe von insgesamt 9,36 Millionen Euro - und forderte damit entsprechend auch die Rückzahlung dieser Darlehen. In dem Schreiben heisst es: "Sehr geehrter Herr Schäfer, names, im Auftrag und in Vollmacht der HAM Ltd. kündigen wir hiermit die folgenden Darlehensverträge gemäß Paragraph 490 Abs. 1 BGB außerordentlich und mit sofortiger Wirkung."
12.33 Uhr: Herzlichen Willkommen von der Grünwalder Straße. Um 11.22 Uhr ist also die "Bombe", die der Münchner Anwalt des Investors Hasan Ismaik, Michael Scheele, schon am späten gestrigen Abend angekündigt hatte, in Giesing geplatzt.