Gebhart reist aus Trainingslager ab: "Timo ist sehr frustriert"
Oliva Nova - Koffer gepackt, nach Valencia gefahren und per Flugzeug zurück ins kalte Deutschland: Timo Gebhart, Mittelfeldspieler des TSV 1860, hatte sich die Reise nach Spanien vermutlich gänzlich anders vorgestellt. Am Mittwoch ging sie für den Löwen-Leader vorzeitig zu Ende.
"Timo ist sehr frustriert, das hat man ihm auch angemerkt. Von daher bringt es nichts, wenn er noch länger hierbleibt", erklärte Sechzigs Sportchef Günther Gorenzel über die ungeplante Abreise des 28-Jährigen. Der hatte ursprünglich durchstarten wollen im "Trainingscamp präsentiert von der Bayerischen" – seine hartnäckige Achillessehnenentzündung machte ihm einen Strich durch die Comeback-Rechnung. Gorenzel über Gebharts Beweggründe: "Es hat hier schlicht und einfach keine guten Behandlungsmöglichkeiten für ihn gegeben. Jetzt wird er in München mit einem speziellen Verfahren von unseren Teamärzten behandelt."
Löwen erhoffen sich schnellere Heilung in München
Wie die Sechzger am Nachmittag erklärten, seien dort die Bedingungen besser, man erhoffe sich einen schnellen Heilungsverlauf. Von schnell kann man zum Leidwesen des Ex-Bundesligaspielers allerdings nicht sprechen, nachdem sich dieser schon seit Jahresbeginn mit den Strapazen plagt. Sechzigs Sorgen um Gebhart, sie werden nicht weniger.
Der 1860-Leader: Vom Problem-Profi zum Hoffnungsträger
Am Abend zuvor hatte sich der Memminger beim Fanabend noch unter die Leute gemischt. "Es nervt einfach, gar nichts machen zu können", hatte er dabei erklärt: "Ich kann nur rumsitzen und zuschauen." Oder eben nach Hause fahren. "Es ist so, dass er immer noch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen kann. Wir sind gerade am Überlegen, was wir noch machen können, um den Reiz in der Achillessehne in den Griff zu kriegen", hatte Trainer Daniel Bierofka erklärt.
Danach entschied er sich wohl mit etwas getrübter Geburtstagsfreude gemeinsam mit Gebhart und Gorenzel dafür, dass ein Verbleib in Oliva Nova keinen Sinn mehr ergibt. Somit ist weiter völlig unklar, wann der Mittelfeldmann wieder auf dem Platz stehen kann, der Auftakt der Restrückrunde am 24. Februar beim 1. FC Nürnberg II erscheint kaum möglich.
"Wir wissen doch alle, dass ein fitter Timo Gebhart auf dem Platz den Unterschied ausmachen kann", so Gorenzel. Der Zeitpunkt der Genesung des potenziellen Spiel-Entscheiders verschiebt sich indes immer weiter nach hinten.
Timo Gebhart: Sorge um Frau und Kind
Zudem belastet den Routinier seine Familiensituation: Gebharts Partnerin Nina hatte kürzlich eine risikoreiche Frühgeburt. Nachvollziehbar, dass sich der Fußballprofi um Frau und Kind sorgt. Zurück in der Heimat ist Sechzigs Hoffnungsträger nicht nur näher an seinen Liebsten, nach Ansicht der TSV-Verantwortlichen soll dort seine Achillessehne endlich heilen, ein Aufbautraining möglich machen. Fragt sich nur, wann.
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