Grosser: Darum muss man um 1860 nicht bangen

München - Meisterlöwe Peter Grosser erlebte die erfolgreichste Zeit beim TSV 1860. Er gewann den DFB-Pokal (1964), die Meisterschaft (1966), und stand 1965 im Europapokal-Finale. Noch heute ist Grosser, der 22 Jahre lang Präsident der SpVgg Unterhaching war, für seinen Verein tätig.
Im Interview mit dem Sportmagazin 'Kicker' spricht der 76-Jährige über die aktuelle Entwicklung.
Peter Grosser über ...
... seine Tätigkeit als Berater:
Ich agiere ausschließlich als Berater für den Übergangspräsidenten Siegfried Schneider. Das betrifft den Verein an sich nicht. Schneider hat sich erfreulicherweise spontan bereit erklärt, das Amt zu übernehmen, das muss man sehr hoch anerkennen. Beschäftigen ihn sportliche Fragen, stehe ich ihm jederzeit zur Verfügung.
... was besser werden muss:
Es muss sehr viel passieren. Im vergangenen Jahr wurde fast alles verkehrt gemacht. Die Einkaufspolitik war eine einzige Katastrophe, was auch zu den zwei Trainerwechseln führte. Der Klub hat zu viele Spieler verpflichtet, die Trainer konnten keine richtige Mannschaft formen. Und sie haben zu viele Heimspiele verloren. Der Verlauf der vorigen Saison war nicht zufriedenstellend. Jetzt müssen alle zum Wohle von 1860 an einem Strang ziehen.
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... die neue Zielsetzung:
Nach einer solchen verkorksten Saison gilt es, sich zu stabilisieren. Dass der Klub lebt, hat man an den Zuschauern bei den zwei letzten Heimspielen gesehen. Um den Verein muss man nicht bangen, man muss ihn nur ins richtige Fahrwasser bringen.
... die Arbeit von Torsten Fröhling:
Im Abstiegskampf zu bestehen ist schwer. Torsten Fröhling hat es geschafft und das Beste daraus gemacht. Für ihn ist es natürlich gut, dass er jetzt mit dem Team die gesamte Vorbereitung absolvieren konnte. Es lässt sich eine Handschrift erkennen.
... eine mögliche Kandidatur als 1860-Präsident:
Die Frage stellt sich mir nicht, das ist Quatsch – also ein klares Nein.
... den missglückten Liga-Start:
Der Auftakt war alles andere als glücklich, der Sieg gegen Hoffenheim aber absolut verdient. Das gibt in jedem Fall Anlass zum Optimismus für die nächsten Spiele. Jedoch sollte das 2:0 nicht überbewertet werden. Das war im Pokal, nun kehrt man zurück in den Alltag. Das Team darf sich nicht ausruhen, im Gegenteil: Gegen Nürnberg geht's wieder von vorne los.