Grünwalder Stadion: "Die SPD bricht Wahlversprechen an die Löwen-Fans"

Streipunkt Grünwalder Stadion: Sport-Bürgermeisterin Verena Dietl hat den TSV 1860 in der AZ scharf kritisiert. Warum die Rathaus-CSU das unfair findet.
Felix Müller
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Die Fans des TSV 1860 hoffen, dass bald mehr Zuschauer ins Grünwalder Stadion dürfen.
Die Fans des TSV 1860 hoffen, dass bald mehr Zuschauer ins Grünwalder Stadion dürfen. © IMAGO/Ulrich Wagner

Giesing - Die Bürgermeisterin ist eine abwägende Frau – keine, die einfach öffentlich lospoltert. Umso bemerkenswerter, wie deutlich Verena Dietl im großen AZ-Interview zur Zukunft des Grünwalder Stadions den TSV 1860 kritisierte. "Wir brauchen klare Absprachen, um Entscheidungen treffen zu können", bemängelte die SPD-Politikerin. Dass die Geduld mit den Löwen langsam zu Ende gehe. Dass Sechzig-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer Dinge versprochen, aber nie vorgelegt habe. Und meint damit wohl, so liest sich das ganze Interview, dass der große Umbau ins Wanken gerät.

CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl kam bei der Lektüre des Interviews aus dem Kopfschütteln gar nicht heraus. "Das ist doch ein Schwarze-Peter-Spiel", sagte er am Dienstag im Gespräch mit der AZ. "Die Stadt München selbst hat etliche Versprechen nicht gehalten." Der TSV 1860 habe "sicher nicht alles richtig gemacht, aber als Stadt die Schuld jetzt alleine bei den Löwen zu sucht, ist absolut unangemessen."

Ausbau des Grünwalder Stadions: CSU-Chef Manuel Pretzl stellt sich hinter Marc-Nicolai Pfeifer

Von Verena Dietl selbst lese er auch keine klaren Zusagen. "Schon seit Jahrzehnten macht die SPD den Löwen-Fans immer wieder Wahlversprechen - und immer wieder passiert einfach gar nichts." Verena Dietl stehe auch in der "Verantwortung, Lösungen zu finden".

Pretzl verteidigte auch 1860-Mann Pfeifer. "Wir hatten mit ihm sehr gute konstruktive Gespräche", sagte er. "Das ist nicht fair, so zu tun, als hätten die Löwen im Rathaus keine konkreten Vorschläge gemacht."

Münchens CSU-Chef Manuel Pretzl hält die Finanzpolitik von Grün-Rot für verantwortungslos.
Münchens CSU-Chef Manuel Pretzl hält die Finanzpolitik von Grün-Rot für verantwortungslos. © CSU

Verena Dietl hatte in dem Interview nicht nur schlechte Nachrichten für die Löwen und ihre Fans dabei. Sondern: auch konkete, überraschende, gute. Denn Dietl kündigte – selbst für absolute Stadion-Kenner im Löwen-Umfeld überraschend – an, dass die Kapazität schon vor dem Umbau im heutigen Bestand von 15.000 auf 17.000 erweitert werden könnte.

Mehr Zuschauer im Grünwalder Stadion? Bürgermeisterin Verena Dietl offen für den Vorschlag des TSV 1860

Dazu habe der TSV 1860 einen konkreten Vorschlag gemacht. "Wir haben signalisiert, dass wir uns das gerne anschauen", sagte sie. Es sei zwar eine Machbarkeitsstudie notwendig, sie werde aber versuchen, den Vorgang zu beschleunigen.

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Und: Dietl erklärte, dass bald der Zaun vor der Stehhalle wegkommen könnte – eine ärgerliche Sichtbehinderung für die Fans, die von dort aus die Spiele verfolgen. "Es gibt erste Signale, dass das klappen könnte", sagte Dietl. "Wir brauchen aber Zusagen von allen Nutzern des Stadions."

Nachdem der Vorschlag ja von 1860 kommt, dürfte das wohl heißen, dass dieses Projekt weder an der Stadt noch an den Löwen hakt, sondern am FC Bayern, dessen zweite Mannschaft ebenfalls im städtischen Stadion kickt, meist nur vor wenigen hundert Interessierten.

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11 Kommentare
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  • NickSW am 30.11.2023 12:51 Uhr / Bewertung:

    Da hat der Rote mal Recht! Ich beneide die um ihr Stadion, das auch mal uns gehört hat. Und nun muss man sich in dieser zugigen Betonbude den A ... abfrieren. Und Pleitegeier sind wir auch. Nur bei einem hat er nicht Recht: Der "Jordanier" hat gelernt, will den Verein nach vorne bringen, wird aber blockiert durch den unfähigen Präsidenten. So wird das nie was. Wie schon Herr Gräfer sagt: Er ist da und wird bleiben - arrangiert Euch gefälligst damit!

  • Chris_1860 am 01.12.2023 00:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von NickSW

    "Ich beneide die um ihr Stadion, das auch mal uns gehört hat. Und nun muss man sich in dieser zugigen Betonbude den A ... abfrieren."

    Muss ja niemand. Wenn's dir bei den Roten besser gefällt, gerne. Dann geh halt zum M..llberg raus, du hast ja eh mehrfach gepostet, dass du dir die Löwen nicht mehr anschaust. Auf solche "Fans", die sich so äußern und das Sechzger für die Frauen der Roten vorschlagen, können wir gerne verzichten. Bist wahrscheinlich eh kein echter Blauer, der würde sowas nie schreiben, wohl eher einer aus der Seitenstraße.

  • Kangaroo am 29.11.2023 13:08 Uhr / Bewertung:

    Im Gegensatz zu den blauen Pleitegeiern haben wir ein Top-Stadion, anstatt einer abbruchreifen Bruchbude. Und eure sog. Fußballer(??) stolpern jahrelang in der 3.Liga durch die Gegend und wie jedes Jahr ohne Aufstiegschance. Außerdem hängt ihr am Tropf eines großmäuligen Jordaniers.

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