"Ich sehe die Chance": Giannikis mit vielsagenden Statements zur neuen TSV-1860-Saison
München - Das berühmte Zitat vom Monaco Franze, auf Giesings Höhen werden sie es am Samstagnachmittag ein bisschen abwandeln. "Aus is und gar is, und guad is, dass's wahr is!", werden sich Anhänger und Beteiligte des TSV 1860 nach der Partie gegen Arminia Bielefeld über die dann hinter ihnen liegende Drittliga-Saison, die auf einem indiskutablen Tabellenrang knapp oberhalb des Kellers endet, wohl denken. Aber wer sagt denn eigentlich, dass nächste Saison alles besser wird?
Giannikis: "Chance, dass wir einen großen Kader zum Start der Vorbereitung haben"
Sportchef Christian Werner ist der Überzeugung und auch Trainer Argirios Giannikis hat gewiss mehr vor, als nur die Klasse zu halten. Doch in einem Verein mit Lagern, die sich ideologisch weiterhin beharrlich bekämpfen, in dem Kompromissfähigkeit viel zu oft ein Fremdwort ist, sind die Voraussetzungen – sagen wir – herausfordernd.
"Ich weiß, dass im Hintergrund professionell gearbeitet wird und ich sehe die Chance, dass wir einen großen Kader zum Start der Vorbereitung haben werden", sagte Giannikis vor dem samstäglichen Saison-Halali (13.30 Uhr) im ausverkauften Grünwalder Stadion.
Giannikis sieht also die Chance, sicher ist er sich nicht. Und damit sei noch einmal an ein Zitat von Werner erinnert, gefallen bei der jüngsten Löwenbiss-und-Rudelkraft-Präsentation. Übrigens vor knapp vier Wochen.
"Ich garantiere ihnen", versicherte er den Fans in der Sechzger Alm und am Livestream, "dass wir viel weiter sind als die Presse denkt. In der Professionalität ist es wichtig, dass man nicht alle drei Tage eine Wasserstandsmeldung abgibt, sondern dass man in Ruhe die Hausaufgaben macht ohne Effekthascherei. Was wir machen, hat einen Plan."
TSV 1860: Hohe Ambitionen, aber welche sind auch realistisch?
Allerdings ist manchmal die Frage, ob sich Pläne auch so umsetzen lassen, wie sie gedacht sind oder nicht (un-?)vorhersehbare Variablen eine maßgebliche Rolle spielen. Trainingsstart in die Spielzeit 2024/25 dürfte ungefähr Mitte Juni sein, dann wird sich die Substanz der Wernerschen Ankündigung schon klarer beurteilen lassen.
"Die Ambitionen sind hoch, so auch meine", blickte Giannikis voraus, "jetzt schauen wir mal, wie der Kader aussehen wird. Diese Saison war es wichtig, den Ist-Zustand zu akzeptieren. Es war ein Wechselbad der Gefühle." Eines, dass durch den Sieg in Essen (1:0) im wärmenden Zustand der Erleichterung gipfelte und nicht mit einer eiskalten Abstiegsdusche.
Wer wird beim TSV 1860 verabschiedet, wer (noch) nicht?
Zu rechnen ist mit einer Menge Veränderungen, darauf dürften auch die Verabschiedungen vor dem Anpfiff des Bielefeld-Spiels hinweisen. Giannikis verlegte die Antwort auf Anzahl und Namen der Servus-Kandidaten flugs in den Aufgabenbereich des bei der Pressekonferenz am Freitag nicht anwesenden Werner. "Das ist seine Sache, wir werden das morgen sehen", sagte der Grieche mit fränkischen Wurzeln nur.
Faktisch klar ist bislang lediglich der Abgang von Fynn Lakenmacher nach Darmstadt. Nach AZ-Infos folgt Phillipp Steinhart, ein verbliebener Aufsteiger der 2018er Mannschaft, auch bei Albion Vrenezi, Eroll Zejnullahu, Manfred Starke, Niklas Tarnat oder Kaan Kurt stehen die Zeichen auf Trennung.
Tatsächlich spannend ist, ob Mansour Ouro-Tagba schon ein Präsent erhält oder man sich ein Fünkchen Resthoffnung auf den Verbleib des Youngsters erhalten will. Erwartbar ist, dass Coach Giannikis dem einen oder anderen sein Servus mit einem Einsatz versüßen wird. "Sicher sind das Überlegungen", sagte er – ebenso wie die Möglichkeit, dass David Richter im Tor für Marco Hiller ran darf.
Keine Überlegung ist hingegen eine größere Abschlussfeier, dafür sieht Giannikis keinen Grund. Sein Programm für die folgenden Tage stattdessen: "Ich werde sehr viel planen und viele Dinge aufarbeiten, die liegengeblieben sind." Neue kommen eh bald hinzu.