Dumm gelaufen, Löwen! Dreifacher Trubel beim TSV 1860

Drei Mal ärgerlich für 1860: Serie gerissen, Neuzugang Staude hat Corona, kein Last-Minute-Transfer.
von  Matthias Eicher
Sorry, Sechzig! Stefan Lex war am Sonntag nach dem 0:1 gegen Zwickau tief geknickt, seine Chancen nicht verwandelt zu haben.
Sorry, Sechzig! Stefan Lex war am Sonntag nach dem 0:1 gegen Zwickau tief geknickt, seine Chancen nicht verwandelt zu haben. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Was für ein Wochenende bei den Löwen. Zuerst die völlig unnötige 0:1-Pleite am Samstag gegen den FSV Zwickau. Tags darauf verschickten die Sechzger am frühen Nachmittag eine Pressemitteilung. Nein, keine mit der freudigen Botschaft eines hoffnungsvollen Neulöwen, auf die viele Fans gespannt warteten. Vielmehr war es die nächste überflüssige Kunde.

Sechzig-Neuzugang Staude fällt wegen Coronainfektion aus

Keanu Staude, 24-jähriger Kreativ-Kicker und zweiter Winter-Neuzugang des TSV 1860, wird noch länger auf sein Debüt warten müssen. Trotz zweier negativer Testungen im Rahmen des Medizinchecks am Freitag scheint sich der Ex-Bielefelder mit dem Coronavirus infiziert zu haben. "Nach einem individuellen Training wurde bei einer weiteren routinemäßigen Testung vor Aufnahme des Mannschaftstrainings ein positives Ergebnis festgestellt", verkündete der TSV.

Der Offensivspieler habe sich daraufhin umgehend in Quarantäne begeben. "Gesundheit steht über allem. Wir wünschen Keanu einen milden Krankheitsverlauf, um Anfang nächster Woche mit der Mannschaft die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock in Angriff nehmen zu können", sagte Geschäftsführer Günther Gorenzel über den Mann, den er kürzlich verpflichtet hatte.

Winter-Transferfenster schließt sich langsam für die Löwen

Womit wir bei Teil zwei des Löwen-Trubels wären: Der Countdown am letzten Tag des Winter-Transferfensters, er tickte gnadenlos herunter. Sollte Dave Gnaase, 24-jähriger Mittelfeld-Stratege des KFC Uerdingen, doch noch seine Freigabe für den angestrebten Wechsel als Ersatz für den verletzten Quirin Moll zu 1860 bekommen? Zudem soll ein gewisser Robert Schneider kürzlich an der Grünwalder Straße gesehen worden sein - unter anderem Spielerberater von Ex-Löwe Fabian Johnson (33).

Während sich das Gerücht um Schneider und den sehnlichen Rückkehr-Wunsch mancher Sechzger-Anhänger als falsch erwiesen hat, ist Fakt: Gorenzel hatte für Winter-Neuzugang Nummer drei noch "Ideen im Kopf", wie er kürzlich sagte. Nach AZ-Informationen feilte der TSV bis zuletzt an einer weiteren Verstärkung - allerdings ohne Durchbruch. Damit ist die allerletzte Deadline am Deadline-Day dann auch überschritten. So bleibt es, bei den beiden (flexibel einsetzbaren) Linksaußen Biankadi und Staude.

Stefan Lex über Niederlage gegen Zwickau: "Wir sind, vor allem ich, selbst Schuld"

Bleibt zu klären, welche Lehren Löwen-Dompteur Michael Köllner aus der ersten Niederlage nach acht ungeschlagenen Spielern in Serie ziehen muss. "Ich kann mich nur bei der Mannschaft entschuldigen", meinte der Mann, der zum Matchwinner hätte werde können, nach dem Spiel geknickt: Stefan Lex. "Ich habe drei hundertprozentige Chancen und leider kein Tor gemacht. Und so gehen wir mit einem 0:0 in die Pause. Wir sind, vor allem ich, selbst Schuld."

1860-Trainer Köllner will seinem Spieler keine Vorwürfe machen

Der 31-jährige Angreifer hatte gleich vier dicke Chancen vergeben, wenngleich zwei Mal Gästetorhüter Johannes Brinkies glänzend rettete und ein Mal die Latte nur ein paar Zentimeter zu tief lag. Köllner wollte die Niederlage ohnehin nicht am spielfreudigen, aber unglücklichen Lex festmachen: "Ich möchte keinem einen Vorwurf machen, das wäre der falsche Ansatz."

Torjäger Sascha Mölders, am Sonntag ebenfalls kein Faktor, stellte am Abend nach der enttäuschenden Partie im BR klar: "Uns fehlt grundsätzlich gar nichts. Wir spielen eine überragende Saison. Wir wurden als Abstiegskandidat gehandelt, jetzt sind wir mit 37 Punkten Dritter." Wie passend, dass 1860 nun am Samstag zu Kellerkind VfB Lübeck muss (14 Uhr): Dort können Lex, Mölders und Co. zusehen, dass die Dinge nicht so dumm laufen wie an diesem Wochenende.

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