Hiller gegen Bonmann: Der Kampf um die Löwen-Kiste

München - Wer kennt sie nicht, die Reklameschilder mit der Aufschrift: "Hier könnte ihre Werbung stehen". Was das mit dem TSV 1860 zu tun hat? "Hier könnte ich zwischen den Pfosten stehen", dürfte Maximilian Engl in Gedanken an die zurückliegende Zeit bei den Löwen schon mal durch den Kopf geschossen sein.
Trainer Daniel Bierofka hatte den 20-Jährigen noch vor Marco Hiller eingeplant. Engl wechselte aber vor der abgelaufenen Saison zu Drittligist 1. FC Erfurt. Ersatzbank, Insolvenz, Abstieg – während sich Hiller vom Junglöwen-Keeper zum Aufstiegshelden mauserte, ist Engls Projekt gescheitert, weshalb der Ex-Löwe künftig für den VfR Garching in der Regionalliga Bayern auflaufen wird.
Torhüter beim TSV 1860: Chancen stehen 50:50
Zwischen Durchstarter Hiller und dem bisherigen Reserve-Schlussmann Hendrik Bonmann hat Bierofka dagegen den Konkurrenzkampf neu ausgerufen. "Das wird ein offener Zweikampf, die Chancen stehen fünfzig-fünfzig", erklärte der Coach: "Den Bonus, den Marco im Winter noch hatte, gibt es nicht mehr."
Für Hiller (21) und den nach Engls Abgang von Borussia Dortmund verpflichtete Bonmann (24) geht es somit nach Hillers erstem Punktsieg in der Winterpause - vorsicht, Floskelalarm! - wieder von Null los. Sportchef Günther Gorenzel, der am Montag in Abwesenheit von Bierofka das Training leitete, zur AZ: "Ich habe von Anfang an gesagt: Wir haben zwei Einser-Torhüter. Wir trauen ihnen die Dritte Liga absolut zu." Während sich Hiller in 35 Regionalliga-Partien stetig weiterentwickeln konnte, hat Bonmann beim BVB II bereits elf Drittliga-Partien auf dem Buckel. Was Bierofka über die Keeper erklärte, richtete Gorenzel eigenen Aussagen zufolge an die Mannschaft: "Was in der Vergangenheit war, was vor drei, vier Wochen war, zählt nicht mehr. Jetzt müssen sich alle Jungs neu beweisen, auch Marco und Hendrik."
Zurück zur Reklame: Ein Ex-Löwe und Bonmann-Kumpel setzte sich bezüglich dessen Duell mit Hiller für seinen ehemaligen Weggefährten beim BVB ein: Julian Weigl. "Er spielt mit und ist auf der Linie mega-stark, eigentlich kann er alles – nur nicht Fifa auf der Konsole zocken", so Weigl in der "Bild". Für Bierofka und Gorenzel zählt ohnehin nur eines: die Leistung auf dem (echten) Rasen.