Ex-Löwe Berzel zum Derby gegen Türkgücü: "Ich bin pro 1860"
München - Am Samstag kommt es im Münchner Olympiastadion zum kleinen Stadtderby zwischen Türkgücü München und dem TSV 1860 München. Einer der beide Vereine ganz gut kennt, ist Aaron Berzel (29). Der 29-jährige Innenverteidiger spielte von 2017 bis 2020 für die Löwen, ehe er für ein Jahr zum Münchner Stadtrivalen Türkgücü weiterzog. Nach einem knapp sechsmonatigen Intermezzo bei Fortuna Köln ist Berzel nun für den Drittligisten SC Verl aktiv.
In Ostwestfalen hat Berzel nun seinen Lebensmittelpunkt. An seine Zeit in München erinnert sich der 29-Jährige dennoch gerne. Mit vielen Münchnern verbinde Berzel noch eine Freundschaft, auch außerhalb des Fußballs, wie er dem "Münchner Merkur" erzählte.
Berzel drückt im Derby den Löwen die Daumen
Mit Sercan Sararer von Türkgücü und den beiden Sechzgern Merveile Biankadi und Quirin Moll habe er noch regen Kontakt. Trotz einer Vergangenheit bei beiden Klubs schlägt sein Herz beim direkten Aufeinandertreffen (14 Uhr live im BR, bei Magenta und im AZ-Liveticker) aber offenbar für 1860: "Jeder kennt meine Verbundenheit mit diesem Klub", so Berzel.
Ganz uneigennützig drückt der 29-Jährige seine Daumen aber nicht für die Löwen, denn im unteren Tabellendrittel der 3. Liga stehen Türkgücü und Berzels aktueller Klub, der SC Verl, im direkten Konkurrenzkampf gegen den Abstieg. Nach dem 21. Spieltag haben die Münchner auf Platz 17 nur einen Punkt Rückstand auf die Ostwestfalen, aber noch ein Spiel weniger auf dem Konto. Kein Wunder also, dass Berzel die drei Punkte lieber bei den Löwen sehen würde.
Mölders-Aus hat Berzel überrascht - Klassen-Streich halb so wild?
Auch aus der Ferne entgeht Berzel nicht, was in seiner alten Heimat passiert, auch nicht der Wirbel um seinen Spezl Sascha Mölders. Von der schnellen Trennung der Löwen und ihrem einstigen Kapitän sei er aber überrascht gewesen. "Er hätte einen schöneren Abschied verdient", so Berzel. Man dürfe nicht vergessen, "was Sascha sechs Jahre lang für diesen Verein geleistet hat".
Eine Geschichte, die im Rahmen von Mölders' Verfehlungen bei den Löwen öffentlich wurde, den Aufzug-Streich gegen Teamkamerad Leon Klassen, relativiert Berzel: "Jeder im Team weiß, dass alles im Spaß passiert ist. Wir haben ihn im Schlaf überrascht, gefesselt und zweimal im Fahrstuhl hoch- und runterfahren lassen. Er wurde nicht gefoltert, und es war auch nicht so, dass er hilflos dalag und aus Todesangst um Hilfe geschrien hat", so Berzel. Außerdem seien neben Mölders und ihm mehrere Spieler beteiligt gewesen. Klassen selbst soll missfallen haben, dass er bei der Überlieferung als hilfloses Opfer dargestellt wurde.