"Eine Katastrophe": Jetzt schießt auch 1860-Trainer Michael Köllner gegen Türkgücü

Am Wochenende machte Sascha Mölders seinem Unmut über Lokalrivale Türkgücü Luft - nun legt Trainer Michael Köllner mit ungewohnt deutlichen Worten nach. "Das Projekt ist sicherlich spannend, aber die Umsetzung ist eine Katastrophe", sagt der Oberpfälzer.
von  Bernhard Lackner, Matthias Eicher
Kein Freund vom Projekt Türkgücü: 1860-Trainer Michael Köllner
Kein Freund vom Projekt Türkgücü: 1860-Trainer Michael Köllner © IMAGO / Fotostand

München - Der Zwist zwischen dem TSV 1860 und Türkgücü erreicht eine neue Stufe: Nach dem Derby-Sieg am Samstag hatte Sascha Mölders bereits gegen den ambitionierten Aufsteiger Spitzen verteilt - nun pflichtet ihm Trainer Michael Köllner bei. Und wie!

"Sascha hat einiges ausgebrütet, das in der Fußball-Szene Thema ist über Türkgücü. Man muss da schon unterscheiden. Das Projekt ist sicherlich spannend, aber die Umsetzung ist eine Katastrophe", meinte der Löwen-Coach bei der Spieltags-Pressekonferenz vor der Partie gegen Viktoria Köln (Dienstag, 19 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker): "Wenn Verträge missachtet werden, Spieler und Trainer am Ende nicht respektvoll und fair behandelt werden von diesem Verein, ist es einfach ungut."

Köllner wettert gegen Türkgücü und Geschäftsführer Kothny

Auch das Gebaren der Verantwortlichen stößt dem Oberpfälzer sauer auf. "Es geht mir da genauso wie Sascha: Ich finde es auch nicht gut, wie es umgesetzt wird. Wie da mit immensen Forderungen an die Stadt und Verbände entgegengetreten wird und gleichzeitig gehen sie her und wollen sich auf eine Stufe mit 1860 München stellen", meinte Köllner weiter.

Gegenüber der "tz" hatte Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny zuletzt erklärt, er habe die Löwen mit seiner Aussage, dass er noch "zwei, drei Mannschaften" in der Liga besser sehe, reizen wollen. Auch dafür hat der Oberpfälzer kein Verständnis. "Wir haben 14 Punkte Unterschied. Von daher weiß ich nicht, wo da der sportliche Reiz sein soll", so Köllner weiter.

1860-Trainer Michael Köllner "kein Fan" vom Projekt Türkgücü

Was ihn aber noch mehr stört, ist der Umgang des ambitionierten Aufsteigers mit seinen eigenen Mitarbeitern. "Da gibt Türkgücü keine gute Figur ab. Von daher sind wir kein Fan von diesem Projekt. Das ist das, was du von Spielern, die dort gespielt haben, mitbekommst", meinte Köllner.

Doch damit nicht genug: Einmal in Fahrt erzählte Köllner auch vom Verhalten seiner Kollegen auf der gegnerischen Trainerbank während des Pokalspiels vor drei Wochen. "Wenn da ein Mitarbeiter meines Teams einen Kollegen an der Bank so attackieren würde, wie sie es gemacht haben, den würde ich rauswerfen. Mir haben sie auch etwas an den Kopf geworfen", sagte Köllner, der den ehemaligen Löwen-Keeper Michael Hofmann, der heute im Trainerteam von Türkgücü tätig ist, dabei ausdrücklich ausnimmt. "Mit ihm habe ich mich vor und nach dem Spiel unterhalten. Aber was manche da abziehen, das geht einfach nicht!"

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