Ex-Schiedsrichter Rafati: Ingolstadt hätte gegen 1860 zwei Mal Gelb-Rot bekommen müssen
München - 1860-Trainer Michael Köllner hatte in der Pressekonferenz nach der Partie bereits deutlich gemacht, wie er die strittigen Szenen im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (1:2) beurteilt.
1860 gegen Ingolstadt: Hätten Kopacz und Doumbouya mit Gelb-Rot vom Platz fliegen müssen?
"Wenn man sich die Szenen im Fernsehen anschaut, sieht man schon, dass der Schiedsrichter zweimal Ingolstadt am Leben gelassen hat", war Köllner mit der Performance von Schiedsrichter Benjamin Brand so gar nicht einverstanden.

Ex-Fifa-Referee Babak Rafati hat die Situationen für "liga3-online.de" genauer unter die Lupe genommen: Hätten die Ingolstädter Daniel Kopacz und Moussa Doumbouya mit gelb-roten Karten vom Feld gemusst?
Rafati: "Kopacz verschätzt sich ein wenig und springt dann mit dem langen Bein zum Ball"
So traf der bereits mit Gelb verwarnte Kopacz den Münchner Fabian Greilinger m Zweikampf am Knöchel und wurde anschließend ermahnt.
"Kopacz verschätzt sich ein wenig und springt dann mit dem langen Bein zum Ball, trifft aber nur Greilinger in die Beine und bringt ihn zu Fall", sagte Rafati zu der Szene. Für den 52-jährigen Ex-Schiri ist das "ein rücksichtsloser Einsatz, der zudem unkontrolliert ist". In seinen Augen hätte es hier die gelb-rote Karte als Bestrafung geben müssen: "Eine Fehlentscheidung, diese nicht zu zeigen."
Rafati: "Doumbouya geht mit gestrecktem Bein rücksichtslos in den Zweikampf"
Im zweiten Fall kam der bereits mit Gelb verwarnte Ingolstadt-Profi Moussa Doumbouya nach einem Einsteigen mit gestrecktem Bein gegen 1860-Keeper Marco Hiller mit einer Ermahnung davon.
Im Anschluss an einen langen Ball in den Strafraum sei Hiller zuerst am Ball gewesen und habe mit der Faust klären können, erklärte Rafati: "Der Angreifer hingegen kommt etwas zu spät, geht mit gestrecktem Bein rücksichtslos in den Zweikampf und trifft den Keeper, wenn auch nicht voll. Das ist erneut eine gelbe Karte."
Es spreche auch Bände, wenn in beiden Fällen diese Spieler anschließend vom Trainer ausgewechselt werden, so Rafati weiter.
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