Die Löwen baggern an Hoogland

Der Rechtsverteidiger Tim Hoogland steht beim FC Fulham vor dem Abschied. Der Mainzer Noveski ist ein Kandidat für die Innenverteidigung.
von  M. Eicher, M. Merten
Vor seinem Wechsel nach England war Tim Hoogland bei Schalke 04.
Vor seinem Wechsel nach England war Tim Hoogland bei Schalke 04. © firo/Augenklick

München - Das wäre ein Ding gewesen. Daniel Halfar, einst von den Löwen für 250 000 Euro nach Köln verschachert, feiert seine umjubelte Rückkehr zum TSV 1860. Leider nur ein Wunschtraum, der vom 1. FC Kaiserslautern jäh zerstört wurde: Der 27-Jährige kehrt zwar zurück, allerdings zu seinem Pfälzer Heimatverein. Wie gestern bekannt wurde, unterschreibt der quirlige Dribbler dort einen Dreijahresvertrag – und die Löwen suchen weiter nach einem kreativen Kopf.

In erster Linie haben die Löwen aber auf anderen Positionen Bedarf. Mit 51 Gegentoren stellte 1860 die viertschlechteste Abwehr der Liga. Gerade die Position des Rechtsverteidigers war lange Zeit die Achillesferse der Löwen. Angha, Wojtkowiak, Volz – kein Sechzger konnte das klaffende Loch rechts hinten schließen. Erst die Verlegenheitslösung mit Gary Kagelmacher brachte die erhoffte Stabilität. Weil der Uruguayer künftig mit Christopher Schindler das Innenverteidiger-Duo bilden soll, sucht Sportchef Gerhard Poschner nach einem neuen Rechtsverteidiger.

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Den könnte er nun in England gefunden haben. Es ist ein alter Bekannter der Bundesliga: Nach AZ-Informationen jagt der TSV den ehemaligen Schalker Tim Hoogland. Das Eigengewächs der Königsblauen, zwischenzeitlich auch für Mainz 05 und den VfB Stuttgart aktiv, lief zuletzt für den englischen Zweitligisten FC Fulham auf. Dort war er Stammspieler, fiel zwischenzeitlich aber fast drei Monate wegen einer Leistenverletzung aus. Sein Vertrag in London läuft aus, der Rechtsverteidiger liebäugelt mit einem Wechsel zurück nach Deutschland.

Am Donnerstag feierte Hoogland seinen 30. Geburtstag. Gut möglich, dass er ihn sich bald mit einem neuen Vertrag versüßt. Und ebenso gut möglich, dass er dort dann einen Kollegen aus gemeinsamen Mainzer Tagen antreffen wird: Sportchef Poschner sucht nach dem Kreuzbandriss von Gui Vallori auch einen erfahrenen Innenverteidiger. Nach AZ-Informationen könnte dies Nikolce Noveski werden. Der Mainzer Volksheld war Ende Mai nach elf Jahren bei den Rheinhessen verabschiedet worden und ist im Sommer ablösefrei.

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Der 1,90 Meter große Abwehrrecke würde gut ins Anforderungsprofil passen. Er ist mit seinen 36 Jahren zwar schon im fortgeschrittenen Fußballeralter, gilt aber als Musterprofi, dem in seiner Karriere schwere Verletzungen erspart geblieben waren. In der letzten Saison kam er zwar nur auf elf Einsätze, bringt aber die Erfahrung aus über 400 Erst- und Zweitligaspielen mit. Der kopfballstarke Mazedonier war acht Jahre lang Mainzer Kapitän und bis Anfang dieser Saison Stammspieler.

Auf dem Platz wäre Noveski neben Relegations-Held Kai Bülow eine weitere Alternative, falls Kagelmacher oder Schindler mal schwächeln sollten. Und abseits des Rasens könnte er helfen, die noch immer fehlende Hierarchie aufzubauen. Hoogland und Noveski – verleihen diese Bundesliga-erprobten Haudegen der Löwen-Truppe neue Stabilität? Die AZ fragte bei Poschner nach. „Natürlich kenne ich die Spieler. Beide sind erfahrene Verteidiger. Aber Gerüchte kommentieren wir nicht.“ Ein Dementi klingt anders.    
 

 

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