Emotionale Premiere! Fanol Perdedaj von Kosovaren gefeiert

Löwen-Neuzugang Fanol Perdedaj ist beim Pflichtspieldebüt des Kosovo mittendrin und wird samt Teamkollegen von einem ganzen Land bejubelt. Doch es gibt auch kritische Stimmen.
Patrick Mayer |
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Fanol Perdedaj (r.) lief am Montag für den Kosovo auf. Im ersten Pflichtspiel überhaupt spielten die Kosovaren 1:1-Unentschieden gegen Finnland.
dpa Fanol Perdedaj (r.) lief am Montag für den Kosovo auf. Im ersten Pflichtspiel überhaupt spielten die Kosovaren 1:1-Unentschieden gegen Finnland.

München/Turku - Pristina feierte bis tief in die Nacht, die Zeitungen druckten Fotos aus der Kabine der jungen Fußballnation. Auf den Freudenbildern war auch Fanol Perdedaj vom TSV 1860 zu sehen. Erstmals durften die Kosovaren unter eigener Flagge ein Pflichtspiel bestreiten, zum Auftakt der WM-Qualifikation gab es am Montagabend ein 1:1 in Finnland, ein Ergebnis, das den Kosovo mit seinen 1,8 Millionen Einwohnern in kollektive Ekstase versetzte.

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Löwe Perdedaj spielte über die volle Distanz als Rechtsverteidiger. Der 25-Jährige empfiehlt sich damit als Ersatz für Filip Stojkovic, sollte der Montenegriner fürs Derby am Montag in Nürnberg ausfallen. Perdedaj kehrte am Dienstag zumindest mit reichlich Selbstvertrauen nach Giesing zurück. Staatspräsident Hashim Thaci etwa schrieb auf Twitter: "Generationen von Spielern fühlen sich so stolz nach Jahrzehnten der Isolierung. Und das Beste unseres Landes wird noch kommen!"

Erst am 13. Mai 2016 war der Kosovo vom Weltverband FIFA als 210. Mitglied aufgenommen worden. Und erst wenige Stunden vor Spielbeginn erteilte der Fußball-Weltverband FIFA neun Profis die Spielerlaubnis – darunter auch Perdedaj. Der TSV-Neuzugang hatte zwar 18 Mal für Juniorenmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gespielt, war aber bekanntlich nie für die A-Mannschaft aufgelaufen.

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Trotz aller Euphorie gibt es allerdings auch Ärger um Perdedaj und Kollegen. Der Schweizer Fußballverband warf seinen kosovarischen Kollegen "aggressive" Abwerbeversuche seiner Nationalspieler Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Valon Behrami vor, die ebenfalls ihre Wurzeln im Kosovo haben. Zudem verlor Albanien sein vermeintliches Jahrhunderttalent Milot Rashica an die Kosovaren, stellt dem armen Nachbarn aber das Stadion für Heimspiele. Perdedaj dürfte sich künftig aus derlei Scharmützeln raushalten. Und Sechzig dürfte von seiner Erfahrung aus Spielen gegen die EM-Teilnehmer Kroatien, Island, Türkei und Ukraine profitieren.

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