Felix Uduohkai: FC Arsenal buhlt um Ex-Spieler des TSV 1860
Nürnberg - Max-Morlock-Stadion, Verlängerung im DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem VfL Wolfsburg, es läuft die 96. Minute: Wolfsburgs Daniel Didavi schlägt eine Flanke in den Nürnberger Strafraum, in der Mitte ist Innenverteidiger Felix Uduokhai mit in den Strafraum gelaufen – im Gewühl kommt er an den Ball, bugsiert ihn im zweiten Nachsetzen an Club-Torwart Fabian Bredlow vorbei ins Tor. Nicht elegant, nicht filigran – aber entscheidend! Mit seinem Tor zum 1:0 ist der Ex-Löwe der Matchwinner für Wolfsburg, für das der Ex-Nürnberger Daniel Didavi in der 118. Minute noch zum 2:0 trifft.
Serientäter Uduokhai wird zum Wölfe-Retter
Uduokhai, Matchwinner – schon wieder! Bereits in der 2. Runde hatte der 20-Jährige sein Team beim 1:0 im Derby gegen Hannover 96 zum Sieg geschossen. Uduokhai, der Serientäter, wird zum Wölfe-Retter im Pokal. Er sei "mega happy" über den Sieg, gab Uduokhai später zu Protokoll. "Es war unser Ansporn, dass wir mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause gehen." Die Pokalauftritte, sie sind symptomatisch für die Saison des Shootingstars im VfL-Dress.
Kämpfer, Meister, Retter - das ist Daniel Bierofka
Rasanter Aufstieg nach Wechsel vom TSV 1860
Erst im Sommer wechselte Uduokhai vom TSV 1860, für den er seit 2008 gespielt hatte und mit dem er gerade aus der 2. Liga abgestiegen war (Lesen Sie hier den 1860-Jahresrückblick), zum VfL Wolfsburg. Für die Ablösesumme von einer Million Euro – angesichts der Wolfsburger Gesamtausgaben von 50 Millionen im Sommer ein Schnäppchen. Er sollte den Etablierten Druck machen, an die Stammelf herangeführt werden.
Doch als der bisherige Abwehrchef Jeffrey Bruma und 17-Millionen-Einkauf John Anthony Brooks (kam von Hertha BSC) zu Saisonbeginn verletzt ausfielen, nutzte der U20-Nationalspieler mit nigerianischen Wurzeln seine Chance und erkämpfte sich einen Stammplatz. In zwölf Bundesliga-Spielen stand er in der Startformation, spielte insgesamt 1 112 Minuten. Die erstmalige Nominierung für die U21-Nationalmannschaft musste er im November wegen einer Kniereizung absagen.
Das sagen Weggefährten über Uduokhai
"Er sollte eigentlich der Herausforderer sein. Jetzt ist er mittendrin. Das ist eine tolle Entwicklung. Ihm gehört die Zukunft", lobte ihn Wolfsburgs Sportchef Olaf Rebbe bereits Ende Oktober, als Uduokhai den VfL in der Nachspielzeit zum 1:1 gegen Hoffenheim geköpft hatte. Mitspieler Josuha Gulavogui sagte: "Ich freue mich riesig für ihn. Er ist wirklich ein super Typ. Jeder in der Kabine mag ihn."
Von Weigl bis Gebhart - das sind die Schellenberg-Juwelen
Uduokhai ist damit eine der wenigen positiven Erscheinungen in einer äußerst durchwachsenen Hinrunde des VfL Wolfsburg. In der Bundesliga überwintern die mit Europapokal-Ambitionen gestarteten Remis-Könige (zehn Unentschieden) auf Platz zwölf, nur vier Punkte beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Auch die Vorstellung beim Zweitligisten Nürnberg war wenig überzeugend. "Wir nehmen den Sieg gerne mit, gehen in den Urlaub und starten dann eine sehr, sehr herausfordernde Rückrunde", sagte Trainer Martin Schmidt.
FC Arsenal will Uduokhai
Uduokhai ist dann wieder für eine wichtige Rolle eingeplant, doch zuletzt meldete der "Mirror", der FC Arsenal würde das Innenverteidiger-Talent beobachten und möglicherweise schon im Winter nach London holen wollen. Was nicht ganz billig werden dürfte: Uduokhais Vertrag in Wolfsburg läuft bis 2022, sein Marktwert dürfte zuletzt nicht gerade gesunken sein.
Lesen Sie auch: Felix Weber: "Ich habe auch überlegt zu wechseln"