Gegen Dresden: Auswärtsspiel in der Arena?
München - Wenn der TSV 1860 am Sonntag (13.30 Uhr) Dynamo Dresden empfängt, könnte es zu dem Fall kommen, dass mehr Gästefans als Löwenfans in die Arena kommen. Es droht ein Auswärtsspiel zu Hause. Wie schon im Februar 2011, als der FC Augsburg den Großteil der Fans in der Allianz Arena stellte.
Nach derzeitigem Stand ist nicht davon auszugehen, dass mehr als 12000 oder 13000 Sympathisanten des TSV 1860 in die Arena kommen – zumal viele Dauerkartenbesitzer schon länger zu Hause bleiben. Da in München aber viele Dynamo-Fans leben und auch das Gästekontingent von 4000 Karten schnell vergriffen war, droht eine schwarz-gelbe Überzahl.
Hans Vonavka, der Sprecher von Pro 1860, ist besorgt. Mit 17240 Zuschauern liegt der Schnitt derzeit so tief wie noch nie zuvor in der Arena. „Das ist die logische Folge. Viele Fans sind von der Gesamtsituation enttäuscht. Die Ausweglosigkeit in der Stadionfrage, gepaart mit sportlichem Misserfolg durch eine uninspirierte Söldnertruppe, sind eine verheerende Kombination“, sagt Vonavka der AZ.
Zwar glaubt er, dass mit zunehmendem Erfolg auch die Zuschauerzahlen steigen würden, was letztlich aber nur ein Strohfeuer wäre. „Ich persönlich kann mir eine Lösung aus eigener Kraft nicht vorstellen. Nur über eine schmerzhafte Insolvenz des Vereins würde man aus den bestehenden Verträgen rauskommen. Die Folgen für den Verein sind aber nur schwer zu kalkulieren.“
Lesen Sie auch: Funkel hofft auf die Fans: "Keine negative Reaktion!"
Die Hauptgründe für die geringe Resonanz der Fans sieht er in der Spielstätte und der Mannschaft. „Die KGaA macht u. a. wegen der teuren Arena jedes Jahr hohe Verluste. Von Konsolidierung keine Spur. Am Ende hilft da nur ein Investor, dem es egal ist, wie viel Geld er investiert.“ Ob die Löwen diesen in Hasan Ismaik haben, wagt Hans Vonavka zumindest zu bezweifeln. Der aktuelle Zuschauerschnitt zeigt: auch die Fans haben genug. Zum Glück kommt jetzt Dynamo. Die schwarz-gelbe Reisegruppe wird schon dafür sorgen, dass der Schnitt mal wieder ansteigt.