Gegen Braunschweig: Oans vor, oans zruck

Beim Wiesn-Hit gegen den Tabellenführer Braunschweig erkämpfen sich die Löwen ein 1:1 – und treten doch auf der Stelle. Halfar: „Mit dem Unentschieden komme wir nicht nach vorne”
von  Marco Plein

MÜNCHEN Als sie am Ende mit ihren Trachtentrikots und braunen Schnürhosen auf dem Rasen standen und die Hände in die Hüften stemmten, da sahen die Löwen wie die vielen Wiesn-Gäste aus, die sich nach ein paar Bier mal eben zum Ausnüchtern aus dem Zelten drängen. Die Sechzger glücklich, und das durften sie auch sein. Denn beim 1:1 gegen Eintracht Braunschweig im Wiesn-Hit hatten sie dem Tabellenführer einen packenden Kampf geboten – und durften froh sein, auch nach sechs Saisonspielen noch ungeschlagen zu sein.

Die Löwen in der Einzelkritik

„Wir haben eine tollen Fight geliefert, alle kamen auf ihre Kosten”, sagte Necat Aygün, der mit einem Knie-Tor den Treffer erzielt hatte. Mitspieler Daniel Halfar, der das Tor per Eckball vorbereitet hatte, ergänzte: „Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Der Gegner war extrem stark. Auch wenn wir mit Unentschieden nicht nach vorne kommen.”

Die Löwen hatten so losgelegt, wie man nun mal loslegt, wenn man in fünf vorigen Spielen ungeschlagen blieb. Energisch, zielstrebig – und nach zwölf Minuten war 1860 durch eine Flanke an den Pfosten von Marin Tomasov und einen Schuss von Halfar schon zwei Mal gefährlich geworden. Spielerisch hatte es ja in dieser Saison stets gehakt, Trainer Reiner Maurer nahm deswegen sogar Moritz Stoppelkamp aus dem Team und vertraute lieber Dominik Stahl – für Stoppelkamp sollte Daniel Bierofka hinter Stürmer Benny Lauth wirbeln.

Necat Aygün im Hacker Pschorr Fantalk

Doch die Freude hielt nur kurz: In Minute 19 hob Braunschweigs Kevin Kratz einen Freistoß auf den Kopf von Stürmer Dominick Kumbela, der netzte zum 0:1 ein. Die Sechzger standen unter Schock und hatten Glück, nicht noch weitere Tore zu kassieren. Gleich mehrfach rettete Keeper Gabor Kiraly.

Gegen Braunschweig: Löwen bleiben unbesiegt

Doch der TSV richtete sich nach ein paar Minuten wieder auf und besann sich darauf, selbst anzugreifen. Bis auf einen Freistoß von Halfar aber brachten der TSV bis zur Halbzeit nichts mehr zustande.
Danach wurde es zunächst nicht besser. Maurer brachte zur Pause den zuletzt arg unglücklich spielenden Moritz Stoppelkamp für Tomasov – aber der ruhigen Gangart des Tabellenführers hatten die Sechzger erst spät etwas entgegenzusetzen. Weil die Braunschweiger ihre Chancen aber nicht nutzten, bedankten sich die Sechzger auf ihre Art und glichen aus: Nach einem Eckball von Halfar sprang der Ball an das rechte Knie von Necat Aygün und von dort ins Tor. Zwar ließen sich die Sechzger von dem Treffer kurz beflügeln, doch als Braunschweig zur Schlussoffensive ansetzte, durch Kruppe auf der Torlinie scheiterte und ein Kopfballtor von Deniz Dogan nicht anerkannt bekam, da durften die Löwen wieder froh sein, nicht verloren zu haben. Also sagte auch Maurer: „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben das 1:1 erzwungen.”

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