Die Löwen-Neuzugänge im AZ-Check: Helden und Spätstarter

Acht von neun Neu-Löwen standen in den ersten drei Pflichtspielen schon auf dem Platz. „Es wird von Spiel zu Spiel besser“, sagt Perdedaj. Wer überzeugt, wer sich noch steigern muss: Die Neuen im AZ-Check.
von  Matthias Eicher
Zweimal Matchwinner in drei Spielen: Kapitän Stefan Aigner hat bereits voll eingeschlagen.
Zweimal Matchwinner in drei Spielen: Kapitän Stefan Aigner hat bereits voll eingeschlagen. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Sieben in Fürth, jeweils fünf gegen Bielefeld und Karlsruhe. Trainer Kosta Runjaic setzte in den bisherigen Spielen des TSV 1860 vor allem auf eines: seine Neu-Löwen. Unter dem Strich stehen zwei Siege aus drei Spielen. Dem schwachen 0:1 in Fürth folgten die beiden Heimsiege gegen Bielefeld (1:0) und den KSC (2:1) in Liga und Pokal. „Das war wichtig für den Kopf. Jeder Sieg hilft uns, um zusammenzuwachsen“, erklärte Runjaic nach den ersten 270 Pflichtspiel-Minuten. Zeit, um ein erstes Fazit zu ziehen: Welche Neuzugänge konnten sich in den Vordergrund spielen, wer hat sein Können noch nicht bewiesen? Die AZ macht den Check.

Jan Zimmermann

Hütete jeweils 90 Minuten lang souverän das Löwen-Tor. Ein paar schlampige Abschläge, aber der Torhüter war der Garant dafür, dass es überhaupt zu den beiden Siegen reichte. „Schön, wenn man seinen Teil beitragen kann“, sagte ein zufriedener Zimmermann nach dem KSC-Spiel. Sein Job sei es, „Dinge zu reparieren.“ Er weiß: „Viel wichtiger ist der Erfolg der Mannschaft.“ Sportlich wie menschlich ein Gewinn.

Marnon Busch

Schwache Auftakt-Partie, danach nicht einmal im Kader. Die Bremer Leihgabe selbstkritisch zur AZ: „Ich versuche, die Fehler, die wir analysiert haben, abzustellen, zum Beispiel die Fehlpässe. Ich werde auch an den Dingen arbeiten, die mir der Trainer gesagt hat und hoffe, bald wieder eine Chance zu kriegen.“ Dafür muss er noch zulegen.

Filip Stojkovic

Als Wittek-Ersatz wackelte er, auf seiner angestammten rechten Seite agierte er kampfstark. Bis ihn im zweiten Durchgang gegen Bielefeld eine Leistenzerrung bremste. „Ich habe mich gut gefühlt, dann aber verletzt“, sagte der Montenegriner – er wird nach eigener Aussage am Samstag in Karlsruhe fehlen.

Fanol Perdedaj

Der „kleine Gattuso“ bewies in Fürth, dass er vom einstigen italienischen Top-Star noch ein ganzes Stück weg ist. „Kein gutes Spiel“, urteilte er – und half nach Stojkovics Verletzung als Rechtsverteidiger aus. Dort solide. „Das war okay. Es ist nicht einfach mit den ganzen Neuen, aber es wird von Spiel zu Spiel besser“, sagte er. Wo er künftig lieber aufläuft? „Gerne wieder in der Mitte, wenn mich der Trainer dort braucht.“

Karim Matmour

Der Offensiv-Allrounder blieb zwei Spiele blass, dann zeigte er seine Klasse gegen den KSC in Form eines Assists und seines Siegtreffers. „Freut mich, wenn ich helfen kann“, sagt Spätstarter Matmour, Runjaic ergänzt: „Er ist ein ganz wichtiger Spieler – ich erwarte solche Leistungen jede Woche.“

Alfred Kohlhäufl in der AZ-Kolumne: Solide Abwehr, zaghafter Angriff

Victor Andrade

Die brasilianische Wunderwaffe hat „unheimlich Speed“, so Runjaic, aber auch „Nachholbedarf im taktischen und disziplinären Bereich.“ Der 20 Jahre alte Flügelflitzer gab gegen den KSC ein schwungvolles 20-minütiges Debüt. Großes Potenzial, wird aber vorerst Joker bleiben.

Stefan Aigner

Siegtor gegen Bielefeld, Tor und Assist gegen den KSC – zweimal Matchwinner in drei Spielen: Der Kapitän hat nach kurzer Verzögerung voll eingeschlagen. Rückkehrer Aigner zur AZ: „Ich bin hergekommen und habe gesagt, ich bin kein Heilsbringer. Daran hat sich nichts geändert. Man braucht aber auch nicht drum herum reden: Wenn es gleich so gut funktioniert, ist es natürlich super.“

Ivica Olic

Der einstige Bayern-Star lief zuerst auf dem linken Flügel, dann zweimal im Sturmzentrum auf. 270 Minuten in den Knochen und jedes Mal einer der aktivsten Löwen. Runjaic: „Er ist unheimlich wichtig nach hinten, er tut weh, er läuft immer wieder an. Er ist jemand, der sich vorbildlich über die ganze Spielzeit als Teamplayer verausgabt.“

Ribamar

Am Dienstag erstmals im Mannschaftstraining auf dem Rasen. Der brasilianische Perspektiv-Stürmer brauche Zeit, erklärt Runjaic: „Wir werden ihn behutsam aufbauen.“

Lesen Sie hier mehr: Ribamar erstmals im Mannschaftstraining

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