Günther Gorenzel über den Erfolgsdruck beim TSV 1860: "Die Erwartungshaltung war immer schon hoch"
München - Günther Gorenzel macht in diesen Wochen alles mit links, könnte man meinen: Neun Neuzugänge finalisierte der Sport-Geschäftsführer des TSV 1860 im Vorfeld der nächsten Drittliga-Saison, die für die Löwen eine ganz besondere werden soll.
TSV 1860: Günther Gorenzel über die Gründe des gelungenen Transfersommers
Natürlich steckt hinter all dem viel Arbeit – ein Höchstmaß an Anspruch und Akribie. Mit links geht es tatsächlich nur insofern, dass der 50-Jährige wegen seiner noch immer nicht ausgeheilten Schulterverletzung seine rechte Hand nicht so nutzen kann, wie er gerne wollen würde. Daher schreibt er zurzeit auch mit links, unterzeichnet also auch all die Verträge auf diese Weise.
Die Gründe für den nicht nur aus seiner Sicht gelungenen Transfersommer sieht Gorenzel in erster Linie in dem einzigartigen Paket, das er den potenziellen Neuzugängen in den Gesprächen präsentieren konnte.
Gorenzel: "Wir wollen alles dafür tun aufzusteigen"
"Die Marke 1860, der Standort München und unser ambitioniertes Konzept – das alles zieht. Wir sagen nicht: 'Schauen wir mal, was passiert.' Sondern wir sagen ganz klar: 'Wir wollen den Wunsch des gesamten Vereins in die Tat umsetzen und alles dafür tun aufzusteigen.' Wenn man sich die Spieler ansieht, die wir geholt haben: Die hätten fast alle auch in der 2. Liga unterschreiben können", sagte Gorenzel im Interview mit dem "Münchner Merkur".
Und er betont ausdrücklich die Rolle von Trainer Michael Köllner, gerade was dessen Qualitäten als Menschenfänger angeht: "Das ist eine der Qualitäten von Michael Köllner, das macht er sensationell."
Die Löwen haben auf dem Transfermarkt rasch für klare Verhältnisse gesorgt
Der Verein sei diesmal aber auch schnell gewesen, gefühlt unmittelbar nach Abschluss der vergangenen Saison machten die Löwen Nägel mit Köpfen. Man habe "sehr früh Entscheidungen treffen" können, so Gorenzel. Zwei, drei Wochen später hätte die Sache womöglich schon ganz anders ausgesehen.
Drei knapp gescheiterte Anläufe haben die Sechzger nun in Sachen Aufstieg hinter sich, im Umfeld ist die Sehnsucht nach mehr riesig.
Günther Gorenzel ist noch lange nicht 1860-müde: "Mich reizt das Potenzial"
Aber selbst wenn es auch diesmal nicht mit dem großen Coup klappen sollte, gibt Gorenzel nach eigenen Worten nicht auf: "Mich reizt das Potenzial, das von der Marke 1860 ausgeht. Das ist noch lange nicht ausgereizt. Solange ich Gestaltungsmöglichkeiten sehe, werde ich keine Ruhe geben."
Er sieht "sechs, sieben andere Mannschaften", die unter ähnlichen Voraussetzungen in die neue Spielzeit gehen, einen Erfolgsdruck bei Sechzig nimmt Gorenzel schon länger wahr: "Es ist eine gewisse Euphorie spürbar, ich bin aber ein Mensch, der sich generell nicht so von Emotionen leiten lässt. Nüchtern betrachtet war die Erwartungshaltung immer schon hoch."