Greilingers erstes Mal: Löwen-Coach Köllner wird für seinen Mut belohnt
München - Er ist gerade dabei, sich bei den Profis reinzubeißen. Bissig, blitzschnell und frech - so zeigte er sich bei seinen Pflichtspielen für die Löwen. Jetzt, bei seinem neunten Liga-Einsatz, war es endlich soweit: Fabian Greilinger durfte zum ersten Mal über einen eigenen Treffer jubeln.
Das Nachwuchstalent des TSV 1860 erzielte beim 2:2 gegen Lokalrivale Türkgücü den zwischenzeitlichen Führungstreffer zum 1:0 (22.). Vor gut zwei Monaten 20 Jahre alt geworden, wirbelt Greilinger die gegnerischen Abwehrreihen gehörig durcheinander.
Premieren-Treffer im Stadtderby gegen Türkgücü
Wo der Niederbayer bisher noch öfter etwas unglücklich agierte oder ihm der Torerfolg im letzten Moment verwehrt geblieben war, machte er es gegen den ambitionierten Aufsteiger besser und traf mit einem überlegten Abschluss zum ersten Mal voll ins Schwarze. "Greiles" erster Streich!

"Fabian Greilinger hat sein tolles Spiel mit seinem Tor, einem tollen Flachschuss ins lange Eck belohnt", erklärte Cheftrainer Michael Köllner nach der Punkteteilung gegen Türkgücü über Sechzigs jungen Türöffner und lobte: "Auf ihn kannst du dich immer verlassen - egal, ob er von Beginn an spielt oder von der Bank kommt."
Greilinger als Köllners Ass im Ärmel
Etwas überraschend war sie schon, Greilingers Nominierung für die Startelf. Köllner hätte auch Neulöwe Erik Tallig nach abgesessener Sperre zurück in seine Formation wählen können, um gegen einen spielstarken Gegner ein noch größeres Augenmerk auf ein eng gestaffeltes Zentrum zu legen. Doch Köllner entschied sich mit Greilinger dafür, Sechzigs Spiel auf dem linken Flügel anzukurbeln und wurde vom jungen Angreifer nicht enttäuscht: "Er hatte aus spitzem Winkel eine weitere gute Chance."
Köllner schätzt Greilingers Unbekümmertheit - und sein großes Engagement. "Er ist ein Spieler, der haut sich voll rein und gibt für die Mannschaft alles", so der Übungsleiter. Schon Köllner-Vorgänger und Daniel Bierofka hatte dem jungen Vollgas-Löwen eine erste Chance gegeben und mit seinem eigenen Wirken auf dem Rasen verglichen: "Er scheißt sich nix und spielt ein bisschen wie ich selbst früher."
Auch so eine Gemeinsamkeit. Wie bei den Bierofkas der Fall, ist die Familie des gebürtigen Eggenfeldeners komplett blau. Der Torschütze, vom SV Wacker Burghausen im Jahr 2015 an die Grünwalder Straße gewechselt, durfte nach seinem Premieren-Treffer auch gleich ein TV-Interview geben.
Einmal mehr zahlt sich Vertrauen auf Löwen-Nachwuchs aus
Greilinger sprach aber nicht groß über sein eigenes Erfolgserlebnis, vielmehr kritisierte er die harte Entscheidung, seinen Kollegen Dennis Dressel vom Platz zu stellen. "Dann kriegst a Rote Kartn, die der Schiri nie im Leben geben derf." Authentisch und sympathisch zugleich: Die boarische Mundart des jungen Mannes ist auch im Fernsehen nicht zu überhören.
Auch in den nächsten Spielen dürfte sich Greilinger weiter beweisen dürfen - nicht zuletzt dafür, um den nächsten Junglöwen aus dem Nachwuchsleistungszentrum aufzubauen. "Es ist gut, dass wir solche Spieler im Kader haben, aus dem eigenen Nachwuchs", sagt Köllner. Greilinger wird's gerne hören - und sich schon den nächsten Treffer vorgenommen haben.