"Es wird ein großer Kampf": Löwen-Trio heiß auf Duell mit Ex-Klub Haching
München - Sie verließen die Wohlfühloase vor den Toren der Stadt, um sich in ein größeres und leidenschaftliches, aber auch chaotisch-turbulentes Umfeld zu werfen. Sie sind zwei Drittel der "Beute" der Löwen, die zu Saisonbeginn die Seiten gewechselt hat. Einer soll die Tore schießen, einer soll sie verhindern. Am Sonntag in einer Woche, im Unterhachinger Sportpark, wollen sie dichthalten, treffen, siegen - und feiern.
"Natürlich können wir sagen: Wenn wir das nächste Derby gewinnen, sind wir die entscheidenden Faktoren dafür. Wer also das Derby gewinnen will, sollte uns haben!", scherzt der neue Löwen-Torjäger Patrick Hobsch im Vorfeld des mit Hochspannung erwarteten Drittliga-Lokalduells des TSV 1860 bei der SpVgg Unterhaching, das längst seinen Schatten vorauswirft. Eigentlich hätte auch Torhüter René Vollath, das dritte "Beute"-Drittel, am Freitag mit auf dem Pressepodium sitzen sollen, der Keeper musste passen, weil er laut Hobsch "die Wiesn-Grippe hat".
Erst der Derby-Dreier, dann die Haching-Feier?
Für alle drei Ex-Hachinger, die sich laut dem rechtzeitig wieder spielberechtigten Verteidiger Raphael Schifferl nach einer "ärgerlichen und dummen" Roten Karte "irrsinnig freuen" auf ein "ganz besonderes Spiel", gilt Hobsch folgender Hobsch-Schlachtplan: "Erstmal den Sieg holen und dann kann man mit dem Trainer vielleicht ganz gut reden und sagen: 'Hey, wir würden in Haching gerne noch bleiben und uns dazugesellen'". Erst der Derby-Dreier, dann die Haching-Feier. "Gucken wir mal", sagte Hobsch, "ob es möglich sein wird nach dem Spiel oder ob wir uns in die Haare kriegen."
Ob Haching-Boss Manni Schwabl mitspielt? Nach AZ-Infos war nach dem letzten Derbysieg der Hachinger gegen Sechzig, dem 2:0 im April, eine frenetische Biergarten-Party bis in die Morgenstunden gefeiert worden. Jetzt sagt Schifferl, der nach dem Wechsel zu Haching gleich zwei Siege feierte, bevor er zum Rivalen ging: "Wir wollen den dritten Derbysieg in Folge holen."
Hobsch erwartet "großen Kampf" gegen Unterhaching"
Wie das Trio Vollath Schifferl und Hobsch empfangen wird in der Vorstadt? Sechzigs Feldspieler-Duo kann sich gut vorstellen, dass es Pfiffe gibt. Doch Hobsch, der kürzlich seinen 30. Geburtstag und so seinen halben Sechzger feierte ("Ich fühle mich nicht anders"), dazu lapidar: "Es gehört im Fußball dazu, dass Leute diesen Wechsel kritisch sehen und sich fragen: 'Wie kann man das machen?' Aber auswärts in Dresden wirst du auch ausgepfiffen." Persönlich hätten beide Spieler noch Kontakte nach Haching, da man dort jeweils "eine schöne Zeit" hatte.
Und wie war das mit der Wohlfühl-oase? "Natürlich hätte ich es mir dort noch länger gemütlich machen können", meinte Hobsch, ergänzte aber über seinen Traum: "Ich wollte unbedingt zu Sechzig, nicht nur, weil mein Papa da gespielt hat." Schifferl fügte zum Größenunterschied hinzu: "1860 München muss man in Österreich niemandem erklären."
Was das sportliche Duell "mit einer gewissen Brisanz" (Hobsch) anbelangt, empfängt der Drittliga-18. (neun Punkte) den Neunten (zwölf). Hobsch dazu: "Haching wird auf jeden Fall bereit sein. Es wird ein großer Kampf." Einen, den das jetzt großkopferte Duo im Löwen-Trikot für sich entscheiden will.
