Erste Fortschritte beim TSV 1860 unter Schmöller, aber die alten Fehler bleiben
Bielefeld – Nach seinem Debüt nahm Sechzigs Interimstrainer Frank Schmöller bei "Magenta Sport" kein Blatt vor dem Mund: "Wenn es so einfach wäre", als ehemaliger Stürmer den Seinen das Toreschießen wieder beizubringen. Seit mittlerweile vier Pflichtspielen warten die Löwen auf einen eigenen Treffer. Wie es besser werden soll? "Ich habe da aktuell keine Ahnung."
TSV 1860 bezahlt individuelle Fehler erneut teuer
Zuerst müssen die Löwen die Niederlage "sacken lassen", erklärte Schmöller. Am Ende war zwar (Michael) Glück im Spiel, aber es fehlte Fortune. Morris Schröter traf den rechten Innenpfosten. Julian Guttau den linken. So blieb es beim 2:0 für die Arminia. Vor allem, weil "wir heute ein Spiel verlieren, das wir definitiv nicht verlieren brauchen".
Symptomatisch dafür die Minuten 21 bis 24.: Manfred Starke bekam die Großchance, nachdem Arminia-Keeper Jonas Kersken nur prallen lassen konnte, und schoss komplett freistehend übers Tor. Fast im Gegenzug verpasste Jesper Verlaat einen langen Ball. Fabian Klos löste die Situation mit seiner gesamten Erfahrung, chippte an David Richter vorbei und schob ins leere Tor ein.
Besonders in dieser Phase wirkten die Löwen wenig souverän und luden die Arminia ein ums andere Mal ein. "Es war in der ersten Halbzeit viel zu wenig von uns, plus die individuellen Fehler", beklagte auch Schröter. "Dann gehst du hier mit 0:2 in die Pause." Auch zu Beginn der zweiten Hälfte sammelte die Arminia Ballbesitz, Sechzig schien dem 0:3 entgegen zu taumeln. Doch auf einmal holte Schröter die Seinen per Pfostenknaller ins Spiel zurück.
Nach gut einer Stunde gab es den nächsten Boost für die Münchner: Maximilian Großer erlaubte sich im Duell mit Schröter einen verhängnisvollen Stockfehler, griff zur Notbremse und flog folgerichtig vom Platz. Ab hier kippte die Partie.
Schmöllers Signale wirken, tragen aber noch keine Früchte
"Ich habe viel versucht, mit den Jungs zu kommunizieren, sie aufzubauen, ein bisschen Selbstvertrauen zu geben", erzählte Schmöller. All das wurde auf einmal sichtbar und auch der Interimstrainer selbst coachte sein Team aggressiv und leidenschaftlich nach vorne. "Wir haben uns nie aufgegeben, wir haben immer weiter gemacht, wir haben uns Torchancen herausgespielt."
Gegen Ende der Partie setzte Schmöller das ultimative Zeichen an sein Team und ließ die Offensive komplett von der Leine, mit Fynn Lakenmacher, mit Milos Cocic – und am Ende auch Jesper Verlaat als Brechstange.

Es half nichts. Vor allem in der zweiten Hälfte bleiben aber die positiven Zeichen. Genau darauf will Schmöller bauen, wenn das Kellerduell in Mannheim ansteht. Für den Mittwoch gab Schröter die Marschroute vor: "Unser Ziel ist es, dieses Gesicht nicht nur über 45 Minuten zu zeigen, sondern über einen längeren Zeitraum."