Fast alle Positionen klar: So spielt der TSV 1860 zum Saisonauftakt
München - Vergangene Saison der Topfavorit auf den Aufstieg, in dieser Spielzeit eine weiß-blaue Wundertüte: Über Sechzigs Saisonziel, über die Chancen in der neuen Spielzeit 2023/24 lässt sich nur eines mit Gewissheit sagen: "Nix gwiss woas ma ned!"
Doch Halt, einige wichtige Erkenntnisse hat Cheftrainer Maurizio Jacobacci in der Vorbereitung, beim mühsamen 5:1-Totopokalerfolg gegen Kreisligist 1. FC Stockheim (Zitat Jacobacci: "Wir sollten so ein Spiel souveräner nach Hause bringen") und in den letzten Tagen vor der Heim-Premiere des TSV 1860 gegen den SV Waldhof Mannheim (Samstag, 14 Uhr) durchaus sammeln können.
TSV 1860: Entscheidung im Torhüter-Duell gefallen
"Ich habe meine Mannschaft im Kopf", sagte der 60-jährige Sechzger-Trainer. Die AZ zeigt Jacobaccis Vertrauensmänner – und die Wackelkandidaten.
Das Torhüterduell: Neu-Löwe David Richter sollte (mindestens) den Konkurrenzkampf im Tor erhöhen und Marco Hiller Beine machen. Das ist dem Neuzugang von Regionalligist Kickers Offenbach durchaus gelungen.

Dennoch reicht es nicht, um Hiller aus dem Kasten zu verbannen. "Die Entscheidung ist gefallen", sagte Jacobacci nach dem Pokalerfolg, hier noch ohne Namen zu nennen. Klarheit gibt es mittlerweile aber schon: "Ich habe mich für Hiller entschieden, weil er eine große Drittliga-Erfahrung hat. Er kennt bestens die Verhältnisse bei 1860", sagte Jacobacci auf der Pressekonferenz am Freitag vor dem Spiel gegen Mannheim. "Er hat in meiner Amtszeit immer seine Leistung, vielleicht bis auf einmal, abgerufen. Das muss ich auch mal klarstellen", erklärte der Löwen-Trainer weiter.
Jacobacci spricht Hiller also vorerst das Vertrauen aus und wechselt erst, sollte der langjährige Keeper, der auch Sechzigs Identifikationsfigur für die Fans ist, dies nicht rechtfertigen.
Bewährte Gesichter in der Abwehr: Jesper Verlaat und Niklas Lang sind beim TSV 1860 gesetzt
Die Viererkette: Schon vor den Verletzungen der Youngster Michael Glück und Daniel Winkler, aber auch nach dem unglücklichen Einstand von Neuzugang Leroy Kwado in Stockheim mit einer Ampelkarte gilt: Abwehrchef und Neu-Kapitän Jesper Verlaat ist gesetzt, sein Nebenmann heißt Niklas Lang.

Auf der Rechtsverteidiger-Position hat der Ex-Gladbacher Kaan Kurt die Nase im Duell mit Kilian Ludwig vorne, auf links profitiert Fabian Greilinger vom verletzungsbedingten Ausfall von Routinier Phillipp Steinhart. Neuzugang Julian Guttau hatte dort auch mal ausgeholfen, der Coach sieht ihn aber eine Position weiter vorne.
Marlon Frey gesperrt, Tim Rieder verletzt: Wer gibt den Sechser gegen Waldhof Mannheim?
Das defensive Mittelfeld: Neu-Sechser Niklas Tarnat hat sich trotz kürzester Anpassungszeit wohl in die beste Ausgangsposition gebracht. Dies gilt aber nur, solange der zweite Neu-Sechser Marlon Frey gesperrt ist. Ab Spieltag drei dürfte der neue Mittelfeld-Leader bei 1860 gesetzt sein.
Spannend: In einigen Wochen ist Routinier Tim Rieder wieder fit und dürfte einen Stammplatz beanspruchen. Möglich, dass Jacobacci das mittelprächtig funktionierende 4-1-4-1 spätestens dann überdenkt und auf zwei Sechser umstellt.

Das offensive Mittelfeld: Hier dürfen sich Hoffnungsträger Morris Schröter auf dem rechten Flügel, der robuste Achter Manfred Starke nebst Spielmacher Albion Vrenezi und Flügelflitzer Guttau die besten Startelf-Chancen ausrechnen.
Der ungemein talentierte, aber bisher blasse Eroll Zejnullahu lauert aber auf seine Chance. Neuzugang Tarsis Bonga (Rechtsaußen/Sturm) muss sich wohl erstmal hinten anstellen, ebenso wie 1860-Talent Devin Sür.
Die Stürmerfrage beim TSV 1860: Valmir Sulejmani oder Fynn Lakenmacher?
Der Sturm: Nachdem der geforderte Stoßstürmer, Sechzigs Mister X, immer noch nicht eingeflogen ist und man weiter auf einen Leih-Löwen wartet, heißt Jacobaccis Qual der Wahl: Fynn Lakenmacher oder Valmir Sulejmani?
Blickt man auf den letzten Spiele und Jacobaccis öffentlicher Kritik an Lakenmacher, dürfte der spielende Stürmer Sulejmani gegen seinen Ex-Klub Mannheim das Rennen machen.

Übrigens: Kante Lakenmacher will sich trotz des überlieferten Interesses des österreichischen Erstligisten SV Ried nach AZ-Infos bei 1860 durchsetzen – vorausgesetzt, er erhält die Chance dazu. Junglöwe Mansour Ouro-Tagba wartet dahinter ungeduldig auf seine Chance. "Es ist klar, dass ich mir noch viel mehr erwarte."