Im Angriff des TSV 1860 München: Die Geburt von Sascha Grimaldi
München - Zwei bullige Männer. Zwei Torjäger. Und zwei Torschützen bei Sechzigs umjubelter Heimpremiere: Sascha Mölders und Adriano Grimaldi hatten nicht nur sichtlich Spaß am Samstag. Nach dem 5:1 gegen die Sportfreunde Lotte heißt es: Da haben sich zwei gefunden.
Und so meinte Daniel Bierofka nach dem Kantersieg am zweiten Spieltag der Dritten Liga: "Adriano und Sascha waren sehr schwer zu verteidigen. Man merkt, da wächst immer mehr etwas zusammen. So wie Grimaldi Fußball interpretiert, passt er überragend rein. Wir können jeden Tag froh sein, dass er sich für uns entschieden hat. Er und Sascha sind eine Wucht", erklärte der Trainer über sein neues Sturmduo Mölders/Grimaldi. (Lesen Sie hier: Setzt 1860-Coach Bierofka auf Rotation?)
Sascha Grimaldi! Neuzugang Herbert Paul ergänzte: "Wir haben mit Sascha und Adriano unglaublich viel Wucht vorne." Zwei Löwen-Stürmer, zwei Mal dieselbe Wortwahl: Mölders und Grimaldi – eine Wucht! Zudem jeweils ein Treffer, je ein besonderer Jubel und viel Lob für ihr Zusammenspiel.
Die AZ zeigt, wie sich bei 1860 ein neues Sturmduo zu finden scheint...
Sascha Grimaldi - die Tore
Auf dem Betzenberg in Kaiserslautern traf er nur den Pfosten, auf Giesings Höhen gegen Lotte zielte er erstmals in die Maschen: Grimaldi besorgte nach Simon Lorenz' Führungstreffer mit einem gedankenschnellen und ganz feinen Heber das 2:0. Der Treffer, mit dem Sechzig auf die Siegerstraße einbog. Mölders erzielte mit einem platzierten Flachschuss Treffer Nummer drei.
"Natürlich haben wir vorne drin zwei gute Stürmer, die Tore machen können", urteilte Neu-Löwe Stefan Lex, dem ebenfalls ein Treffer geglückt war. Dennoch ist es das Duo Mölders und Grimaldi, das sich bei der Torproduktion weiter fleißig betätigen und im Optimalfall gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen soll.
Lotte-Kapitän John Adam Straith vergleicht die beiden Löwen im "Münchner Merkur" anerkennend mit einer anderen Tierart: "Wir wussten ja, dass die zwei Ochsen vorne drin haben. Trotzdem haben wir die beiden nie in den Griff bekommen."
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Sascha Grimaldi - der Torjubel
Zwei Finger an jeder Hand. "Vier!", deutete der 33-jährige Mölders an und erklärte hinterher seinen Torjubel: "Es ist schon etwas Besonderes, weil ich jetzt in allen deutschen Spielklassen getroffen habe." Was der ehemalige Bundesligaprofi des FC Augsburg meint: Durch sein Premierentor in Liga drei hat er nunmehr in den vier höchsten deutschen Ligen eingenetzt. Mölders: "Das ist natürlich ein gutes Gefühl."
Sturmpartner Grimaldi hielt sich die Hand vor das Gesicht und deutete mit einem Finger in Richtung der Sechzger-Fans. Die Bedeutung des Jubels, der auch bei Grimaldis offiziellem "Torjubel-Bild" zu sehen ist? "Keine Ahnung", so der 27-Jährige grinsend im Fernseh-Interview.
Immerhin konnte er seine Beweggründe erklären: "Ich muss einen Gruß nach Münster richten. Ich wurde dort von einem Kollegen immer kritisiert, dass ich keinen Torjubel habe", so Grimaldi über seine Treffer im Trikot von Ex-Klub Preußen Münster: Den neuen Grimaldi-Jubler habe er sich "vor ein paar Wochen beim Fotoshooting spontan ausgedacht".
Sascha Grimaldi - das Zusammenwirken
Erster Streich? Grimaldis Lupfer ging eine Flanke von Mölders voraus, die der Torwart nur vor die Füße von Sechzigs zweitem Knipser klären konnte. Zweiter Streich? Der Deutsch-Italiener revanchierte sich mit einem Zuspiel auf den Publikumsliebling des TSV 1860.
Bierofkas Fazit? "Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn sich die Stürmer den Ball gegenseitig auflegen." Nächste Chance für das wuchtige Duo: Mittwochabend beim VfL Osnabrück (19 Uhr, im AZ-Liveticker).