Ex-Bürgermeister über Zuschauer-Chaos: "Verstehe Frust der 1860-Fans"

Die kurzfristige Entscheidung der Stadt, zur Partie des TSV 1860 gegen den VfB Lübeck am vergangenen Samstag keine Zuschauer zuzulassen, sorgte bei den Löwen-Fans für Unmut. Ex-Bürgermeister Manuel Pretzl übt in der AZ Kritik an Oberbürgermeister Dieter Reiter.
Felix Müller
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Manuel Pretzl war zwischen 2018 und 2020 Zweiter Bürgermeister Münchens.
Manuel Pretzl war zwischen 2018 und 2020 Zweiter Bürgermeister Münchens. © Petra Schramek

München - CSU-Stadtratsfraktionschef Manuel Pretzl hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kritisiert für die kurzfristige Entscheidung, zum Löwen-Spiel gegen Lübeck vergangene Woche doch keine Zuschauer einzulassen.

Wie berichtet, hatte die Stadt 1.500 Zuschauer genehmigt, dann aber doch wieder verboten - entgegen der eigenen Ankündigung, immer Tage vor den Spielen Planungssicherheit zu schaffen. "Das halte ich für eine Entscheidungskultur, die schwierig ist", sagte Ex-Bürgermeister Pretzl in einem Interview mit der AZ. "Die Leute müssen wissen, was wann auf sie zukommt – bei dem 1860-Spiel kürzlich war das offenbar nicht der Fall."

Pretzl kritisiert Stadt: "Gegenteil von Verlässlichkeit"

Er verstehe den Frust der Fans, die "sich auf Einhaltung gewisser Regeln eingestellt haben und dann trotzdem enttäuscht werden", sagte der 45-Jährige. "Vor allem, wenn man bedenkt, dass wenige Kilometer entfernt in Unterhaching vor Zuschauern gespielt wird. Oder dass Opernfans in die Oper gehen dürfen, obwohl das im Gegensatz zu einem Fußballspiel drinnen stattfindet."

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Verständliche Regeln für alle seien jetzt das  Wichtigste – "egal ob im Sport, in der Kultur oder der Gastronomie. Wir erleben zur Zeit das leider oft Gegenteil von Verlässlichkeit."


Das ganze Interview mit Manuel Pretzl lesen Sie in der Wochenend-Ausgabe der AZ oder am Sonntag auf abendzeitung-muenchen.de
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  • Leserin am 17.10.2020 22:30 Uhr / Bewertung:

    Ja, Herr Pretzl, der Virus hätte sich gefreut, wenn die Stadtverwaltung "verlässlich" gewesen wäre.
    Und ich hab immer gedacht, dass vernunftbegabte Menschen ihre Meinung ändern, wenn es eine neue Lage oder Informationen gibt. Die CSU mit Pretzl scheint da nicht dazuzugehören.

  • anteater am 17.10.2020 16:39 Uhr / Bewertung:

    "Die Leute müssen wissen, was wann auf sie zukommt – bei dem 1860-Spiel kürzlich war das offenbar nicht der Fall."

    Ich glaube, dass jene Fans, die in den letzten 9, 10 Monaten nicht unter einem Stein gelebt haben, schon ganz genau wussten, dass bei der Fallzahlentwicklung in München eine Zulassung von Zuschauern auf Messers schneide stand.

    "Oder dass Opernfans in die Oper gehen dürfen, obwohl das im Gegensatz zu einem Fußballspiel drinnen stattfindet."

    Das ist in der Tat fragwürdig!

  • Kein1860Fan am 17.10.2020 01:56 Uhr / Bewertung:

    Da läuft durch die Lande ein Virus, der freut sich über jene Fans, die gerne kuscheln. Und weil einige Fans etwas zu intensiv gekuschelt haben, explodieren gerade die Infektionen. Und wie es sich für einen pflichtbewussten Hauptverwaltungsbeamten der Stadt München gehört, hat er darauf reagiert, um keine vermeidbaren Todesfälle entstehen zu lassen.

    Sich dann aus wahltaktischen Gründen gegen dem MP Dr. Söder zu positionieren, dürfte in der Staatskanzlei nicht gerade auf Wohlwollen gestoßen sein, denn der CSU-Mann instrumentalisiert doch nur den TSV um dem Ministerpräsidenten mitzuteilen, dass er es versäumt hat der Gemeinde Unterhaching klar zu machen, keine Fans bei Spielen zuzulassen.

    Statt die Pandemie durch Zuschauermassen in Stadien zu befeuern, sollten sich die Querulanten freuen, wenn sie nicht noch infiziert sind und sich AHA bemächtigen, damit nicht demnächst das öffentliche Leben komplett unterbunden wird.

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