Fahnen-Ärger: Droht dem TSV 1860 München erneut eine Strafe?
München - Aus 14 Uhr mach' 14.30 Uhr: Der Heimspiel-Kracher des TSV 1860 am Samstag im Grünwalder Stadion gegen den Traditionsklub Dynamo Dresden (2:3) konnte erst eine halbe Stunde später begonnen werden.
Viele Fans mussten im strömenden Regen draußen warten
"Um einen ordnungsgemäßen Einlass in der Westkurve zu garantieren, wird das Spiel erst um 14.30 Uhr angepfiffen", verkündete Sechzigs Stadionsprecher Basti Schäch kurz vor dem eigentlichen Spielbeginn auf Giesings Höhen, als viele Fans noch im strömenden Regen darauf warten mussten, das Stadion zu betreten.
Die offizielle Stellungnahme von TSV-Pressesprecher Rainer Kmeth nach Spielende auf AZ-Nachfrage klang wie folgt: "Es gab Sicherheitsbedenken hinter der Westkurve, weshalb es zu Verzögerungen beim Einlass kam und daher zu einem späteren Anpfiff, um die Sicherheit der Zuschauer zu gewährleisten."
Dahinter steckt, wie sich im Laufe des Nachmittags herausstellte, dass die Ultras des TSV ein unangemeldetes Spruchband mit in die Kurve nehmen wollten. Als das Spiel schließlich mit 30-minütiger Verspätung angepfiffen werden konnte, stand auf drei XXL-Spruchbändern geschrieben: "Westkurve 1860 München". Da sich die Botschaft auf drei Banner verteilte, konnte die Rettungstür hinter dem Tor dadurch wohl freigelassen werden.
Beim Haching-Derby war es eine Geldstrafe im fünfstelligen Bereich
Für 1860 ist es nicht der erste Vorfall dieser Art: Schon in der letzten Saison hatten Sechzger-Fans beim Auswärts-Derby gegen die SpVgg Unterhaching, das der TSV mit 0:2 verlor, ein überdimensionales Spruchband im Sportpark aufgehängt. Das Problem: Fluchttüren hinter dem Tor waren versperrt worden. Die Ultras hatten sich damals wenig kooperativ gezeigt und die Polizei mit einem Aufmarsch an Sicherheitskräften reagiert. Nachdem sich die erhitzten Gemüter beruhigt hatten, konnte ebenfalls mit deutlicher Verspätung angepfiffen werden, damals waren es 26 Minuten gewesen.
Ebenfalls damals hatte der TSV eine Geldstrafe im fünfstelligen Bereich berappen müssen. Sollte sich herausstellen, dass den Verein die Schuld trifft, droht den Löwen nun die nächste Strafe.