Fans beim Geisterspiel? "Schon möglich, dass sie antanzen"

Vor dem Duell mit dem 1. FC Nürnberg II hat 1860-Trainer Daniel Bierofka über das anstehende Geisterspiel, Totopokal-Gegner VfR Neuburg, den Zustand seiner Mannschaft und etwaige Verstärkungen nach der Verletzung von Benjamin Kindsvater gesprochen.
von  ME
Daniel Bierofka und sein Team spüren die Belastungen der englischen Wochen.
Daniel Bierofka und sein Team spüren die Belastungen der englischen Wochen. © sampics/Augenklick

München - Dienstag, 14 Uhr, Grünwalder Stadion: Die Sechzger müssen gegen die Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg nicht nur zu einer außergewöhnlichen Anstoßzeit ran, sondern auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Trainer Daniel Bierofka nahm im Vorfeld der Partie im Gespräch mit den Miedenvertretern Stellung zum Geisterspiel und der gegenwärtigen Lage der Giesinger. Bierofka sprach über...

das Spiel gegen Nürnberg: Wir gehen in das Spiel wie in jedes andere auch. Natürlich ist es nicht optimal, dass keine Zuschauer da sind. Sie haben uns zuletzt gegen Rosenheim gerade zum Schluss hin die Kraft gegeben, das Spiel zu gewinnen. Die Regenerationszeit ist sehr kurz. Das wird nicht einfach.

den Gegner: Ich habe sie schon gegen Rosenheim gesehen. Das ist eine ähnliche Mannschaft wie wir im letzten Jahr: jung, spielerisch gut, schnell, beweglich. Sie haben ihre Vorzüge in der Offensive, aber schon einige Gegentore kassiert. Was den Gegner so schwer macht: Wir wissen nicht, wie die Mannschaft aufgestellt ist. Die Möglichkeit ist immer da, dass von der ersten Mannschaft jemand runterkommt. Das ist ein absolutes Fragezeichen. Wir müssen schauen, dass wir weniger zulassen als gegen Rosenheim. Wir werden versuchen, dass wir unsere Stärken durchsetzen.

die Verletzung von Kindsvater: Wir haben eine Hiobsbotschaft bekommen. Benjamin Kindsvater hat einen Innenbandanriss erlitten. Das tut uns brutal weh, das müssen wir jetzt kompensieren. Wir haben mit Nico Karger und Nicholas Helmbrecht noch zwei schnelle Außenbahnspieler.

eine Reaktion auf dem Transfermarkt: Nein, weil die Ausfallzeit jetzt nicht so extrem lange ist. Wenn wir noch jemanden holen, dann damit er auch Stammspieler ist. Da macht es jetzt für mich keinen Sinn bei vier bis sechs Wochen - eher sechs.

das Pokal-Los VfR Neuburg: Das Los nehmen wir total ernst. Toto-Pokal ist für mich auch wichtig: Wenn wir gewinnen, qualifizieren wir uns für den DFB-Pokal. Es kommt darauf an, wer im Finale steht: Im letzten Jahr hat sich die SpVgg Unterhaching qualifiziert, weil sie aufgestiegen sind. Schweinfurt hat das Ding dann gewonnen.

den harten Spielstil der Gegner: Der ein oder andere hat Wehwehchen. Wir sind in den Spielen vorher immer doppelt so oft gefoult worden wie der Gegner. Wir müssen momentan schon einiges wegstecken. Ansonsten müssten alle einsatzbereit sein.

eine Umstellung der eigenen Spielweise: Es ist eher die Aufgabe des Schiedsrichters, uns zu schützen. Angenommen wir würden unsere Spielweise anpassen: Das wollen unsere Gegner doch. Rosenheim hat extrem gespielt, Mann gegen Mann und extrem hoch gepresst. Das habe ich bisher auch noch nicht erlebt, selbst als Profi nicht. Wir hätten uns vorne besser durchsetzen müssen. Dort waren wir oft drei gegen drei, da müssen wir uns vielleicht mal durch einen Kopfball oder ein Laufduell durchsetzen. Das haben wir zu selten geschafft. Wir haben einen Kader, können bestimmte Spieler nicht eins zu eins ersetzen. Dazu sind sie zu wichtig. Die müssen sich einfach durchbeißen. Ansonsten vertraue ich auf mein Bauchgefühl, wie ich rotieren werde.

eine Aktion der Sechzger-Fans: Kann sein, dass sie vor dem Stadion antanzen. Ich weiß nicht, ob sie etwas geplant haben, aber unseren Fans ist alles zuzutrauen. Wenn sie vor dem Stadion stehen und wir sie noch brüllen hören, würde ich das begrüßen (lacht). Es sind ja ganz gewitzte Jungs: Beim ersten Spiel haben sie außerhalb des Stadions ein Feuerwerk gezündet, damit wir keine Geldstrafe kriegen. Kann schon sein, dass etwas passiert.

die Hitze: Wir gehen damit um wie in allen anderen Spielen auch. Es ist ja für beide Mannschaft heiß. Am Ende wird sich die Mannschaft durchsetzen, die zum Schluss raus mehr Biss hat, die Hitze wegzustecken.

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