Erfahrung und Stabilität: Günther Gorenzels Änderungen beim TSV 1860
München - Seit einer Woche ist Günther Gorenzel nun im Amt – als Interimstrainer des TSV 1860! Und gleich in seinen ersten Tagen in neuer Position an der Grünwalder Straße hat der Österreicher einiges umgekrempelt.
Nach der Freistellung von Trainer Michael Köllner am vergangenen Dienstag übernahm der eigentliche Sport-Boss höchstpersönlich die Geschicke zusammen mit den Assistenztrainern Stefan Reisinger und Franz Hübl an der Grünwalder Straße.
Gorenzel ändert das System beim TSV 1860
Bereits im Laufe der Woche deuteten sich einige Änderungen unter dem neuen Trainingsgespann an. So war es nicht verwunderlich, dass 1860 beim 2:2 in Oldenburg in einem 4-2-3-1-System auflief.
Gorenzel will seinem Team im Gegensatz in der von Köllner favorisierten 4-1-4-1-Grundordnung mehr Stabilität verleihen. Der 51-Jährige wünscht sich "mehr Balance zwischen offensiven und defensiven Elementen" im Spiel der Löwen, wie er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärte.
Er fordert zudem mehr Gleichgewicht zwischen "Fußball arbeiten und Fußball spielen". Gegen Oldenburg sei dies "über weite Strecken gelungen, über die ganze Spielzeit nicht", so der Interimscoach, der an der Seitenlinie eher ruhig agierte im Vergleich zu Vorgänger Köllner. "Wir müssen es schaffen, in den richtigen Momenten noch mehr den Ball zu kontrollieren."
Interimscoach Gorenzel setzt auf Erfahrung beim TSV 1860
Das Stichwort Erfahrung spielte bei Gorenzels Veränderungsansätzen ebenfalls eine große Rolle. "Wenn man die Aufstellung sieht, bin ich der Meinung, dass in der jetzigen Situation die erfahrenen Spieler auf das Spielfeld gehören", erklärte der Österreicher. So bekam der von Köllner bereits aussortierte Quirin Moll am Sonntag von Gorenzel das Vertrauen geschenkt und bildete zusammen mit Tim Rieder die Doppelsechs. "Es war eine bewusste Entscheidung für die erfahrenen Spieler", fuhr der 51-Jährige fort. Im Sturm erhielt Routinier Marcel Bär den Vorzug vor dem 22-jährigen Fynn Lakenmacher, auch Kapitän Stefan Lex durfte von Beginn an ran.
Youngster Marius Wörl, der unter Köllner zuletzt immer ein fester Bestandteil des Kaders war, reiste hingegen gar nicht erst mit nach Oldenburg. "Ich habe mit ihm vor der Abreise ein offenes Gespräch gesucht. Marius gehört die Zukunft", erklärte Gorenzel. Wer in Zukunft auf welche Spieler beim TSV 1860 setzt, ist aktuell noch unklar, ein Nachfolger für Köllner ist derzeit noch nicht in Sicht.