Der TSV 1860 und die Sportchef-Suche: Es bleibt kompliziert

Der TSV 1860 befindet sich auch einen Monat nach dem Abgang von Sport-Boss Günther Gorenzel weiter auf der Suche nach einem Sportchef. Präsident Robert Reisingers Vorstoß mit Ex-Löwe Horst Heldt verhallt – haben Investor Hasan Ismaik und Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer eigene Pläne?
Matthias Eicher
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Ein Maskottchen hat er schon – und wann einen neuen Sportdirektor? TSV-1860-Präsident Robert Reisinger.
Ein Maskottchen hat er schon – und wann einen neuen Sportdirektor? TSV-1860-Präsident Robert Reisinger. © sampics/Augenklick

München - "Klingt komisch, ist aber so!" Wer kennt es nicht, das legendäre Zitat aus der TV-Serie "Die Sendung mit der Maus"? Was bei den Löwen gerade läuft, wäre ebenfalls gutes Filmmaterial: Sechzigs Suche nach dem Sportchef.

Fakt ist, wie der abgewanderte Sportchef Günther Gorenzel nur zu gerne sagte, um den Wahrheitsgehalt seiner Botschaften zu unterstreichen: Der TSV 1860 hat auch über einen Monat nach dem Abschied des Österreichers zu Austria Klagenfurt keinen Nachfolger präsentiert.

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Fakt ist auch, dass es zahlreiche Kandidaten gibt, die den Sechzgern ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen würden, Herzblut inklusive. Einzig: Die Entscheider können sich auch gut vier Wochen nach dem Gorenzel-Abgang nicht auf eine Personalie festlegen.

"Wenn wir uns einig wären, wäre Horst Heldt schon hier", sagte ein Funktionär der AZ am Sonntag und bestätigte damit, was sich spätestens seit der Mitgliederversammlung vor einer Woche abgezeichnete. Dort hatte Präsident Robert Reisinger davon gesprochen, dass 1860 bald "einen neuen Sportchef von Format" haben werde. Wie die AZ erfuhr, war der Vorstoß des Oberlöwen, der Sechzig-Legende Heldt meinte, aber nicht mit den restlichen Entscheidungsträgern abgesprochen.

Horst Heldt: Auch die Vizepräsidenten des TSV 1860 sind gegen Reisingers Favoriten 

Nicht einmal die Vizepräsidenten Hans Sitzberger und Heinz Schmidt sollen die Entscheidung mittragen, weshalb die Rückkehr des Ex-Bundesliga-Spielers der Sechzger und langjährigen Sportvorstands von Hannover 96, dem VfB Stuttgart, Schalke 04 und dem 1. FC Köln unwahrscheinlicher geworden ist.

Zuerst hatte es den Anschein, als würde die Personalie Heldt an Investor Hasan Ismaik scheitern. "Ich habe es aus den Medien erfahren, Hasan wusste nichts davon", meinte der Aufsichtsrats-Vorsitzende Saki Stimoniaris kürzlich über den Mann, der die bayerische Fußballakademie leitet und für Sechzigs Traditionself aufläuft.

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Jacobacci fungiert aktuell als Team-Manger beim TSV 1860

Doch steht ihm die Ismaik-Seite ablehnend gegenüber? Anfang 2017 hatte sich der TSV 1860 Heldts Dienste als Nachfolger von Thomas Eichin fast gesichert. Heldt soll, nachdem der Vertrag bereits ausgearbeitet worden war, am nächsten Tag nochmal nachverhandelt haben. Deal geplatzt. Obwohl Ex-Präsident Peter Cassalette, wie im AZ-Interview geäußert, deshalb nicht an eine Verpflichtung glaubt, betont die Ismaik-Seite, dass sie dem offen gegenüber stünde.

Es ist jedoch auch verbrieft, dass man andere Kandidaten an der Hand hat, etwa Alexander Klitzpera. Nun vertraut man auf die Fähigkeiten von Maurizio Jabobacci als eine Art Team-Manager, der wiederum einen neuen Sportchef jetzt hinderlich fände.

Janker, Siebrecht und Hitzlsperger weitere Sportboss-Kandidaten beim TSV 1860

Und dann wäre da noch der Mann, der die Einstellung des neuen Sportchefs übernehmen soll: Marc-Nicolai Pfeifer. Der Ex-Boss der Stuttgarter Kickers soll seine Rolle als alleiniger Geschäftsführer durchaus zu schätzen wissen. Bei der Mannschaftspräsentation posierte Pfeifer als einziger Entscheidungsträger mit dem Team. Gerüchten zufolge soll ihm Heldt ein zu starker Sportchef sein.

Pfeifer werden die Kandidaten Christoph Janker (NLZ FC Augsburg) oder Lutz Siebrecht (mit ihm bei den Kickers) zugeschrieben. Auch Kandidat Thomas Hitzlsperger kennt er aus Stuttgarter Zeiten. Weil das Präsidium seiner Wahl zustimmen muss und Pfeifer aber gewiss auch Ismaik nicht verprellen will, gilt bei 1860: Klingt kompliziert, ist auch so.

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29 Kommentare
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  • Kein1860Fan am 20.07.2023 20:21 Uhr / Bewertung:

    Soll jetzt die von DB angestoßene Diskussion um Präsident Reisinger fortgeführt werden? Vor der MV verbreitete DB, dass RR amtsmüde sei. Was er dort unzweideutig widersprochen hat. Jetzt soll er keinen Rückhalt im Präsidium haben? Offensichtlicher, dass das wieder eine Fakenews ist, geht soch wohl gar nicht. Was aber nocht wichtiger ist. Alle Mitglieder des Verwaltungsrates haben dem Vorschlag Heldt zugestimmt.

    Der Vorschlag Heldt wird von Pfeifer, Ismaik und Power abgelehnt.

  • Ischeißmanix am 21.07.2023 00:20 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kein1860Fan

    Is ja mal wieder langsam gut....

  • shark am 20.07.2023 15:22 Uhr / Bewertung:

    Es gibt Vereine die haben sich nach ähnlichen Problemen wie bei 60 wieder nach oben gearbeitet.
    Was bedarf es dazu:
    1.Eines Präsidenten,der Ahnung vom Fussball hat,am besten Unternehmer ist, sich finanziell engagiert und mit dem Verein bzw. der Region verwurzelt ist
    2.Eines Sportdirektors der perspektivisch denkt, klare Entscheidungen fällt und für sämtliche Transfers incl Scouting hautverantwortlich ist
    3.Eines erstklassigen Trainers der die Vorgaben und das Konzept der Personen 1und 2 erfolgreich umsetzt.
    Alle anderen Gremien ,mit Ausnahme der Hauptversammmlung der Mitglieder,sind völlig überflüssig

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