Der TSV 1860 im freien Fall: Was Interimstrainer Frank Schmöller nun plant

Interimstrainer Frank Schmöller hadert mit der Pleite seines TSV 1860 in Bielefeld und ruft vor dem Jahresfinale in Mannheim den Kampf um den Klassenerhalt aus: "Es gilt jetzt, Spieler zu finden, die bereit sind für diese Aufgabe".
Matthias Eicher
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
40  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Glücklos beim Debüt: Für Frank Schmöller und den TSV 1860 gab es in Bielefeld eine 0:2-Niederlage.
Glücklos beim Debüt: Für Frank Schmöller und den TSV 1860 gab es in Bielefeld eine 0:2-Niederlage. © IMAGO/Noah Wedel

München - Lange hatten sich die Löwen dagegen gewehrt, darüber zu sprechen. Die Qualität der Mannschaft sei viel zu hoch, manch anderer Gegner im Tabellenkeller doch gewiss noch viel schlechter. Nach der 0:2-Pleite bei Arminia Bielefeld ist der TSV 1860 endgültig auf dem Boden der Tatsachen angekommen: im Abstiegskampf.

TSV-1860-Coach Frank Schmöller: "Wir haben uns selbst in diese Situation gebracht"

"Die Mannschaft muss jetzt Abstiegskampf können, da gibt es keine Zweifel", sagte ein bemitleidenswerter Interimstrainer Frank Schmöller, der es nach dem Aus von Trainer Maurizio Jacobacci durchaus geschafft hat, sein Profidebüt als Chefcoach durch seine bodenständige Art zu einer hoffnungsfrohen Angelegenheit erscheinen zu lassen. Nach der Enttäuschung in Bielefeld und vor dem Jahresfinale beim SV Waldhof Mannheim am Mittwoch (19 Uhr/MagentaSport und im AZ-Liveticker) musste er konsterniert erkennen: "Wir haben uns selbst in diese Situation gebracht, jetzt hat auch noch Mannheim gewonnen."

Der Waldhof, mit 17 Punkten Tabellen-17., hat nämlich gerade rechtzeitig vor dem letzten Duell des Jahres durch ein furioses 3:0 gegen Erzgebirge Aue wieder in die Spur gefunden. Und die Löwen? Taumeln Richtung Tabellenkeller, weshalb Schmöller tun musste, was kein Trainer der Welt gerne erlebt: den Abstiegskampf ausrufen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Reisestress und ungute Stimmungslage beim TSV 1860

"Ich bin kein Freund davon, alles schwarz oder weiß zu malen", meinte Schmöller, erkannte ob der Gefahr, weiter abzurutschen: "Da müssen wir fast was holen. Wir müssen die Köpfe jetzt nach oben kriegen." Man müsse in Mannheim "das Gesicht zeigen, das wir in Bielefeld in der zweiten Halbzeit gezeigt haben. Es ist ein blöder Spruch, aber ein Fußballspiel dauert 90 Minuten."

Ob verunsicherte und verletzungsgeplagte Giesinger in Mannheim bei wiedererstarkten Waldhöfern über die gesamte Spielzeit performen? "Es ist das Schöne im Fußball: Du kannst es ein paar Tage später schon wieder besser machen", so Schmöller, der ganz klar aufzeigte, wo er den Hebel nun nur noch ansetzen könne: "Wir müssen regenerieren und schnell wieder aufstehen."

Neben der unguten Stimmungslage nannte Schmöller als Vorteil der Hausherren auch die Tatsache, dass Mannheim mit Aue und Sechzig zwei Gegner zuhause erwarten kann, während 1860 "zwei Mal Reisestress" habe. Sechzig solle, Sechzig dürfe aber keine Alibis haben. Auch nicht das für Schmöller sichtlich fehlende "Spielglück".

Interims-Coach Frank Schmöller mag gar nicht hinsehen: Die Löwen stecken spätestens jetzt im Abstiegskampf.
Interims-Coach Frank Schmöller mag gar nicht hinsehen: Die Löwen stecken spätestens jetzt im Abstiegskampf. © imago

Fehlschütze Manfred Starke: "Das macht er natürlich nicht absichtlich"

Der gebürtige Hamburger wollte nochmal klarstellen, dass "gegen Bielefeld auch nicht alles schlecht" gewesen sei: "Wir hatten auch unsere Chancen, ein paar richtige Bretter." Richtig erkannt, doch 1860 scheiterte an Pfosten, Latte, Torhüter – oder den eigenen Nerven. Etwa Manni Starke, der nach einem Distanzschuss von Albion Vrenezi den Nachschuss völlig freistehend über das Tor schoss. "Das macht er natürlich nicht absichtlich"; sagte Schmöller schützend, erkannte aber: "Natürlich muss es ein Tor sein."

Vier Spiele in Serie ohne Tor, ein bemühter, aber zahnloser Stoßstürmer Fynn Lakenmacher: Wie schießt 1860 wieder Tore? "Wenn es so einfach wäre", meinte Ex-Stürmer. Ein Hoffnungsschimmer für die Rückrunde: Torjäger Joel Zwarts war auf der Tribüne und mache in der Reha "Fortschritte". Schmöller stellte aber auch in aller Deutlichkeit klar, was er vom Thema Stürmer als Winter-Transfer hielte: "Es macht Sinn, sich auf der Position nochmal umzusehen." Und in Mannheim gelte es: "Die Spieler zu finden, die bereit sind für die Aufgabe, die dafür brennen und vielleicht auch mit dem Druck zurechtkommen."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
40 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Knoedel am 22.12.2023 07:29 Uhr / Bewertung:

    Ich glaub die 60er würden in der momentanen Stärke sogar gegen einen Damenverein aus der 2.Liga verlieren. Und das selbst ohne die "üblichen" Schiedsrichter Fehlentscheidungen.

  • Brumi am 20.12.2023 11:51 Uhr / Bewertung:

    Dann können die Roten wieder sagen ahh die Blauen aus der Bezirksliga. Wie in der Bayern Serie Gute Freunde.

  • Chris_1860 am 20.12.2023 16:22 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Brumi

    Auch du bist mal wieder im falschen Forum unterwegs. 1860 wird immer bestehen, wir sind Fans, keine Kunden.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.