Ismaik beim Fan-Treff: Über Persönliches, Fehler und Facebook

Hasan Ismaik präsentierte den Löwen-Fans bei einem Treffen am Freitagabend einige Neuigkeiten. Dabei spricht der 39-Jährige auch über seine persönlichen Gefühle. Die AZ fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.
von  Sebastian Raviol
Der Andrang war groß - Investor Hasan Ismaik war nach Rudelzhausen gekommen, um Einiges loszuwerden.
Der Andrang war groß - Investor Hasan Ismaik war nach Rudelzhausen gekommen, um Einiges loszuwerden. © Sebastian Raviol

Rudelzhausen - Der Löwen-Investor Hasan Ismaik hatte am Freitag ein volles Programm - zunächst traf er sich mit Löwen-Präsident Peter Cassalette und Oberbürgermeister Dieter Reiter, dann sprach er am Abend zu 300 Fans.

Das vom Fanclubdachverband ARGE organisierte Treffen war mit Spannung erwartet worden. Schließlich gab es unter den Fans einige kritische Stimmen über Ismaik. Doch der 39-Jährige wusste die Fans auf seine Seite zu ziehen und erhielt viel Applaus, keine Ablehnung. Er hatte schnell die ersten Lacher auf seiner Seite, als er sich "für die Einladung und die schönen Gesichter", in die er blickte, bedankte.

Die AZ fasst die Aussagen des Jordaniers beim Treffen mit den Fans zusammen.

 

Ismaik spricht über Fehler und kündigt Investitionen an

 

Ismaik betont: "Die Fehler der Vergangenheit haben uns dazu gebracht, dass wir kurz vor dem Abstieg in die dritte Liga stehen. Das tut sehr weh." Als einer der Fehler mahnt er die hohen Kosten des Vereins an. "Wir haben viele Ausgaben gefunden, die keinen Nutzen bringen. Die Arbeitsverträge mancher Angestellter stehen in keiner Relation."

Doch dann blickt der Investor nach vorne und möchte "das Zeit-vergeuden beenden. Ich verspreche, dass ich mehr in den Verein, Spieler, Trainer und in alle Bereiche investiere, bis wir wieder ein starker Verein sind."

 

"Es wird Krieg geführt von manchen Personen im Verein"

 

In den eigenen Reihen vermutet Ismaik Widerstand: "Es wird Krieg geführt von manchen Personen im Verein und von manchen Journalisten. Es gibt Personen, die bei 1860 sind, aber gegen 1860 arbeiten."

Außerdem fordert er: "Um eine Entscheidung zu treffen, muss derjenige, der entscheidet, auch die Verantwortung übernehmen." Das sei derzeit nicht der Fall - eine Entscheidung sei auf die Schultern von zehn Personen verteilt. Seine Forderung: "Wir müssen den Verein von den Personen befreien, die gegen ihn arbeiten"

 

Ismaik als "aggressiver Verteidiger": "Werde 1860 nicht verlassen"

 

In seinen Ausführungen wollte Ismaik dann auch über seinen eigenen Charakter sprechen: "Ich habe die Eigenschaft, dass ich 1860 nicht verlassen werde, bis wir in der ersten Liga sind. Nicht in einem, fünf oder zehn Jahren." Das beschrieb der 39-Jährige als "persönliche Herausforderung". Damit es bergauf geht, sind "zurzeit sechs Personen aus meinem Stab bei 1860, um zu helfen."

Über sich persönlich berichtet Ismaik im Sinne eines Entwicklungsprozesses: "Ich kenne mich mit der deutschen Kultur nicht aus, aber ich habe angefangen, sie kennenzulernen. Ich akzeptiere sie sehr und will sie schützen." Auch sagt er über sich: "Ich bin ein aggressiver Verteidger, was 1860 betrifft."

 

Investment in den TSV 1860: "Ich mag die blaue Farbe"

 

Als Ismaik gefragt wird, warum er in den Verein investiert hat, nennt er viele Gründe. Darunter: "Ich mag Tradition und die blaue Farbe. All das hat dazu geführt, dass ich den Wunsch hatte, bei einer Erfolgsgeschichte in einer großartigen Stadt wie in München beizutragen."

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Doch dafür "brauche ich euch. Ich arbeite hart dafür, dass 1860 wieder in der ersten Liga spielt", sagt Ismaik und betont seinen hohen Einsatz: "Ich habe für 1860 alles getan."

 

Was macht Ismaik bei Abstieg? "Nicht am Boden zerstört"

 

 

Die große Angst der Löwen-Fans: Bei einem Abstieg aus der zweiten Liga fällt der TSV 1860 ungebremst ins Nichts. Doch Ismaik beteuert beim Abstiegsfall: "Das heißt nicht, dass wir am Boden zerstört sind." Viel mehr stellt er Fragen: "Haben wir aus den Fehlern gelernt? Werden wir sie wiederholen? Oder müssen wir an einem Plan arbeiten und den Abstieg verhindern?"

 

Ismaik über Journalisten: "Manche gehen mit mir rassistisch um"

 

Sehr hart teilte Ismaik gegenüber den Medien aus. "Sie müssen den Verein in Ruhe lassen. Sie sollen sich um andere Vereine kümmern", äußerte er sich. Der Grund für seine harten Äußerungen?

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"Ich habe sehr unter den Lügen der Presse gelitten. Manche Journalisten gehen mit mir rassistisch um. Ich gab ihnen die Gelegenheit, ihren Umgang zu ändern - sie erwiderten den Respekt aber nicht."

 

Ismaik-Posts auf Facebook: "Muss bestehen bleiben"

 

Weil sich Ismaik von den Journalisten falsch dargestellt fühlt, möchte er "die direkte Kommunikation mit den Fans." Die hat er seit Anfang des Jahrs, unter anderem via Facebook. Doch zugleich warnt Ismaik davor, was unter seinen Posts steht: "Die Kommentare kommen von Menschen, die lügen."

Ein Fan fragt, was es mit seiner Facebook-Offensive auf sich hat. "Die Facebook-Seite ist nur eine Kommunikation zwischen mir und Ihnen, die muss bestehen bleiben", sagt der Investor.

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