Fröhling wird Cheftrainer: "Das war mein Traum"

München - Der Presseraum war gedrängt voll, als Fröhling an der Seite von Sportchef Gerhard Poschner das "Pressestüberl" betrat. "Hier war ich noch nie drin", waren seine ersten Worte.
Dann der Paukenschlag: "Ich möchte die Gelegenheit nutzen, wenige, aber klar Worte auszusprechen", begann Poschner. "Deswegen vorne weg: Torsten ist unser Trainer und wir sind überzeugt, dass wir mit ihm bis Ende dieser Saison diese Situation meistern werden." Heißt: Fröhling bleibt Chefcoach. Poschners Trainersuche nach der Entlassung von Markus von Ahlen am Dienstag ist beendet.
Damit war nach den letzten Tagen zwar fast schon zu rechnen gewesen. Schließlich hatte im Hintergrund Investor Hasan Ismaik offenbar alle externen Lösungen blockiert in dem Gedanken, eine große Lösung à la Sven-Göran Eriksson installieren zu können. Daher zog Poschner die Notbremse und beförderte den Mann zum Chef, der mit der U21 erfolgreiche Arbeit geleistet und und aktuell auf Rang zwei der Regionalliga geführt hat.
"Ich streite nicht ab mit anderen Trainern gesprochen zu haben", erklärte Poschner. "Man muss doch mit vielen Kandidaten sprechen, um am Ende eine Wahl zu treffen." Und diese, so der Sportchef, sei am Ende eindeutig auf den 48-jährigen Fröhling gefallen. Dieser erklärte daraufhin nur mit einem Lächeln: "Erste Wahl ist derjenige, der es wird."
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Tatsächlich nutzte Fröhling gleich seine erste Pressekonferenz, um zu demonstrieren, weshalb sich gerade einige Fans ihn schon länger als Nachfolger von Ahlens gewünscht hatten. Mit klaren Worten erklärte er, was er in der Kürze der Zeit bis zu seinem Debüt am Samstag gegen St. Pauli erreichen will: "Es geht jetzt darum, den Spielern Mut zu geben. Sie sind die Elite. Sie müssen mit dem Druck umgehen können. Sie dürfen jetzt nicht total verkrampfen. Wir brauchen Leidenschaft. Ich will ihnen das jetzt so einfach wie möglich machen. Wenn man engagiert ist, aber keine Punkte mitnimmt, zermürbt das einen."
Und dass sein Debüt ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub geht, ist für den Rostocker ein besonderes Schmankerl: "In St. Pauli habe ich als Spieler meine längste und schönste Zeit erlebt. Wenn es meine Zeit und meine Knochen erlauben, spiele ich dort sogar noch in der Traditionsmannschaft. Die Konstellation ist natürlich ganz witzig."