Der Chef ist zurück: "Nachlegen!"
München - Bevor er auf den Trainingsplatz marschierte, hatte Benno Möhlmann einiges zu tun. Erst dem neuen Präsidenten-Kandidaten Peter Cassalette die Hand schütteln, dann ins Löwen-Stüberl, um Wirtin Christl Estermann für einen Blumenstrauß zu danken, den sie mit einigen Fans ins Krankenhaus geschickt hatte. Danach konnte der Cheftrainer des TSV 1860 nach seiner Gallenblasen-Operation wieder seine Arbeit aufnehmen.
„Ich bin erstmal froh, dass ich keine Schmerzen mehr habe und wieder gesund bin. Ohne Galle kann man wirklich gut leben“, sagte Möhlmann der AZ und erklärte, dass er beim KSC-Spiel, eben nicht wie zuerst angenommen, unter einer Magen-Darm-Grippe litt: „Das hatte mit dem Magen nix zu tun, das hatten wir nur gedacht. Die Gallenblase war schon porös, Gallenflüssigkeit ist schon in den Bauchraum geströmt. Das hatte in den ganzen Bauch und bis in die Schulter gestrahlt.“
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In den beiden vergangenen Spielen in Fürth (0:1) und beim 2:1-Pokalsieg in Mainz musste Kurt Kowarz übernehmen. Möhlmann: „Das hat er vernünftig umgesetzt.“ Doch wie war’s für den Chefcoach? „Ich bin in erster Linie ein Mensch, in zweiter Linie ein pragmatischer. Als Mensch weiß ich, dass die Gesundheit vorgeht, und als Pragmatiker, dass ich mich auch emotional zurückhalten musste. Das habe ich ganz gut geschafft“, sagte er – trotz der Panne beim Fürth-Spiel, als er statt Sky-Go nur Radio hören konnte („Das W-LAN war zu langsam!“)
Dafür gab’s in Mainz die Pokal-Sensation: „Eine sehr gute Mannschaftsleistung. Die Jungs haben gemerkt: Es ist viel schöner, zu gewinnen.“ Jetzt steht für den wiedergenesenen Chef am Sonntag das Kellerduell gegen Schlusslicht MSV Duisburg an. „Es ist ein sehr, sehr wichtiges Spiel, aber kein Endspiel. Wir sind heiß drauf, nachzulegen.“