Dreckig nach oben: Moniz warnt und droht

Ein dreckiger Sieg, der Selbstvertrauen gibt: Der TSV 1860 München hat den ersten Schritt aus der Krise gemacht. Dennoch warnt Moniz: "Kein Grund zur Euphorie."
Marc Merten |
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Die Pauli-Elf darf wieder ran bei den Löwen: Kapitän Chris Schindler und Co. mit derselben Startelf.
imago Die Pauli-Elf darf wieder ran bei den Löwen: Kapitän Chris Schindler und Co. mit derselben Startelf.

Ein dreckiger Sieg, der Selbstvertrauen gibt: Der TSV 1860 München hat den ersten Schritt aus der Krise gemacht. Dennoch warnt Moniz: "Kein Grund zur Euphorie."

München - Gerhard Poschner und Ricardo Moniz waren sich am Montag einig: Das 2:1 des TSV 1860 beim FC St. Pauli war eine Erlösung für die Löwen, aber kein Grund für Zufriedenheit. Sportchef und Trainer wussten: So wichtig der Sieg am Millerntor für die Sechzger war, so dreckig war er auch.

„Einen kleinen, aber wichtigen Schritt in die richtige Richtung“ nannte Poschner den Erfolg, „glücklich“ nannte ihn Moniz. „Es gibt keinen Grund, euphorisch zu sein“, mahnte der Trainer. Zu viele Dinge hatten gegen die Kiez-Kicker nicht geklappt: die Abstimmung der neu formierten Viererkette, das Pressing im Mittelfeld, die Laufwege in der Offensive. „Wir haben noch viel Luft nach oben, aber so soll es auch sein“, so Poschner.

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Zumindest hatten Wille und Einsatz gestimmt. Die Löwen zogen nicht zurück, holten sich vier Gelbe Karten ab, Yannick Stark dazu noch ein blaues Auge. Erstmals brachten sie eine Führung über die Zeit, und das ausgerechnet vor dieser Wahnsinns-Kulisse am Millerntor. „Wir haben in der Hölle standgehalten“, sagte Moniz stolz.

Jetzt gilt es, dieses positive Erlebnis mit in die nächsten Spiele zu retten. Denn die bevorstehenden Aufgaben haben es in sich: Am Samstag zum Wiesn-Auftakt kommt Tabellenführer FC Ingolstadt in die Allianz Arena. Dann geht es Schlag auf Schlag. In der Englischen Woche steht das Auswärtsspiel beim SV Sandhausen an, anschließend das Freitagabend-Spiel daheim gegen Greuther Fürth.

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Poschner sprach von einem „Fingerzeig für die Zeit bis zum Winter“. „Wir können in wenigen Tagen viel reparieren, was zu Saisonbeginn nicht so gut gelaufen ist.“ Ähnlich sieht es Moniz. „Nach diesen Spielen wissen wir, wo es hingeht“, so der Coach und gab „zwei Siege“ als Minimalziel aus.

Unausgesprochen blieb, dass es im Umkehrschluss auch wieder nach unten gehen könnte. Deshalb kündigte Moniz an, neben der taktischen Analyse und Feinarbeit vor allem an der Geschlossenheit der Mannschaft zu arbeiten. Er weiß: Viel Zeit bleibt weder ihm noch den Spielern zwischen den einzelnen Spielen, auf dem Trainingsplatz zu arbeiten. Wichtiger wird sein, das gegen Pauli gewonnene Selbstvertrauen zu konservieren und in den nächsten drei Spielen auszubauen.

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Dabei werden die nächsten Tage zu einem Drahtseilakt für den Trainer. Schon für das Spiel in Hamburg hatte er fünf Spieler außen vor lassen müssen. Mit Vallori, Adlung und Volz traf es gleich drei arrivierte Kräfte. Ähnliche Entscheidungen werden nun in kurzer Abfolge drei weitere Male von ihm verlangt. „Das ist kein Problem für mich“, sagte Moniz. Doch er weiß, dass es für die Spieler, die nicht zum Zuge kommen, zum Problem werden könnte. „Wie lange das gut geht, weiß ich nicht. Aber sie sind Profis, sie werden von uns bezahlt, sie müssen es akzeptieren.“

Der Trainer setzt darauf, dass sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt: von der ersten Elf über die Ersatzspieler bis zu denjenigen, die sich auf der Tribüne wiederfinden. Poschner lobte nach dem Pauli-Spiel explizit die Spieler auf der Bank. „Vor, während und nach dem Spiel waren alle emotional und konstruktiv dabei“, sagte der Geschäftsführer. Etwas, das Moniz von jedem Spieler erwartet. Es gehe nur um die Einheit auf dem Platz, so der Niederländer, und warnte. „Wer nicht daran interessiert ist, kann gehen.“

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