Erst Dauer(b)renner, jetzt Denkpause: Verlaats ungewohnte Rolle beim TSV 1860

Jesper Verlaat spielt immer. Dieser Satz hatte in den Spielen nach seinem Wechsel zum TSV 1860 Gültigkeit. Nach schwächerer Leistung fand sich der Abwehr-Mann zuletzt auf der Bank wieder. Wie geht's weiter?
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Eine Denkpause für Dauerbrenner Verlaat – wie geht es weiter für ihn?
Eine Denkpause für Dauerbrenner Verlaat – wie geht es weiter für ihn? © sampics (sampics)

München - Es gab beim TSV 1860 im vergangenen Jahr die ein oder andere Position, die sich von selbst aufstellte. Auf der Taktik-Tafel musste Coach Michael Köllner den Namen Verlaat eigentlich nie wegwischen. Der Löwen-Neuzugang spielte fast immer in der Abwehrzentrale und auch sonst hatte er seine "Dauerläufer".

Doch die Giesinger Krise nahm die Konstante. Gegen den FSV Zwickau fand sich Jesper Verlaat plötzlich auf der Bank wieder und Semi Belkahia nahm seinen Platz ein – nur aus sportlichen Gründen?

Wie war der Trainingseindruck von Verlaat bei 1860?

"Grundsätzlich gibt es einen Trainingseindruck", erklärte Löwen-Trainer Köllner die Nichtnominierung von Verlaat. Jeder Fußball-Lehrer auf diesem Planeten wird das bezeugen können. Der Eindruck in der Trainingswoche zählt für die Aufstellung. Zumal Köllner der Typ ist, der erst kurz vor dem Spieltag seine erste Elf im Kopf hat.

Allzu oft saß er im Pressestüberl an der Grünwalder Straße und konnte auf die Frage "Wer spielt denn?" keine Antwort geben. Einfach, weil für ihn die Eindrücke bis zum letzten Training zählen.

Verlaats Mini-Formkrise führt zum Bankplatz

Der Trainingseindruck von Verlaat schien in der Woche vor dem Zwickau-Spiel nicht besonders positiv zu sein. Auch beim Start ins Fußballjahr, beim Auswärtsspiel gegen Waldhof Mannheim (1:3), gab er nicht die beste Figur ab.

Jesper Verlaat zeigte gegen Waldhof Mannheim nicht die beste Leistung im Löwen-Trikot.
Jesper Verlaat zeigte gegen Waldhof Mannheim nicht die beste Leistung im Löwen-Trikot. © IMAGO/HMB Media/Claus (www.imago-images.de)

Es hatte zudem Irritationen gegeben, als sich Köllner bei der Führungsspieler-Debatte unglücklich zum Niederländer geäußert hatte. "Soll ich zu einem Jesper Verlaat, der es in der Zweiten Liga nicht geschafft hat, sagen, er soll Verantwortung übernehmen?", hatte der Coach gefragt – Mitarbeiter-Motivation sieht anders aus.

Ist der Verlaat-Kredit beim TSV 1860 schon aufgebraucht?

Trotzdem sollte Verlaat beim Trainer Kredit haben. Er absolvierte in der Hinrunde jedes Spiel und ging fast immer über die volle Distanz. Einzig bei der Auswärtsniederlage gegen Elversberg nahm ihn Köllner in der 76. Minute vom Platz – wahrscheinlich um ihn vor der Gelb-Roten Karte zu schützen.

Sechzigs Trainer wurde während der Krise oft vorgeworfen, er hätte seine Stammelf nicht zusammen. Doch zumindest in der Defensive hatte er seine Dauerläufer immer auf der Taktiktafel stehen.

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Wer sind die Dauerläufer bei den Löwen?

Neben Torwart Marco Hiller, der auf 100 Prozent der möglichen Einsatzzeit kam, waren auch Tim Rieder (83%), Leandro Morgalla (82 %) und Yannick Deichmann (80 %) immer Kandidaten, wenn es um das Thema Startelf ging. Verlaat absolvierte sogar 94 Prozent der möglichen Spielminuten.

Vielleicht tut dem Abwehr-Mann die kleine Denkpause ja auch gut. Und vielleicht ist diese Art der Mitarbeiter-Motivation ja genau so gewollt. "Er hat in den letzten zehn Minuten gezeigt, wo sein Herz hängt. Das ist bei der Mannschaft und er hat dafür getan, dass wir ohne Gegentreffer geblieben sind", sagte Köllner nach der Einwechslung von Verlaat.

Die nächste Chance auf einen Startplatz gibt es für ihn beim Spiel gegen Dresden am Montag (19 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker).

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  • Kaiser Jannick am 24.01.2023 17:35 Uhr / Bewertung:

    "Es hatte zudem Irritationen gegeben, als sich MK bei der Führungsspieler-Debatte unglücklich zum Niederländer geäußert hatte. "Soll ich zu einem Jesper Verlaat, der es in der Zweiten Liga nicht geschafft hat, sagen, er soll Verantwortung übernehmen?", hatte der Coach gefragt – Mitarbeiter-Motivation sieht anders aus."

    Damit ist schon fast alles gesagt.
    MK meint also, dass es psychologisch besondern klug ist, als Trainer und angebliche Führungsperson im Verein seine Spieler in der Öffentlichkeit so richtig herunter zu putzen, sie abzukanzeln und klein zu reden.

    Das hat er nicht nur bei Verlaat jetzt so gemacht, auch Lex und Moll stellte er öffentlich an den Pranger. Ich bin mit deren Leistungen auch selten zufrieden, aber sowas geht gar nicht, das muss intern mit den betreffenden Spielern besprochen werden.

    Vor allem weil ja grad MK derjenige ist, der in keiner Weise die Schuld mal bei sich selbst sucht, kritik- und lernfähig wäre und öffentliche Kritik nur bei anderen verbietet.

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