Ismaik auf Haussuche in München - "Er ist ein Glücksfall"

Im Blickpunkt Sport spricht der Geschäftsführer des TSV 1860 über sein Engagement beim Krisenverein und seine Rolle als Moderator zwischen 1860 und Investor. Der soll sich derzeit in München nach einer repräsentativen Bleibe umschauen.
München - Als außenstehender Beobachter von 1860 konnte man sich in der Vergangenheit des öfteren fragen: Wie kann man sich so einen Verein nur antun? Mitglieder klagen gegen den Verein, Fans wüten gegen den jordanischen Investor, Verantwortliche wüten gegen andere Verantwortliche und sportlich ging's in den letzten Jahren konsequent bergab. Die Löwen wieder in die Spur zu bringen, dürfte zu einer der schwereren Aufgaben in der zweiten Liga gehören.
Löwen wollen wieder punkten: Bloß nicht verzetteln gegen St. Pauli!
Dennoch hat sich Thomas Eichin (49) nach München gewagt und hat dort seit Juni als Nachfolger von Oliver Kreuzer die Position des Geschäftsführers inne. Eichins Auftakt in München dürfte bei vielen Löwen-Fans für Glücksgefühle gesorgt haben. Mit Stefan Aigner und Ivica Olic wurden zwei Hochkaräter verpflichtet. Aus vier Spielen nahm man sieben Punkte mit und stand in der Tabelle gleich auf Platz sechs. Das gab's lange nicht bei 1860.
TSV 1860 soll wieder erstklassig werden
In der BR-Sendung Blickpunkt Sport sprach der 49-Jährige am Montagabend über seinen Job bei den Löwen und machte deutlich, wo es in naher Zukunft hingehen soll: in die 1. Bundesliga. "Jeder, der hier im Verein arbeitet, muss das Ziel haben, wieder in die Bundesliga zu kommen", sagte Eichin im Gespräch mit Moderatorin Julia Scharf.
Dafür wollen die Löwen mehr Geld in die Hand nehmen. Es ist davon auszugehen, dass die beiden Stars Aigner und Olic erstligareife Gehälter beziehen. Eichin nennt das "mit Sinn und Verstand in die Mannschaft investieren."
Das Geld für die Gehälter kommt vom jordanischen Investor Hasan Ismaik. Der lebe für den Verein und sei ein richtiger Löwen-Fan. "Ismaik ist ein echter Glücksfall für 1860", sagte Eichin. Ismaiks Visionen von einem neuen Löwenstadion in Riem ordnete er als positiv ein. Es sei wichtig, dass solche Ziele für die Zukunft gesetzt werden. Seine Rolle bei 1860 interpretiert Eichin auch als Moderator zwischen Investor, Fans und Vereinsverantwortlichen. "Das Chaos gehört zu 1860" und das Ziel sei zunächst, dass die Löwen wieder mehr Stabilität erreichen.
Zugunsten der Flutopfer in Niederbayern: Löwen für guten Zweck gegen BFV-Auswahl
Über seine Arbeit mit Neu-Trainer Kosta Runjaic, der kurz vor ihm verpflichtet wurde, hat Eichin nichts auszusetzen: "Es macht super Spaß mit Kosta zu arbeiten."
In den kommenden Tage werde er noch Gespräche über Zukunft und Ziele mit Ismaik führen. Der soll nach seinem Besuch in der Allianz Arena gegen Union und dem Trainingsgelände an der Grünwalder noch für ein paar Tage in München weilen. Wie die Bild-Zeitung erfahren haben will, soll sich der Löwen-Investor momentan sogar nach einem Haus in München umschauen. Vor seiner Abreise am Donnerstag soll er sich demnach mit einigen Maklern mit entsprechend repräsentativen Objekten treffen.