Derby gegen den Club: Ohne Aigner, ohne Ausreden
München - Das rechte Knie frisch verbunden, seine Hände auf Krücken und eine grimmige Mine im Gesicht. So schlich 1860-Kapitän Stefan Aigner gestern vom Gelände, anstelle in den Mannschaftsbus zu steigen, der die Spieler zum bayerische Derby am Montagabend (20.15 Uhr, AZ-Liveticker) zum 1. FC Nürnberg chauffierte. Doch was war passiert?
Aigner: MRT statt FCN
„Ich denke, dass bei Stefan Aigner alles gut sein wird. Er fühlt sich gut und freut sich genauso wie ich und der Rest der Mannschaft auf das Spiel“, hatte Trainer Kosta Runjaic vor dem Abschlusstraining noch verkündet. Dann der Schock: Der schon zuvor angeschlagene Aigner musste wegen einer Knieverletzung abbrechen.
Wenig später vermeldeten die Löwen: Aigner fällt im vierten Löwen-Spiel der Saison aus. Dabei hatte er noch selbst angemerkt, dass gegen den „Club“ keine Ausreden mehr gelten – nun ist er nach Ribamar, Goran Sukalo und Kai Bülow schon der vierte Verletzte innerhalb einer Woche.
Sportchef Eichin: Tiefe Trauer nützt nichts
Bittere Ironie des Schicksals, dass die Löwen Aloisl Englhard und Willi Widenmayer zwei ehemalige Mannschaftsärzte zurückholten? Als die Kollegen in Richtung Nürnberg aufbrachen, war der Pechvogel bereits auf dem Weg zur MRT-Untersuchung (Diagnose bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt). „Klar ist das bitter, aber es nützt ja nichts, wenn wir jetzt in tiefe Trauer verfallen. Wir fahren trotzdem hin, um das Spiel zu gewinnen“, sagte Sportchef Thomas Eichin.
1860-Routinier Olic: Jetzt erst recht!
Aigners-Offensiv-Kollege Ivica Olic ergänzte: „Ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist. Jetzt kämpfen wir auch ein bisschen für ihn.“ Den Hausherren fehlt übrigens Torwart-Routinier Raphael Schäfer – ein Vorteil für 1860? „Ich wüsste nicht wieso“, erklärte Runjaic, „sie haben auch einen guten zweiten Torhüter“ (Sascha Kirschbaum, d. Red.). Ob der 45-Jährige auch einen guten Vertreter für "Aiges" findet? Er könnte nun auf eine Doppelspitze mit Sascha Mölders neben Olic bauen.