Festung Grünwalder Stadion: Der große Löwen-Trumpf im Aufstiegskampf

Fünf Heimspiele, fünf Siege – der TSV 1860 liefert vor allem auf Giesings Höhen. "Wir sind eine Heim-Macht", sagt Neulöwe Vrenezi. Und Trainer Köllner schwärmt: "Die Fans tragen uns durch die Spiele."
Matthias Eicher
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Ein Team, ein Weg, ein Dompteur und eine Festung: Trainer Michael Köllner kann sich derzeit auf die Heimstärke seiner Löwen ebenso verlassen wie auf den Support der Fans.
Ein Team, ein Weg, ein Dompteur und eine Festung: Trainer Michael Köllner kann sich derzeit auf die Heimstärke seiner Löwen ebenso verlassen wie auf den Support der Fans. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - O'zapft is, die fünfte Jahreszeit ist eröffnet! Seit Samstag läuft, nach zwei Jahren leidiger Corona-Zwangspause, das 187. Oktoberfest und reichlich Gerstensaft in die Kehlen der durstigen Gäste. 

Passend zum Anstich haben die Löwen die Wiesn am Freitagabend mit einem 3:1-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue gebührend eingeläutet, so dass Trainer Michael Köllner und Co. tags darauf im Bräurosl die ein oder andere Siegesmaß stemmen konnten. Dabei ist klar: Die Giesinger Festspiele laufen schon seit Saisonbeginn.

Giesinger Festspiele: 15 Punkte und 15 Treffer im Grünwalder 

Das 3:1 gegen Aue war das fünfte Heimspiel des TSV 1860 in der laufenden Saison 2022/23. Da hat der Löwen-Fan gewiss kein Problem damit, die vorherigen Festspiele an dieser Stelle nochmal Revue passieren zu lassen: 1:0-Arbeitssieg gegen Aufsteiger Oldenburg, 4:0-Schützenfest gegen den SV Meppen, dazu mit 3:1 gegen den Halleschen FC und 4:1 gegen den MSV Duisburg nochmal zwei klare Heim-Dreier.

Die Gesamtbilanz, sie liest sich folglich so: fünf Spiele, fünf Siege, 15:3 Tore. Und, natürlich: alle 15 Punkte. "Wir sind eine Heim-Macht", stellte Albion Vrenezi genüsslich fest. Sechzig und die Festung Grünwalder.

Chefcoach Köllner lieferte neben den sportlichen Gründen wie der Qualität von Dreierpacker Fynn Lakenmacher und Co. sowie dem breiten Kader der Giesinger gleich eine weitere Erklärung dafür, weshalb es derzeit im eigenen Giesinger Wohnzimmer so gut hinhaut.

"Die Fans tragen uns durch die Heimspiele, das muss man wirklich sagen", schwärmte der Ober-Löwe und dachte nebst frenetischer Unterstützung auch gleich an die Oktoberfest-Choreographie: "Was die hier heute wieder geleistet haben! Angefangen von der Wiesn-Choreo zu Beginn bis hin zum Support über das ganze Spiel hinweg."

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Auch die weiß-blaue Anhängerschar darf sich also auf die Schultern klopfen. Es ist, wie Co-Trainer Stefan Reisinger kürzlich im AZ-Interview so schön sagte: "Im ausverkauften Grünwalder müssen wir keinen mehr motivieren!"

Die Ur-Löwen Marco Hiller und Stefan Lex haben eine viel tiefergehende Erklärung parat über den Mythos Giesing, der ihnen auch dann Beine macht, wenn es wehtut. "Jeder, der mal bei Sechzig gespielt hat, der weiß: Wenn man da einmal gespielt hat, dann will man auch nicht mehr weg", sagte Hiller, der als Eigengewächs zu den größten Identifikationsfiguren der Löwen zählt, kürzlich bei Magenta Sport: "Die Fans und die Tradition, die dahintersteckt. Das ist einfach ein Verein in München, und das ist nun mal die geilste Stadt der Welt."

Löwe Lex über die Momente drei Stunden nach dem Abpfiff

Kapitän Lex ergänzte, was den vielzitierten Funken bei den Blauen wohl noch etwas mehr lodern lässt und dieser quasi gar keine andere Wahl hat, als zwischen Fans und Mannschaft hin- und herzuspringen: "Wenn wir drei Stunden nach dem Spiel heimfahren und außen rum immer noch so viele Menschen sind, dass man eigentlich kaum durchkommt. Das macht das Stadionerlebnis für die Fans zu etwas ganz anderem als in eigenem anderen Stadion. Davon werden die Massen einfach euphorisiert."

Auch er weiß um den Mythos Giesing: Stefan Lex.
Auch er weiß um den Mythos Giesing: Stefan Lex. © IMAGO/Ulrich Wagner

Und mit den Massen auch gleich alle Löwen auf dem Rasen. Wenn die wiederum ihre Arbeit mit Biss, Kampfgeist und dem ein oder anderen schönen Törchen verrichten, greifen die Rädchen bestens ineinander und der Anhang ist aus dem Häuschen.

Nun hat 1860 in der Länderspielpause eine kleine Heimspiel-Auszeit: Im Totopokal-Duell beim FV Illertissen (27. September) sowie in den beiden Tests gegen WSG Tirol (Donnerstag) und Münsing-Ammerland (Freitag) gilt es, im Rhythmus zu bleiben.

Der Ausblick auf den nächsten Dreierpack an Heimspielen hat es allerdings in sich: Die Köllner-Kicker müssen dann gegen den FC Ingolstadt 04, den SV Wehen Wiesbaden und den 1. FC Saarbrücken antreten. Allesamt Aufstiegsaspiranten und daher direkte Konkurrenten! Könnte eng werden. Aber wenn's geht, dann in der Festung Grünwalder.

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4 Kommentare
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  • Heinrich H. am 20.09.2022 13:39 Uhr / Bewertung:

    naja, da gehen ja bei Aufsteiger Rot Weiß Essen mehr Leute in`s Stadion, bei uns ist halt leider bei 15.000 Ende der Fahnenstange, ist natürlich besser als gar nichts !!!!

  • Kaiser Jannick am 20.09.2022 13:59 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Heinrich H.

    Es passen bei RWE theoretisch zwar knapp 5000 mehr rein, als aktuell bei uns, das bringt aber RWE aber nichts, wenn diese +5000 nicht hingehen. Deren Zuschauerschnitt liegt bei 15 367 und bei uns, immer ausverkauft, bei 15 000. Und wenn RWE weiterhin da hinten drin hängt, werden es eher weniger als mehr.

  • Bahnwärter Thiel am 20.09.2022 15:19 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Heinrich H.

    ... nicht verständlich, warum die Stadt nicht mehr Zuschauer reinlässt. Auch wenn "ausverkauft" ist, ist im Stehbereich noch viel freie Fläche, 18.000 wären sofort möglich...aber warum geht dies nicht?!?!?!

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