Große Gegner wie der Karlsruher SC: Des Löwen liebste Beute
München - SV Darmstadt? 6:5 nach Elfmeterschießen, der Pokal-Held: Marco Hiller, Elfer-Killer. Schalke 04? 1:0, Siegtorschütze Stefan Lex. Folgt nun die Fortsetzung der jungen, aber beeindruckenden Erfolgsstory der Löwen?
Ein Zweitligist im Grünwalder Stadion zu Gast
Dienstagabend 18.30 Uhr, Grünwalder Stadion: Der TSV 1860 empfängt, wie in den ersten beiden Runden des prestigeträchtigen und lukrativen DFB-Pokals auch, einen Zweitligisten. Der Karlsruher SC ist der glückliche Klub, der es mit Underdog 1860 aufnehmen muss - dem einzig verbliebenen Drittligisten im laufenden Wettbewerb.
Doch ist das überhaupt ein Vorteil? "Wir sind in der Lage, den KSC zu schlagen. Auch ohne Zuschauer", sagt Trainer Michael Köllner selbstbewusst, weiß aber auch: "Wir müssen über uns hinauswachsen."
Harter Brocken KSC: Schwer, aber geschmackvoll
Wie man selbst im Trainingslager in Belek/Türkei beim 3:1-Testspielsieg der Blauen gegen Hansa Rostock beobachten konnte: Diese Klubs aus dem Unterhaus des deutschen Fußballs sind durchaus schwere und robuste Brocken. Allerdings auch recht geschmackvolle Brocken, wenn es nach Köllner und Co. geht.
1860-Coach Köllner ordnet die Triumphe ein
Über sich hinauswachsen? Können Köllners Kicker. Schließlich wäre der KSC schon Nummer vier in der laufenden Saison. Des Löwen liebste Beute.
Der 1860-Trainer will die Triumphe gegen Darmstadt und Schalke aber auch richtig eingeordnet wissen: "Man muss die Dinge schon realistisch sehen: Wir haben Darmstadt zu Saisonbeginn im Elfmeterschießen geschlagen, sie hatten den Abgang von Torjäger Dursun zu verkraften und einen neuen Trainer. Wir hatten mit Hiller einen bärenstarken Torwart und fünf eiskalte Schützen."
Als die Löwen zu den Granden zählten
Gegen S04 sei "vieles auf unsere Seite gelaufen, wir hatten ein ausverkauftes Stadion und sind früh in Führung gegangen." Zudem hatte Knappen-Trainer Dimitrios Grammozis seinen Top-Stürmer Simon Terodde draußen gelassen.
In längst vergangenen Tagen hat 1860 bekanntlich zwei Mal auch "Großwild" gerissen, wobei der TSV damals ebenfalls zu den Granden des deutschen Fußballs gehörte: 1942 (2:0 gegen Schalke im damaligen Tschammer-Pokal) und 1964 (2:0 gegen Frankfurt) wanderte die Trophäe nach Giesing.
Zuletzt siegten die Kontrahenten
Zuletzt waren die Kontrahenten aus den oberen Ligen aber eine Nummer zu groß, ganz gemäß ihrer Favoritenrolle: Vergangene Spielzeit verlor der TSV nach aufopferungsvollem Kampf knapp gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt (1:2), in den beiden Jahren zuvor zog man gegen die Zweitligisten Holstein Kiel (1:3) und FC Ingolstadt (1:2) den Kürzeren.
Erinnerungen an das letzte Viertelfinale im Pokal
Die letzten beiden (aufeinanderfolgenden) Achtelfinal-Duelle bestritt 1860 in den Spielzeiten 2015/16 und 16/17: Erst war der VfL Bochum Endstation, danach die Sportfreunde Lotte (jeweils 0:2).
Und das letzte Viertelfinale? Liegt schon länger zurück, hätte aber fast zum Derby-Triumph über den großen FC Bayern und dem Halbfinal-Einzug geführt: Trainer Marco Kurz sowie die Bender-Zwillinge und Daniel Bierofka auf dem Rasen hatten die starbesetzten Roten mit Oliver Kahn, Phillipp Lahm oder Toni Kroos unter Ottmar Hitzfeld am Rande einer Pleite, erst Franck Ribéry traf in der Nachspielzeit der Verlängerung per (unberechtigten) Panenka-Elfmeter ins Herz der Blauen.
Aktuell sind die Bayern bekanntlich mit 0:5 gegen Gladbach hochkant rausgeflogen. Köllner süffisant über Sechzigs Schadenfreude: "Für die Fans ist es eine schöne Notiz, dass die Nummer eins der Stadt im Pokal aktuell wir sind...