"Er hat sein Geld verloren": Umstrittener Vereinsboss bemitleidet TSV-1860-Investor Ismaik

Martin Kind zeigt auf einer Podiumsdiskussion Mitleid mit 1860-Investor Hasan Ismaik. Der habe bei seinem Investment in den Klub wegen der 50+1-Regel viel Geld verloren.
Bernhard Lackner |
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Hasan Ismaik ist seit 2011 der Hauptgesellschafter des TSV 1860.
Hasan Ismaik ist seit 2011 der Hauptgesellschafter des TSV 1860. © IMAGO/Ulrich Wagner

München/Berlin - Wenn es im deutschen Fußball jemanden gibt, dem die 50+1-Regel noch mehr gegen den Strich geht als Hasan Ismaik, dann ist es wohl Martin Kind. Der erfolgreiche Unternehmer und langjährige Chef von Hannover 96 hat über Jahre hinweg für eine Abschaffung gekämpft – allerdings ohne Erfolg.

Zuletzt nahm Kind im Rahmen des "Big Bang KI Festivals" an einer Podiumsdiskussion über 50+1 teil und nannte 1860-Investor Ismaik als abschreckendes Beispiel für Investoren, die durch die Regelung in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt würden. "Der arme Mann tut mir leid. Er ist Opfer dieser 50+1-Regel geworden", sagte Kind.

Martin Kind hat Mitleid mit 1860-Investor Hasan Ismaik.
Martin Kind hat Mitleid mit 1860-Investor Hasan Ismaik. © IMAGO / osnapix

Kind über Ismaik: "Er tut mir leid, er hat sein Geld verloren"

Der langjährige Hannover-Boss weiter: "Man kann sagen: Der war doof, und er war auch doof, dass er es gemacht hat. Wenn er das vorher gewusst hätte, hätte er es mit Sicherheit nicht gemacht. Er kommt von einer ganz anderen Denkkultur, er konnte sich so einen Blödsinn gar nicht vorstellen. Er tut mir leid, er hat sein Geld verloren, das weiß er, und es ist ein Chaos im Ergebnis."

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Große Hoffnung, dass das Bundeskartellamt 50+1 kippen werde, hat derweil Kind nicht. "Das ist eine Behörde. Es kann manipuliert werden. Meine Hoffnung auf das Kartellamt ist relativ reduziert", so der 80-Jährige.

 Kind weiter: "Wir haben keinen wettbewerbsgleichen Markt. Er ist verzerrt ohne Ende. Unter diesen Rahmenbedingungen haben wir keine Chance, je an den FC Bayern heranzukommen."

Kind: Watzke hat "einen Riesenschaden im deutschen Fußball angerichtet"

Der Unternehmer fordert seit Jahren eine Öffnung der deutschen Profiklubs für mehr Kapital. Deshalb wollte er als Mehrheitsgesellschafter bei Hannover 96 auch eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel erhalten, die den Einfluss externer Geldgeber begrenzt. Und deshalb war er auch für den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga, der zu Beginn des Jahres nach massiven Fanprotesten scheiterte.

"Das müssen mir die Verantwortlichen der Zukunft mal erklären, wie sie nur irgendeine Entscheidung durchsetzen wollen", sagte Kind: "Sie haben das Signal gegeben: Wenn ihr Bälle genug habt und laut genug seid, dann werden wir jede Reform nicht mehr durchführen." Der DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke habe mit dem Stopp des Investoren-Deals "einen Riesenschaden im deutschen Fußball angerichtet".

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18 Kommentare
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  • Domteur am 14.09.2024 13:08 Uhr / Bewertung:

    Wer, wie Martin Kind, sich nicht an Vereinsbeschlüsse hält und statt dessen ständig sein eigenes Süppchen kocht, braucht sich über die 50+1 sicher nicht beschweren. Kind und Ismaik sind das beste Beispiel dafür, wie wichtig diese Regel ist. Ansonsten wäre der deutsche Fußball schon längst die Isar hinab geschwommen. Hätte sich Ismaik und vor allem seine arabisch-amerikanischen Freund anständig benommen, hätte es vielleicht ein miteinander geben können. Aber diese Herrschaften glaubten, Tradition und Fans mit Füssen treten zu können. Da will in Deutschland niemand einen Esel streck dich.

  • Löwenstark am 15.09.2024 09:33 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Domteur

    Es ist wohl das Gegenteil richtig.

    1860 ist nämlich wohl eher ein gutes Beispiel dafür, warum die 5o plus 1 Regel wenig Sinn macht.
    Und die Tatsache, dass es nirgend in der Welt so eine Regel braucht und trotzdem Fussball keinen Fluss der Welt hinab geschwommen ist, ist nun mal Fakt !

    Im übrigen - wir sollten uns gut daran erinnern - hatte Ismaik mit Beginn seines Einstiegs den Löwen den Fans, den Fussball über viele Jahre hochklassig (2.Liga) erhalten.
    1860 war pleite, am Ende sozusagen. Dafür war doch damals kein Ismaik verantwortlich, oder ?

    Ich glaube mit Füsse treten eher Leute nach Ismaik ohne so richtig nachzudenken.

  • Knitterface am 14.09.2024 12:28 Uhr / Bewertung:

    Ohne Rubel läuft nix im Profisport. Wer das nicht wahr haben will, kann auf Dauer vielleicht die 3. Liga halten, aber auch nur vielleicht.

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